Beiträge von sonnenblume1988

    Ohio 1875: Susanna Hanby stellt bei einem Familienbesuch bei ihrer Schwester fest, dass diese samt ihren sechs Kindern verschwunden ist. Zurückgeblieben ist nur ihr alkoholabhängiger, unfreundlicher Ehemann. Verwirrt sucht Susanna Hilfe bei ihrem Onkel und ihrer Tante in Westerville. Dort sorgt die Eröffnung eines Schankbetriebes für großen Ärger. Die Anwohner sehen die große Gefahr, die vom Alkohol ausgeht.


    Johann Giere begleitet für die Brauerei seines Vaters die Lieferung für den Schankbetrieb. Sein Traum ist es, Journalist zu werden. Als er vom Widerstand der Anwohner gegen den Saloon hört, wittert er eine gute Geschichte für seine Bewerbung bei der New Yorker Tageszeitung. In Westerville begegnen sich Susanna und Johann. Doch Susanna als Abstinentlerin lehnt Johann ab, dem sie vorwirft, mit der Bierlieferung den Saloon zu unterstützen. Außerdem muss sie ihren Nichten und Neffen dringend helfen...


    Der Roman schließt die Trilogie rund um die Chronik der Hanbys ab. Dies habe ich allerdings erst beim Lesen des Nachwortes erfahren, so dass ich die beiden vorherigen Bücher nicht kenne. Man versteht das Buch jedoch auch ohne die Handlung der anderen Romane sehr gut.


    Es hat mir großen Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Die 40 Kapitel sind kurz und prägnant, es gibt viele Dialoge und immer wieder überraschende Handlungen. Vor allem die Gedanken rund um die maralischen Prinzipien zum Thema Alkohol hat mir gut gefallen. Susanna lehnt jede Art von Alkohol ab, während Johann sowohl die Vor- als auch die Nachteile kennt und annimmt. Diese Diskussionen, aber auch die Gespräche und Gedanken, die abwechselnd aus der Sicht von Susanna und von Johann geschrieben sind, haben dem Buch Tiefe gegeben.


    Zudem ist Westerville sehr von der "Kirche der vereinigten Brüder in Christus" und den Methodisten geprägt. Auch Susannas Onkel arbeitet als Pastor. Somit spielt der Glaube an Gott in dem Roman eine wichtige, aber authentische Rolle.


    Die Autorin Rosslyn Elliott hat historische Fakten mit Fiktion verbunden, in dem sie Charaktere wie Susanna und deren Nichten und Neffen an reale Personen anlehnt. Henry Corbin und die Ereignisse rund um den Saloon in Westerville beruhen ebenfalls auf die Realität.


    Insgesamt einer schöner, historischer Großfamilienroman über das Thema Abstinenz, eingeflochten in eine Liebesgeschichte mit ausgeformten Charakteren.

    London 1813: Die französische Einwanderin und junge Witwe Lady Céline Wexham wird verdächtigt, als Spionin geheime Informationen nach Frankreich zu senden. Um dies zu beweisen, wird der gutaussehnde Brite Rees Phillips in ihren Haushalt geschleust. Er soll einen Butler spielen und die Informationen an seinen Vorgesetzten im Innenministerium weiterleiten. Doch die aufmerksame Céline merkt schnell, dass mit Rees etwas nicht stimmt. Dennoch fühlt sie sich von ihm angenommen und verstanden. Und plötzlich ist sie sogar auf seine Hilfe angewiesen...



    Das Buch spielt kurz nach der Französischen Revolution, als die Franzosen unter anderem in England Zuflucht suchen. Zu Beginn des Buches gibt es eine kurze Einführung in die geschichtliche Epoche "Regency". Um die Handlung in ihrer Tiefe zu verstehen, ist ein oberflächliches Vorwissen rund um die damalige Zeit sehr von Vorteil. Man merkt, dass Ruth Axtell als Autorin sehr aufmerksam recherchiert hat und der Roman dahingehend sehr authentisch geschrieben ist.



    Das erkennt man auch an dem ausführlichen Personenregister am Anfang, dass sowohl fiktive Charaktere, aber auch historische Charaktere vorstellt. Trotz der vielen Charaktere ist es mir leicht gefallen, beim Lesen den Überblick zu behalten.


    Dies Buch ist mein erster Roman von Ruth Axtell, von der im Francke-Verlag bereits das Buch "Esperanzas Weg" erschienen ist.


    Die Handlung von "Maskerade im Mondlicht" hat mich nicht überzeugt. Oft fand ich das Buch sehr detailliert geschrieben, langatmig und ohne Spannung. Das Ende war schnell absehbar. Auch Nebencharaktere und damit Nebenhandlungen gab es keine. Deshalb hat mir in dem Buch leider die Tiefe gefehlt, auch wenn Rees und Céline sehr ausgefeilte Charaktere mit vielen Gedanken und Ansichten sind.


    Zusammengefasst kann ich das Buch nur bedingt weiterempfehlen. Wer einen angenehmen historischen Roman lesen möchte, ist hier richtig, wer jedoch ein mitreißendes Buch mit Spannung sucht, sollte lieber nach anderen Büchern Ausschau halten.

