Auf dem Rückweg einer Party fährt die junge Ärztin Leonie einen unbekleideten Mann an: Da sie unter Alkoholeinfluss gefahren ist, nimmt sie den bewusstlosen Mann mit. Am nächsten Morgen stellt sie fest, dass sie keine gewöhnliche Person in der Wohnung beherbergt. Ari, so nennt sie ihn, kennt weder ihre Sprache noch die üblichen zwischenmenschlichen Umgangsweisen. Doch seine Gaben sind erstaunlich: Er merkt sich nicht nur alle Wörter, sondern ist auch zu körperlicher Höchstleistung fähig. Schon bald werden Leonie und Ari bedroht und verfolgt. Zum Glück erhalten sie Unterstützung von Leonies ehemaligem Schulkameraden Ruben. Doch wer ist Ari? Woher kommt er? Und warum wird er verfolgt?
Nicht nur das schöne Cover, sondern auch der Inhalt des Buches überzeugt! „Der Spiegel des Schöpfers“ ist eine leicht zu lesende, aber inhaltlich komplexe Geschichte mit mehreren Nebensträngen und verschiedensten Charakteren. Der Autor beweist sehr viel Fantasie und Kreativität, so dass das Lesen einige Überraschungen bietet. Und bereits nach wenigen Seiten entwickelt sich ein abwechslungsreicher Thriller, in dem Verfolgungsjagd, Gewalt und Spannung nicht zu kurz kommen und zum Weiterlesen drängen. Manchen Leser könnte es stören, dass in dem Buch das Böse eine große Macht hat. Mich hat es weniger gestört. Insbesondere Ari mit seinem gutmütigen, liebevollen und unschuldigen Charakter, hat für mich eine angenehme, beruhigende und positive Ausstrahlung gehabt.
Der christliche Glaube wird überwiegend durch Metaphern in das Buch eingebracht. Aris Fragen und Ansichten benötigen ein wenig Interpretation, um den Bezug zur Bibel und zum Glauben herzustellen. Doch mir hat der versteckte Glaube sehr gut gefallen. So wird das Buch zu einem guten Geschenk für Menschen, die weniger Interesse am Glauben haben und bietet eine unverfängliche Gesprächsgrundlage.
Insgesamt ein überzeugender, spannender Thriller, den ich guten Gewissens weiterempfehlen kann.
