Inhalt:
Auf der Rückfahrt mit dem Zug zurück aus der fränkischen Heimat, werden Angermüller und seine Zwillinge aufgehalten, Personenschaden. Noch ahnt Angermüller nicht, dass ihn dieser Fall ab dem nächsten Tag beschäftigen wird.
Marlene und Sophie erholen sich von Sophies Unfall in der Heimat von Marlene, Bad Schwartau. Diese trifft auf viele alte Klassenkameraden, die alten Bande sind genauso erfreulich oder ärgerlich, wie damals. Doch warum reagiert Sophie auf einige der alten Bekannten so ängstlich? Hat einer davon etwas mit den merkwürdigen Begebenheiten rund um das abgelegene Ferienhaus zu tun?
Meine Meinung:
Die Krimis rund um Angermüller und sein Team leben je ein Drittel von den persönlichen Beziehungen, dem guten Essen mit all seinen Facetten und dem Kriminalfall. Dazu gesellt sich die lebendige treffende Sprache.
In Angermüllers neuem Fall mischen sich die drei Teile langsam, wie die Zutaten eines guten Essens. Angermüller und seine Vorliebe für richtig gutes Essen bekommen wieder eine neue Inspiration, diesmal wie der Titel vermuten lässt, wird der chinesische Aspekt beleuchtet. Doch wie immer nicht nur zum Selbstzweck, sondern stimmig in die Geschichte eingebettet. Auch der familiäre Aspekt wird glaubhaft und ausgewogen weiter entwickelt, so dass der ‚Nach Hause kommen und sich wohlfühlen Aspekt‘ der Geschichte lebendig wird.
Der Kriminalfall entwickelt sich von mehreren Seiten, Marlene und Sophies Situation in ihrem abgelegenen Ferienhaus wirkt beklemmend nachvollziehbar, wie sehr Marlene zwischen den alten Klassenkameraden und ihrer Freundin, die sich kaum richtig verständlich machen kann, hin und hergerissen ist, konnte ich beklemmend gut nachvollziehen. Die Verbindungen der Ortsgrößen untereinander, reifen bis zum großen Show-Down. Doch die Stimmung ist nicht nur düster, sondern hat auch heitere Elemente, die für mich auch in einem Krimi wichtig sind.
Diesmal fand ich den Fall nicht ganz so spannend, wie vorherige, aber die Entwicklung des Teams und die Art der Ermittlungen hat mich derart gefangen genommen, dass ich darüber hinweg sehen konnte. Meine Lieblinge Kochwut und Rosenwahn konnten leider nicht getoppt werden.
Aber wie immer finden alle Teile ihren Abschluss, so dass eine große Durststrecke zu überwinden sein wird, bis der nächste Angermüller-Fall erscheint. Die Neugierde wird wach gehalten, worum es dann gehen wird. Angermüllers persönliche Situation verspricht weitere Spannung.
Die Rezepte am Ende laden wieder, wenn nicht gleich zum Nachkochen, so doch zum Schwelgen ein.
Eine rundum gelungene Komposition.
von mir gibt es 8 von 10 Punkten
(c) Binchen Februar 2014