    1879: Rosalyn Bernay arbeitet als Gesellschaftlerin bei einer reichen Damen, als sie von deren Mann des Diebstahls beschuldigt wird und Hals über Kopf fliehen muss. Um zu entkommen, steigt sie in den erstbesten Zug und landet in London. Auf dem Bahnsteig begegnet ihr Nate, der seine Verletzungen als Soldat auskuriert und wieder mit seinem Regime nach Indien zurückkehren möchte. Doch Rosalyn missdeutet seine guten Absichten, ihr zu helfen als unschicklich. Wenig später begegnen die beiden sich im Theater wieder, so Nate einen Job als Bühnenarbeiter hat. Doch Rosalyn hat weder eine Arbeit noch eine Unterkunft…

    Es hat Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Sprache ist flüssig und die Geschichte ist mit vielen Dialogen sehr lebendig. Trotz dem sich die Sichtweisen von Nate und Rosalyn abwechseln, steht die Geschichte von Rosalyn mehr im Vordergrund.

    Einigen Kleinigkeiten haben mich am Buch allerdings gestört. Eine davon ist der prompte Wechsel zwischen Rosalyns und Nates Sichtweisen. Der Wechsel wurde weder durch einen Absatz noch durch eine Zwischenüberschrift deutlich gemacht, so dass ich beim Lesen immer wieder gestolpert bin, wenn plötzlich ein Perspektivwechsel stattfand.

    Auch den Titel „Die Tochter des Kapitäns“ fand ich nicht passend gewählt. Dieser hat bei mir die Erwartung hervorgerufen, dass es noch ein Rätsel rund um den früh verstorbenen Vater von Rosalyn gibt. Dies ist jedoch nicht der Fall. Gegen Ende des Buches fand ich außerdem, dass es zu viel Schmachterei und Schwärmerei zwischen Nate und Rosalyn gab, so dass mir dort Inhalt und Spannung gefehlt haben.


    Dafür hat mir der Schauplatz des Theaters sehr gut gefallen. Die Autorin schreibt im Nachwort, dass sie in dem Roman ihre Leidenschaft zu den Operetten von Gilbert und Sulivan, zu den Lebensumständen im viktorianischen England und zur Arbeit des Waisenhausleiters George Müller vereinen konnte. Auch wenn alle drei Leidenschaften nicht so präsent herausstechen, merkt man der Autorin ihre Begeisterung für das Schreiben an. Ich konnte mich gut in die Geschichte hineindenken und mir die Schauplätze und Personen vorstellen, ohne von langatmigen Beschreibungen überhäuft zu werden. Auch die Hauptcharaktere Nate und Rosalyn fand ich sehr sympathisch,


    Letztendlich ein schöner, historischer Roman mit einer sehr dominierenden Liebesgeschichte, eingebettet in den Schauplatz des bunten und abwechslungsreichen Theaterlebens.

    Als ihre alkoholkranke Mutter die Teenagerin Gracie wegen Schwierigkeiten in der Schule zu ihrem Vater schickt, nimmt diese Reißaus und versteckt sich im alten Motel "Treasure Cheast", was sie bereits aus ihrer Kindheit kennt. Dort findet ihre Halbschwester Carmen sie, die die Schicksalsschläge mehrerer Fehlgeburten zu verarbeiten hat. Die beiden Schwestern habe eigentlich keinen Kontakt, doch um Gracie Stabilität zu bieten, nehmen Carmen und ihr Mann Ben Gracie bei sich auf.


    Gemeinsam kümmern die Schwestern sich um das Treasure Cheast, das vor einiger Zeit aufgegeben werden musste und nun sehr heruntergekommen ist. Doch sowohl Gracie als auch Carmen können sich nur schwer öffnen, und so bleiben Streit, Hoffnungslosigkeit und Konflikte nicht aus...




    Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Carmen und von Gracie geschrieben. Die Perspektive wechselt nach jedem Kapitel. Sowohl Gracie als auch Carmen habe ich auf Anhieb lieb gewonnen. Beide Charaktere haben ihre Besonderheiten und Päckchen zu tragen. Die Themen wie Fehlgeburt, Beziehung, Familie, Alkoholabhängigkeit und "vergessene Träume" sprechen für sich. Durch eine sehr einfühlsame Schreibweise rund um die Gedankengänge der beiden zeigt das Buch Tiefgang.


    Gerade wegen der ernsten Themen wird auch der Glaube an Gott, der in diesem Buch eine große Rolle spielt, sehr realistisch dargestellt. Vor allem Camen hadert mit ihrem Glauben: "Gott hat einen Plan"-Das war es, was ich auch einmal geglaubt hatte, vor langer Zeit. Aber jetzt?"(S. 32)




    Die Sprache ist flüssig geschrieben, so dass das Buch sich leicht lesen lässt. Mit 59 Kapiteln kann man auch kurze Lesezeiten nutzen, um beim Lesen voran zu kommen. Am Ende des Buches gibt es Fragen für Buchgruppen, durch die jeder Leser die Geschichte persönlich vertiefen kann.




    Gerade wegen der ernsten Themen wurde auch der Glaube an Gott sehr realistisch dargestellt. "Gott hat einen Plan"-Das war es, was ich auch einmal geglaubt hatte, vor langer Zeit. Aber jetzt?"(S. 32)




    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Bisher war es eines meiner Lesehighlights im Jahr 2018, so dass ich es sehr weiterempfehlen kann.

    Nach dem tödlichen Autounfall ihres Mannes Stockton schlägt sich die Lehrerin Nan mit ihren drei Töchtern alleine durchs Leben.

    Beim Durchsehen von Stockons Sachen stößt sie auf eine Facebook-Nachricht der Schülerin CeeCee, die eine Kurzgeschichte für ein Schulprojekt schreibt. Durch CeeCee erfährt Nan, dass Stockons Ururgroßmutter und CeeCees Urururgroßmutter als Tochter des Slavenbesitzers bzw. als Sklavin auf derselben Plantage gelebt haben. Sie fängt an, die Tagebücher und Briefe aus der Vergangenheit zu lesen und muss feststellen, dass das Thema Menschenhandel heute noch aktuell ist und Stockon kurz vor seinem Tod eine erschreckende Entdeckung gemacht hat...

