Glenn Meade - Operation Romanow
Inhalt:
Russland, in der Nähe der Stadt Jekaterinburg: Die forensische Archäologin Laura Pawlow findet bei Ausgrabungen eine mumifizierte Frauenleiche. In der Hand hält die Tote ein Medaillon mit einer fast unleserlichen Gravur. Laura Pawlow stößt bei ihrer Untersuchung auf eine unglaubliche Spur. Ist es Zufall, dass die Leiche in demselben Wald gefunden wurde, in dem die Romanows, die Familie des letzten Zaren von Russland, angeblich erschossen und begraben wurden? Welche Rolle spielt die mysteriöse Bruderschaft des Heiligen Johannes von Tobolsk? Und was ist dran an dem Mythos um die Zarentochter Anastasia, die ihrem Mörder angeblich entkommen ist?
Der Autor:
Bevor der Ire Glenn Meade zu internationalem Bestsellerrum gelangte, arbeitete er als Journalist und als hochspezialisierter Ausbilder am Flugsimulator für Aer Lingus. Glenn Meade lebt in Dublin und widmet sich nun ganz der Schriftstellerei. Sein Debütroman Unternehmen Brandenburg gehörte 1994 zu den meistdiskutierten Büchern in England, man stellte ihn sogleich auf eine Stufe mit Frederick Forsyth, Jack Higgins, Martin Cruz Smith und John LeCarre. Operation Schneewolf, sein erster in den USA und Deutschland veröffentlichter Roman, festigte diesen Ruf und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt.
Meine Meinung:
Der Roman spielt in Gegenwart und Vergangenheit. In der Gegenwart passiert das, was die Inhaltsangabe schildert und die Archäologin Laura Pawlow kommt der Vergangenheit auf die Spur.
Der Hauptteil des Buchs spielt sodann auch in der Vergangenheit und zieht einen schnell in seinen Bann. Jekaterinburg und ganze Gegenden entstehen vor dem inneren Auge, von den goldenen Kuppeln bis hin zum schneebedeckten Ural. Wo das Buch gerade örtlich spielt, erfährt man durch Ortsangaben vor den Kapiteln, sodass man am Anfang bei den verschiedenen handelnden Personen auch schnell dann einzuordnen wusste, wem sich das Kapitel aufgrund des Schauplatzes widmen wird.
Es geht um die Ermordung der Zarenfamilie Romanow und Befreiuungsversuche aus dem Ausland. Man lernt Personen auf allen Seiten kennen, von den "Roten", den Bolschewisten, den Weißen, der ehemaligen Zarenarmee, und von den ausländischen Befreiern. Das Buch greift dabei bis in Regierungskreise der Länder, die Hauptcahraktere entstammen jedoch den drei eben genannten Gruppen. Neben ihren persönlichen Beweggründen spielen auch familiäre Bindungen eine wichtige Rolle in dem Band. Liebe, Hass, Verrat und Intrige...das alles so unheimlich dicht an Charaktere gewebt, in denen man dennoch meist einen Funken findet, mit dem man sich identifizieren kann...doch auch wahrhaft "grausame" und "sadistische" Menschen werden in dem Buch vorgestellt, Leute, die Freude am töten haben...
Man kommt beim Charakterspiel da auf seine Kosten und aufgrund der Länge des Buchs mit 700 Seiten lernt man die Charaktere auch alle sehr gut kennen und irgendwann auch lieben.
Ich wollte aus der Vergangenheit quasi nicht mehr auftauchen und als danach ein Gegenwartsendkapitel begann, war ich enttäuscht. Die Vergangenheit hatte mich wie ein Strudel gepackt und nicht mehr losgelassen und die Gegenwart war dann ein Schnitt und konnte mich auch nicht mehr packen.
Daher nur 9 Punkte für ein tolles Buch.