Louise Penny; The beautiful mystery

  • The beautiful mistery - Louise Penny


    Erschienen 2012,
    Sphere, Taschenbuch, 504 Seiten, ISBN 978-0751544183
    bisher keine deutsche Übersetzung


    Louise Penny wurde 1958 in Toronto geboren und arbeitete lange Jahre als Rundfunkjournalistin bei der Canadian Broadcasting Corporation. Inzwischen lebt sie in der Nähe von Montreal und widmet sich ausschließlich dem Schreiben.
    Ihre Krimireihe um Armand Gamache von der Sûreté du Québec hat zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten. Leider wurden nur ihre ersten vier Bücher ins Deutsche übersetzt. Handlungsort der meisten Bücher ist Three Pines, ein winziges Dorf, das auf keiner Landkarte verzeichnet ist.


    Isoliert und vergessen von der Welt leben 24 Mönche eines alten Ordens in der Wildnis Quebecs. Fremde haben keinen Zutritt zum Kloster. Als ausgerechnet der Chorleiter ermordet im privaten Garten des Abts aufgefunden wird, macht sich Chefinspektor Gamache mit seinem Vertreter und Freund Jean-Guy Beauvoir auf, um den Mord aufzuklären. Hat die vor kurzem veröffentlichte CD mit gregorianischen Gesängen, die dem Kloster die dringend benötigten Mittel für Renovierungen verschafft hat, mit dem Mord zu tun? Schnell entdeckt Gamache, dass die scheinbar so friedliche Welt der Mönche so friedlich gar nicht ist.
    Als auch noch Gamaches ihm feindlich gesinnter Vorgesetzter Francoeur auftaucht, erschweren die schwierigen Beziehungen zwischen den drei Männern die Ermittlungen.



    Zuerst eine Warnung: Die Krimis um Armand Gamache sollten unbedingt in ihrer Reihenfolge gelesen werden. Einmal entwickeln sich Handlungen und Personen weiter, und außerdem finden sich in späteren Krimis Hinweise auf die Auflösung in früheren Bänden. Ohne die vorhergehenden Ereignisse zu kennen, sind viele Dialoge nicht verständlich und damit langweilig.


    Bei jedem Louise Penny Band frage ich mich wieder, wie mich ein Krimi, in dem fast nichts passiert, so sehr fesseln kann. Die Leiche wird gefunden, der Inspektor macht sich auf, das Rätsel zu lösen. Das Kloster wird durchsucht, Vernehmungen, Unterhaltungen geführt, in alten Unterlagen geforscht. Das Erzähltempo ist beschaulich, manchmal sogar langatmig, nach und nach lernt man mehr über die Beziehungen der Mönche untereinander. Über Konflikte, Bündnisse, Feindschaften. Und über die beiden ermittelnden Beamten, den ungerufen hinzugekommenen Vorgesetzten. Die Verletzungen, die sie mit sich herumtragen. Die alten Feindschaften innerhalb der Sûreté.
    Letztlich sind es diese Beziehungen, die Weiterentwicklung alter Handlungsfäden, das feine Sezieren von Ängsten, Erwartungen, Hoffnungen die den Reiz dieses Krimis ausmachen und - wenigstens für mich - die eigentliche Krimihandlung in den Hintergrund treten lassen.