    Von Elizabeth Musser habe ich schon einige Bücher gelesen und war jedes mal begeistert. Auch nach diesem Roman bin ich beeindruckt, wie tiefgründig und einfühlsam die Autorin schreibt. Sogar die Nebencharaktere wirken interessant und lebendig. Trotz des leicht zu lesenden Schreibstils mit vielen Dialogen ist das Buch anspruchsvoll. Es fordert heraus über das Thema Diskriminierung nachzudenken und die Augen nicht vor dem zu verschließen, was direkt in unserem Umfeld passiert.

    Durch Briefe und Tagebucheinträge gibt es kurze Rückblicke in die Vergangenheit von Clara, die 1858 als Skalvin aus ihrem Leben berichtet. In ihrem Tagebuch beschreibt sie historische Ereignisse wie Terror, Hass und Gewalt zur Zeit der Rekonstruktion.

    Auch wenn die Themen "Skalverei" und "Prostitution" sehr bedrückend sind, ist das Buch von Hoffnung geprägt. Das liegt vor allem daran, dass sich die Charaktere immer wieder an Gott wenden und ihn um Hilfe bitten. Zugleich hat Nan, die ich als Charakter auf Anhieb mochte, große Schwierigkeiten mit dem Glauben. Sie hadert mit Gott, der ihren Mann hat sterben lassen und kann keinen Trost finden.

    Insgesamt ein sehr empfehlenswertes Buch, was nicht nur gute Unterhaltung ist, sondern den Leser persönlich weiter bringen kann und auf Menschenhandel zur heutigen Zeit aufmerksam macht.

    1871: Als Alexandra Jamison, Tochter einer einflussreichen und angesehenen Familien in Nashville einen unbekannten Mann heiraten soll, lehnt sie sich gegen ihre Eltern auf und beschließt, eigene Wege zu gehen. Durch Zufall lernt sie den Direktor der Fisk-Universität, einer Schule für Freigelassene, kennen und bewirbt sich dort als Lehrerin. Schon bald unterrichtet sie in einer baufälligen, alten Kaserne ein paar der rund 2000 Schüler. Doch der Preis ist hoch, denn bei ihren Eltern ist sie nicht mehr willkommen und auch materielle und finanzielle Unterstützung bleiben aus...

    In ihrer bedürftigen Situtation begegnet sie Sylas Rutledge, einen jungen Mann aus Colorado, der sich für das Bella-Meade-Bahnhofs-Projekt bei General Harding bewirbt. Doch Sylas Vater wird für das schwere Zugunglück an der Dutchman`s Curve verantwortlich gemacht, bei dem Alexandras Verlobter vor einem Jahr ums Leben kam. Nun versucht Sylas, die Unschuld seines Vaters zu beweisen, während Alexandra versucht, sich gegen die Unterstützung von Sylas zu wehren...

    Anfangs habe ich mich mit dem Buch etwas schwer getan. Alexandras Charakter war mir durch ihre durch und durch lieben Eigenschaften zu eintönig. Auch die sich anbahnende Liebesgeschichte fand ich vorhersehbar und zu schwärmerisch geschrieben. Doch überzeugt hat mich das Buch durch die historischen Inhalte: Die Fisk-Universität in Nashville samt samt den Jubilee Singers gab es tatsächlich. Auch das Zugunglück an der Dutchman`s Curve hat sich 1918 tatsächlich ereignet. Es hat mir sehr gut gefallen, wie diese historischen Details in die Geschichte einfließen, auch wenn Tamara Alexander natürlich die künstlerische Freiheit genutzt hat, um den Roman auszuschmücken.

    Wer schön öfter Romane von Tamera Alexander gelesen hat, werden alte Bekannte wie General Harding oder Onkel Bob von der Bella Meade Plantage widerbegegnen. Nach den Romanen "Wie ein Flüstern im Wind" und "Wer um Liebe ringt" ist dies der dritte Band der Bella Meade-Reihe. Um dieses Buch zu verstehen benötigt man jedoch kein Vorwissen.

    Gut gefallen hat mir auch, wie der Glaube an Gott in das Buch eingeflossen ist. Die Fisk-Universität möchte, dass die Schüler Gott kennenlernen. In diesem Zusammenhang wird beschrieben, dass bei Entscheidungen Gott um Hilfe gebeten wird oder das die Schüler in der Bibel lesen.

    Insgesamt ein sehr schöner Roman, der mich vor allem wegen seines historischen Bezugs zu den Freigelassenen überzeugt hat und der ein Zeichen für Gerechtigkeit und Offenheit setzt.

    Das Thema „Erziehung“ ist sicher eines der meist diskutierten Themen in der Gesellschaft. Dieses Buch beschäftigt sich speziell mit dem Thema „christliche Erziehung“, also einer Erziehung, die sich an den Werten Jesu und der Bibel orientiert. Dabei geht es unter anderem um das Dilemma, dass Eltern die Autonomie ihres Kindes wahren wollen, dem Kinder aber dennoch den Glauben an Gott nahe bringen möchten und diesen deshalb oft als alternativlose Entscheidung präsentieren.



    Tobias Künkler und Tobias Faix haben im Jahr 2017 das Buch „Zwischen Furcht und Freiheit- Das Dilemma das christlichen Erziehung“ herausgegeben, in dem sie ihre Ergebnisse zu einer Studie rund um christliche Erziehung veröffentlicht haben. Die Fragen, die sich aus dieser Studie ergeben haben, behandeln sie in diesem Buch und haben dazu 14 verschiedene Autoren zu Wort kommen lassen.



