Frank Goosen - Raketenmänner

  • Titel: Raketenmänner
    Autor: Frank Goosen
    Verlag: Kiepenheuer und Witsch
    Erschienen: Februar 2014
    Seitenzahl: 240
    ISBN-10: 3462046209
    ISBN-13: 978-3462046205
    Preis: 18.99 EUR


    Der Klappentext stellt die Frage: „Bist du der geworden, der du sein wolltest?“
    Und eben mit dieser Frage beschäftigen sich die verschiedenen Geschichten in diesem Buch – alle auf sehr unterschiedliche Art und Weise.
    In den Geschichten dieses Buches begegnen uns immer wieder dieselben Protagonisten, manchmal als Hauptperson, manchmal aber auch nur auftretend in einer Nebenrolle. Alles hat mit allem zu tun – und dann aber wiederum auch nicht. Frank Goosen hat es geschafft die Normalität so zu beschreiben das sie nicht langweilig daher kommt. Die Menschen, ihr Verhalten, ihre Erlebnisse – alles ist irgendwie normal, unspektakulär. Keine Dinge die Schlagzeilenpotential haben. Etwas was drei Straßen weiter schon nicht mehr interessiert – das aber für die Beteiligten von enormer Wichtigkeit ist.
    Jemand will seine Frau betrügen, schließlich hat sie vorgelegt. Dann fehlen noch Antworten der ersten großen Liebe. Der Beinahe-Profi-Sportler bekommt merkwürdige Anrufe. Ein Plattenladen wird gekauft als Erinnerung an „goldene Plattenzeiten“. Und jemand trifft seinen Vater nach unendlicher langer Zeit.
    Das alles beschreibt Frank Goosen liebevoll, aber auch nichts verschweigend.
    Die Geschichten enden manchmal mit einer kleinen Pointe oder sie enden einfach so. Auch im Leben sind echte Pointen nur äußerst selten.


    Und was sind nun Raketenmänner?
    Er hat das Leben im Griff, jammert nicht und mindestens einmal in der Woche vollbringt er Großes. Und er ist der Traum, das Idol, das Vorbild der Protagonisten in diesem Buch. Doch sie müssen einsehen, dass sie ihren Traum nicht verwirklichen können – sie müssen halt weiterhin sie selbst sein.
    Manches ist komisch, manches nachdenklich – aber immer authentisch. Die großen Themen des Lebens erklärt in den kleinen Dingen eben dieses Lebens.


    Ein wunderbares Buch, sehr lesenswert. Frank Goosen kann es – das Schreiben. 8 Eulenpunkte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Frank Goosens „Raketenmänner“ fing gut an. Ein Mann überlegt, sich einen alten Plattenladen zu kaufen und findet dort beim Herumstöbern eine alte Schallplatte namens „Raketenmänner“, die ihn sehr fasziniert. Dann allerdings erfolgt plötzlich ein Cut und eine andere Geschichte mit einer anderen Person wird erzählt. Nach dieser kommen zig weitere und eigentlich hat keine einzige davon irgendwas mit den anderen zu tun. Sicherlich, manchmal wird kurz eine Figur aus einer der anderen Storys erwähnt, das war es dann aber auch schon. Gegen einen Kurzgeschichtenband ist eigentlich nichts einzuwenden, nur haben diese hier meist recht merkwürdige Abschlüsse. Irgendwer erlebt was und dann, wenn es endlich interessant wird, ist plötzlich Schluss. Ohne Pointe, Moral oder was auch immer. Das ist auch Dauer leider etwas frustrierend.