    Das Buch ist in sieben Kapitel aufgeteilt, die von den Grundlagen der christlichen Erziehung bis zur Rolle von Gemeinde und Gemeinschaft in der Glaubenserziehung gehen. Mir hat es sehr gefallen, das die einzelnen Autorenbeiträge so praxisnah sind. So geht es zum Beispiel um Stress am Sonntag vor dem Gottesdienst, um gemeinsames Bibellesen mit Kindern oder Konflikte zwischen der Eltern- und Großelterngeneration. Aber auch weitere Themen wie der Umgang mit digitalen Medien und die Verantwortung der sexualpädagogischen Erziehung in der Gemeinde werden behandelt.



    Das Buch ist durch viele Überschriften und Hervorhebungen sehr übersichtlich und ansprechend gestaltet. Zwischendrin gibt es Zitate und Familieninterviews, die als Praxisbeispiele dienen. Die Sprache ist allgemein verständlich, aber dennoch ist das Buch voller erkenntnisreicher Inhalte.



    Ich kann das Buch allen empfehlen, die sich mit dem Thema "Erziehung", "Christentum" oder "christlicher Erziehung" beschäftigen. Es fordert zum Nachdenken und Diskutieren auf und regt an, seine eigene Meinung zu hinterfragen.

    Achtzehn Monate sind vergangen, seit der 31-jährige Ranchbesitzer Noah Mitchell und seine Ex-Frau Josephine sich haben scheiden lassen. Doch bei einer Wirtschaftsprüfung stellt sich heraus, dass die Scheidung durch die fehlende Unterschrift eines Anwalts nie vollzogen wurde. Um die Scheidung so schnell wie möglich erneut abzuwickeln, macht sie Josephine auf den Weg, um Noah die Papiere zu bringen. Plötzlich bricht eine Sturmfront mit eisiger Kälte und großen Mengen Schnee über Cooper Greek ein. So ist Josie gezwungen, über Nacht in Noahs Haus Unterschlupf zu suchen. Als die beiden zu einer gemeinsamen Suchaktion aufbrechen müssen, kann Josie nicht mehr schweigen...


    Das Buch wird aus der Sicht von Noah und von Josie erzählt. Beide Charaktere waren mir schnell sympatisch und ich konnte mich gut in die Personen hineinversetzen, die beim erzählen auch ihre Gedanken mit einbringen.

    Es gibt keine weiteren Erzählstränge mit Nebencharakteren, dafür jedoch Rückblenden in die gemeinsame Vergangenheit und in Josies Jugendalter. Das macht das Buch sehr abwechslungsreich.

    Der Schreibstil ist einfach gehalten, so dass sich das Buch schnell lesen lässt. Nachdem ich schon mehrere Bücher von Denise Hunter gelesen habe, konnte ich an einigen Stellen schnell ahnen, wie die Geschichte verlaufen wird. Dennoch habe ich jede Seite des Buches genossen. Besonders im zweiten Teil des Buches wurde es richtig spannend und ich konnte mit den beiden mitzittern-


    Dies ist das dreißigste Buch, dass Denise Hunter geschrieben hat. In ihrem Schlusswort erzählt sie, dass sie bis auf eine Ausnahme immer nur Buchreihen verfasst hat. Bei diesem Roman handelt es sich um ein alleinstehendes Buch. Anfangs war mir das unklar und ich habe versucht, Parallelen zu anderen Romanfiguren und Orten von Denise Hunter zu finden.


    Insgesamt ein sehr schöner Winterroman über den Einfluss der Vergangenheit, Vergebung und bedingungslosen Zusammenhalt, der trotz dem Lesen über die Kälte ein warmes Herz hinterlässt.

    Als PJ McKinley nach ihrem Bachelor zurück in ihre Heimatstadt Chapel Springs zieht, ergreift sie die Chance und reicht eine Projektidee zur Nutzung einer alten Villa ein. Sie möchte dort eine Pension und ein elegantes Steakhaus eröffnen. Doch auch ihr Konkurrent Cole Evans überzeugt mit seiner Idee, ein Übergangswohnheim für volljährige Pflegekinder aufzubauen.

    Trotz aller Bedenken müssen sich PJ und Cole die beeindruckende Villa ein Jahr lang teilen. Jeder der beiden versucht, an seinem Traum festzuhalten, doch schnell tauchen die ersten Schwierigkeiten auf...

    Denise Hunter erzählt die Geschichte rund um die Familie McKinley weiter. Nachdem die Schwestern Madison und Jade bereits ihr Glück gefunden haben, handelt es sich bei PJs Geschichte um den dritten Band der "Chapel Springs"-Reihe. Es ist jedoch nicht nötig, die anderen Bücher zu kennen.

    Das Buch lässt sich schnell und flüssig lesen. Man ist sofort in der Geschichte drin und die Handlung geht direkt los. Wie bei allen Büchern von Denise Hunter macht es großen Spaß. die Geschichte zu verfolgen. PJ war von Anfang an eine sympatische Hauptperson, die mit Zweifeln zu kämpfen hat und sich als Nesthäckchen der Familie durchsetzen muss.

    Auch Cole und sein Einsatz für Pflegekinder fand ich sehr sympatisch. Da er selber ein Geheimnis mit sich trägt, hat die Geschichte schnell Tiefgang bekommen. Durch viele Dialoge und sehr kurz gehaltene Beschreibungen ist das Buch sehr lebendig.

    Insgesamt ein schön erzähltes Buch rund um das Thema Träume, Konkurrenz und gegenseitige Hilfe. Nun freue ich mich, dass 2018 das Buch "Eine Woche im Gestern" erscheint, in dem Ryan McKinleys Geschichte erzählt wird.

    Die 38-jährige Restaurantbesitzerin Whitney Monroe steckt bei ihrer Arbeit in großen finanziellen Schwierigkeiten. Doch als sie erfährt, dass ihr Stiefvater im Krankenhaus ist, lässt sie alles zurück und fährt auf die Outer Banks zu ihm. Dort zieht sie sich in das Exelsior zurück, ein Hotel, dass sie nach dem Tod ihrer Mutter geerbt hat und das derzeit vermietet ist. Während sie versucht, sich um ihren Stiefvater zu kümmern und das Verhältnis zu ihm zu verbessern, stößt sie beim Sortieren des Nachlasses ihrer Familie auf fremde Briefe. Es sind Briefe aus dem Jahr 1936, die ihre Großmutter Ziltha von ihrer Zwillingsschwester Alice bekommen hat. Diese schrieb als Federal Writer die Geschichte der Bergbewohner auf und berichtet unter anderem über die Unterdrückung der Melungeons...

    Für das Buch benötigt man viel Zeit zum Lesen. Die Autorin schreibt sehr detailliert und man muss jeden Satz lesen, um keine wichtige Information zu verpassen. Sie kann sehr gut mit Worten umgehen und formuliert die Geschichte mit treffenden Worten und einem Hang zur Posie.

    Die Geschichte hat Tiefgang. Whitney wurde als 5-jährige vom Selbstmord ihres Vaters geprägt und kämpft deshalb mit ihrer Familiengeschichte und ihrer Vergangenheit. Durch die Briefe setzt sich nach und nach der Teil einer Familiengeschichte zusammen. Durch die Briefe weckt die Autorin auch die Neugier auf die Arbeit der Federal Writers, die die amerikanische Geschichte auf eine besondere Art dokumentiert haben.

    Natürlich kommt in dem Buch auch eine Liebesgeschichte vor, doch diese spielt nur eine nebensächliche Rolle. Verglichen mit anderen Büchern von Lisa Wingate wie z.B. "Jolas Briefe" ist auch der Glaube an Gott kaum Thema im Buch.

    Wer schon die Bücher "Die Hüterin der Geschichte" und "Jolas Briefe" gelesen hat, wird merken, dass dieses Buch der letzte Teil einer Trilogie ist. Die drei Geschichten verzweigen sich ineinander und man trifft auf die ein oder anderen bekannten Namen. Besonders gefreut habe ich mich, als Whitney Tandi getroffen hat und das Museum besucht hat, dass nun in Jolas Haus errichtet wurde. Doch auch wer die anderen Bücher nicht kennt, wird der Geschichte gut folgen können.

    Mir hat es großen Spaß gemacht, diesen leisen und zurückhaltenden Roman zu lesen. Die Geschichte ist mit viel Liebe, sorgfältiger Recherche und großer Stimmigkeit geschrieben und endet mit einem tollen Finale im Epilog. Man sollte dafür allerdings ein wenig Durchhaltevermögen mitbringen.

    Nashville 1871: Die 23-jährige Rebekka Carrington hat einen Traum: Sie möchte in einem Orchester spielen. Doch Frauen gelten als zu zart besaitet, um der anstrengende Arbeit standhalten zu können. Als Rebekka ein Stellenangebot der Nashviller Philharmonie liest, bewirbt sie sich kurzerhand auf die freie Stelle als Oboistin. Der Dirigent Tate Whitcomb ist von ihrem Mut und ihrem Können beeindruckt, weist Rebekka aber dennoch zurück. Tief enttäuscht nimmt sie eine Arbeit als Musiklehrerin für die Tochter der reichen Mrs Adelicia Cheatham an. Doch schon bald begegnet sie Tate wieder, der sie bittet, seine Assistentin zu werden...



    Neben den Büchern "Unentdeckte Schönheit" und "Geliebte Fälscherin" ist dieses Buch der letzte Teil der "Belmont"-Trilogie. Alle drei Bücher werden durch Mrs. Adelicia Acklen verbunden, einer Frau, die um 1871 wirklich in Nashville lebte und Tamera Alexander als Inspiration gedient hat. Die Hauptcharaktere und Geschichten der drei Romane sind jedoch unabhängig voneinander und lassen sich ohne Vorwissen aus den anderen Romane verstehen.



    Die Geschichte lässt sich leicht lesen. Durch Rebekkas Unrecht, geprägt von der damaligen Kultur, fiebert man als Leser sofort mit ihr mit. Viele Dialoge erleichtern das Kennenlernen der Personen. Rebekkas starker Charakter wird nicht nur durch die Liebe zur Musik deutlich, sondern auch durch die schwierige Beziehung zu ihrer Mutter und ihrem Stiefvater. Zugleich hat Rebekka einen starken Glauben an Gott. Durch ihr Wissen, dass Gott sie als Frau geschaffen hat und ihr gleichzeitig die Liebe zur Musik gegeben hat, hält Rebekka an ihrem Traum fest.


    Auch Tate ist ein starker Charakter, dessen eigentlichen Hintergrund man erst im Laufe der Geschichte kennenlernt.



    Meiner Meinung nach hat das Buch zu Recht 2017 den Christy Award, den bekanntesten christlichen Buchpreis, in der Kategorie "Historischer Roman" gewonnen. Es ist ein schöner Roman über die Liebe zur Musik, zu Tönen und Instrumenten und über das Verwirklichen von Träumen.

    1897, Washington D.C.: Seit ihre Stimmbänder als Kind beschädigt wurden, fällt es der 27-jährigen Anna O´Brien schwer, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Deshalb genießt sie ihre Arbeit als zurückgezogene Bibliothekarin. Eines Tages entdeckt sie bei einer Recherche Unstimmigkeiten in einem fünfzehn Jahre alten Bericht der Navy über einen Schiffsuntergang, bei dem auch Annas Vater starb. Sie setzt alles daran, um die Wahrheit herauszufinden. Bei ihrer Arbeit begegnet sie dem Kongressabgeordneten


    Luke Callahan. Er sucht Informationen, um seinem Konkurrenten Korruption nachzuweisen und seinen eigenen guten Ruf wiederherzustellen. Aus der Not heraus bittet Anna Luke um Hilfe, auch wenn sie seine blendende Selbstsicherheit sehr unsympathisch findet...



    Dies ist mein erstes Buch von Elizabeth Camden, von der bereits das Buch "Ein Schritt ins Ungewisse" 2016 auf Deutsch erschienen ist. Da historische Romane sehr unterschiedlich geschrieben sind, war ich gespannt was mich erwartet und schon nach den ersten Seiten positiv über den Schreibstil und die gut dargestellten Charaktere überrascht. Mir hat besonders die Bibliothek als Schauplatz gefallen, sicher ein Ort, an den sich jeder Bücherfreund gerne in Gedanken träumt.



    Die Handlungsstränge von Anna und Luke wechseln sich ab. Beide haben in ihrer Vergangenheit sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht, die sie bis heute prägen. Anna ist sich z.B. sicher, dass Luke nicht weiß, wie es ist gehänselt zu werden und gibt dem charismatischen Mann keine Chance. Durch viele Dialoge wirkt das Buch sehr lebendig und lässt sich fließend lesen. Historische Aspekte kommen nur am Rande vor. In den Anmerkungen am Ende des Romans erfährt der Leser ein wenig über den Spanisch-Amerikanischen Krieg, der während der Geschichte Thema ist.



    Fazit: Insgesamt ein unterhaltsamer historischer Liebesroman, der sich gut zum Entpannen und Abschaltet lesen lässt.

    Chicago 1951: Die 19-jährige Joan Hunt kommt aus dem vom Krieg erschütterten England nach Chicago. Bie ihrem neuen Arbeitgeber trifft sie auf Betty, die Joan als neue Mitbewohnerin für eine Wohnung anwirbt. Kurzerhand zieht Joan zu Betty und ihren zwei Mitbewohnerinnen in die Mädchen-WG. Per Brief läd Joan Evelyn, ihre internationale Brieffreundin ein, ebenfalls nach Chicago zu kommen und so wohnen fünf junge Frauen mit ganz verschiedenen Jobs, Herkünften und Lebensstilen zusammen unter einem Dach. Bei einem gemeinsamen Ausflug kaufen sie sich ein Brautkleid, dass allen von ihren passt. Sie planen, dass jeder der fünf es bei ihrer eigenen Hochzeit anziehen soll.Doch keine von ihnen ist in einer passenden Beziehung...


    Insgesamt lässt sich das Buch leicht und flüssig lesen. Die Charaktere sind sehr abwechslungsreich und auch die Männer, denen die Frauen begegnen, sind sehr unterschiedlich.


    Leider kamen mir im Buch zu viele Hauptpersonen vor. Am Ende des Buches hatte ich das Gefühl, keine der Personen richtig zu kennen. Während des Lesens konnte ich mich in keine der jungen Frauen richtig hineinversetzen, da die Geschichte immer wieder zu einer anderen der fünf Mädchen gewechselt hat. So war die Geschichte zwar nett zu lesen, hatte für mich jedoch keinen Tiefgang und hat eher einem Jugendbuch als einen Frauenroman geähnelt. Auch ansonsten fand ich manches zu einfach dargestellt, z.B. das reibungslose Leben von Joan oder die oft schwarz-weiß dargestellten Männer.


    Die Autorin schreibt im Nachwort, dass die Geschichte rund um Joan und ihr Brautkleid wahr ist und sie für die Recherche zum Buch persönlich mit ihr gesprochen hat. Die Geschichten der anderen vier Frauen sind frei erfunden.


    Insgesamt ein romantisch angehauchtes Buch mit einer schönen Idee, dass mir aber leider zu sehr an der Oberfläche bleibt.

    Eigentlich wollte Riley seiner besten Freundin Paige seine Liebe gestehen, doch als er nach einem Einsatz in Afghanistan zurück nach Hause kehrt, hat er mit seinem Selbstwertgefühl zu kämpfen. Während seines Einsatzes hat er durch eine Bombe ein Bein verloren, so dass er weder allleine wohnen noch seinen alten Beruf als Hummerfischer wieder aufnehmen kann. Weil seine Familie keinen passenden Wohnraum hat, zieht Riley kurzerhand zu Paige. Paige ist damit beschäftigt, das örtliche Tierheim zu retten, dass wegen finanzieller Engpässe von der Schließung bedroht ist. Doch das Wiedersehen und Zusammenleben der beiden gestalten sich schwieriger als gedacht...


    Als ich mit dem Lesen angefangen habe, habe ich mich in dem Buch sofort wie zu Hause gefühlt: Der Roman erzählt die Geschichte rund im Riley Callahan, den jüngsten der drei Callahan-Brüder und nachdem ich die anderen beiden Bänder der Trilogie schon gelesen hatte, habe ich diesem begeistert entgegengefiebert. Die Brüder Jack und Beau sowie ihre Frauen spielen als Nebencharaktere in der Geschichte mit und so trifft man auf "alte Freunde".


    Der Roman lässt sich leicht und flüssig lesen. Ab und zu werden kleine Gebete mit in das Buch eingeschoben, denn Riley und Paige glauben an Gott. Das Buch erzählt die Geschichte aus den verschiedenen Perspektiven der beiden und geht dabei authentisch und einfühlsam vor.


    Wer die ersten beiden Bücher von den Callahan-Brüdern nicht gelesen hat, wird trotzdem sehr gut in die Geschichte reinkommen. Vielleicht ist es sogar von Vorteil, diese nicht zu kennen, denn es gibt einige Parallelen zu den ersten Bänden, wie z.B. dass eine neue Wohnung und eine neue Arbeitsstelle gesucht werden muss. Diese lassen das Buch ein wenig vorhersehbar werden. Trotzdem hat mir das Lesen großen Spaß gemacht.


    Insgesamt ein gut gelungener, psychologisch einfühlsam geschriebener Abschluss einer Trilogie, der sich unter anderem um die Themen Freundschaft, Tierliebe und Selbstwert dreht.

    Tamar, Rahab, Ruth, Batseba und Maria, fünf Frauen aus der Bibel, die alle eine Gemeinsamkeit haben: Sie werden in der Ahnenreihe von Jesus im Matthäusevangelium erwähnt. Wirklich bekannt dürfte den meisten überwiegend Maria, die Mutter von Jesus sein. Umso spannender ist es, die Geschichten der anderen vier Frauen aus dem Alten Testament zu lesen, z.B. von Batseba, der Ehefrau von König David und Mutter von König Salomo, oder Tamar, die als junges Mädchen mit einem von Judas Söhnen verheiratet wird.
    Francine Rivers erzählt in dem Sammelband „Saat des Segens“ die fünf einzelnen Geschichten der Frauen. Die Bibelstellen, die die Geschichten der Frauen erzählen sind längst nicht so ausführlich wie die Romane. Francine Rivers hat ihre eigene Interpretation mit in die Romane einfließen lassen.
    Es hat Spaß gemacht, die Romane zu lesen. Sehr schade fand ich, dass die dazu passenden Bibelstellen (z.B. bei der Geschichte von Batseba) nicht immer mit angegeben waren. Vor allem für nicht so bibelfeste Leser könnte das von Nachteil sein und zu langer Suche führen.
    Für bibelfestere Leser haben die Romane z.T. den Nachteil, dass das Ende bereits bekannt ist und so die Spannung ein wenig fehlt. Trotzdem vertiefen die Geschichten die Bibelstellen. Sie zeigen, was es für die Frauen damals bedeutet haben muss, das Richtige zu tun und helfen, sich in die Gefühle der Frauen und in die damalige Kultur einzufühlen.
    Alle fünf Bücher sind bereits früher als einzelne Romane erschienen, inzwischen aber nur noch gebraucht zu kaufen. Die Geschichten aller fünf Frauen in einem Buch abzudrucken finde ich sehr praktisch (und preisgünstiger). Trotzdem habe ich nicht alle Geschichten direkt nacheinander gelesen, sondern immer mal eine Pause gemacht.
    Insgesamt ein tolles Buch mit fünf einzelnen Romanen, um Bibelgeschichten lebendig zu erleben und zu vertiefen.

    Seit Jack Forester und Taylor Branson aus Leidenschaft ihre Ehe spontan am Strand von Martha`s Vineyard geschlossen haben, ist ein halbes Jahr vergangen. Langsam verblasst die Liebe und die beiden werden einander fremd. Als gefragte Fotografin bekommt Taylor den Auftrag, eine Zeitung bei einer Serie über alte Kapellen in Amerika zu unterstützen. Für die Fotos macht sie sich auf den Weg in ihre alte Heimat Hearts Bent und fotografiert die Hochzeitskapelle, die Jimmy Westbrook als junger Mann für seine große Liebe Colette erbaut hat. Nun steht die Kapelle bereits 60 Jahre leer…


    Die Geschichte wird aus Sicht von Jack, Taylor, Colette und Jimmy erzählt. In jedem Kapitel wird die Handlung vorangebracht und schnell beginnen sich erste Rätsel und Überraschungen abzuzeichnen. Neben dem Haupterzählstrang, der im Jahr 2015 spielt, gibt es Rückblicke in die Jahre um 1948 bzw. um die Zeit, in der Jack und Taylor geheiratet haben. Trotzdem ist die Handlung immer leicht zu verstehen.


    Das Thema „Kommunikation“ spielt eine große Rolle. Jack und Taylor können ihrer Liebe zueinander keinen Ausdruck verleihen und erleben Missverständnisse und Schmerz. Manchmal war es schwer, dass man beim Lesen nicht in die Geschichte eingreifen und Ratschläge geben konnte. Auch Colette und Jimmy erleben durch ihre gemeinsame Vergangenheit großen Schmerz. Beide sind ein Leben lang alleine geblieben und konnten die Vergangenheit nicht überwinden. Dass Jimmy die Hochzeitskapelle nie genutzt hat, zeigt von tiefer Liebe und Romantik.


    Wer das Buch „Vier Frauen und ein Hochzeitskleid“ oder „Der Hochzeitsladen“ von Rachel Hauck gelesen hat, dem kommt die Stadt Hearts Bent als Schauplatz sicher bekannt vor. Auch dieser Roman erzählt eine romantische Liebesgeschichte, ist aber mit den anderen Romanen kaum zu vergleichen, denn er ist von allen drei Romanen insgesamt der tiefgründigste.


    Insgesamt ein toller, sehr romantischer und leicht zu lesender Liebesroman, der für seinen guten Unterhaltungswert zu Recht den Christy Award 2016 gewonnen hat.

    Als Lucy Lovett nach einem Sturz auf dem Kopf nur mit einem Brautkleid bekleidet in einem fremden Lokal zur Besinnung kommt, muss sie feststellen, dass sie eine Erinnerungslücke hat. Was macht sie im Brautkleid in Portland, während ihr Verlobter Jack in Summer Harbor ist? Ein Anruf bei Jack, der sie wiederwillig aus Portland abholt, bestätigt ihre Vermutung: Lucy kann sich an das letzte halbe Jahr ihres Lebens nicht mehr erinnern, so auch nicht an die gescheiterte Hochzeit. Da Jack der einzige Halt in Lucys Leben ist, an den sie sich erinnern kann, klammert sie sich an ihn und er nimmt sie mit in ihre alte Heimat zurück…


    Wer bereits das Buch „Wie Schneeflocken im Wind“ von Denise Hunter gelesen hat, wird die drei Callahan-Brüder bereits kennen. Morgan und Beau, die Hauptpersonen des ersten Buches, tauchen in dieser Geschichte als Nebencharaktere auf. Jack, der dort nur am Rande erwähnt wurde, spielt hier die Hauptperson.


    Wie alle Bücher, die ich bereits von Denise Hunter gelesen habe, lässt sich auch diese Geschichte leicht und schnell lesen. Auch wenn das Buch überwiegend ein Liebesroman ist, zeigt es dennoch Tiefgründigkeit, z.B. bei Themen wie „Vergebung“ und „Vergangenheitsbewältigung“. Aus Lucys und aus Jacks Perspektiven wird die Geschichte abwechselnd weitererzählt und ich konnte mich in die beiden gut hinein fühlen.


    Es gab viele offene Fragen, bei denen ich mir bis zum Schluss nicht sicher war, ob diese im Roman geklärt werden, oder, wie es bei einem Gedächtnisverlust gut sein kann, offen bleiben. So bliebt beim Lesen bis zum Schluss eine Spannung über die verzwickte Lage zwischen Gedächtnisverlust und alter und neuer Liebe.


    Im August 2017 erscheint der letzte Band der Trilogie „Bis ich dich endlich lieben darf“, in dem es um Riley, den dritten Callahan-Bruder geht. Auch auf dieses Buch freue ich mich schon sehr.


    Insgesamt ein weiter toller Liebesroman von Denise Hunter, der sich entspannt und unterhaltsam liest und den Leser mit in eine komplizierte Liebessituation nimmt.

    Wer in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen ist, wurde oft „christlich erzogen“. Doch was ist christliche Erziehung überhaupt? Wie wird der Glaube an Kinder vermittelt? Und was ist den Eltern dabei wichtig?


    Dieses Buch präsentiert eine empirische Studie zur christlich-familiären Erziehung, die von den beiden Autoren (Erziehungswissenschaftler und Theologe) und einem Forschungsinstitut von 2014 bis 2016 durchgeführt wurde. Dafür wurden die Fragebögen von 1752 Teilnehmern ausgewertet, analysiert und interpretiert, die sich selber als Christ verstehen und in deren Haushalt mindestens ein Kind zwischen 4 und 18 Jahren lebt. Dazu wurden zwölf detaillierte Interviews mit Elternteilen geführt, die als kurze Portraits am Ende der Kapitel vorgestellt werden.


    Das Buch ist anschaulich aufgebaut: Kapitel 1 und 2 umfassen eine Einführung, während ab Kapitel 3 Ergebnisse präsentiert werden. Diese sind in verschiedene Schwerpunkte gegliedert, z.B. welche Rolle die Gemeinde in der Glaubenserziehung hat, wie der Glaube im Alltag vermittelt wird und wie sich die Unterschiede der Geschlechter bei der Glaubenserziehung auswirken. Dabei geht es um viele praktische Fragen, z.B. um den Gottesdienstbesuch, die Abendrituale oder das gemeinsame Gebet.


    Die Gestaltung des Buches ist sehr ansprechend. Immer wieder werden Zitate aus Interviews eingebaut und wichtige Fakten sind größer und farbig abgedruckt. Es gibt farbige Überschriften und viele Diagramme, die das Verständnis erleichtern und die Übersicht wahren.


    Soweit ich weiß, ist es das erste Buch, was es zu diesem sehr wichtigen Thema gibt. Ich konnte schnell durch eigene Beobachtungen im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis einen persönlichen Bezug zum Buch herstellen und habe es mit viel Interesse gelesen. Mit einem Link zum kostenlosen Erziehungstest konnte ich herausfinden, welcher Erziehungstyp ich wäre und so das Buch direkt unter dem Gesichtspunkt lesen.


    Ziel der Autoren war es unter anderem, zum Nachdenken beim Einzelnen, aber auch bei Gemeinden anzuregen und zur lebhaften Diskussion anzustoßen. Durch die ausführliche, aber für den Laien sehr verständliche Studie ist den beiden das meiner Meinung nach gelungen. Ein interessantes Buch für erwachsene Kinder und Eltern, um die (selbst genossene) Erziehung zu reflektieren, neue Anregungen zu bekommen und zu sehen, wie komplex und unterschiedlich auch die „christliche Erziehung“ sein kann.

    Südafrika 1938: Die elfjährige Pérsomi wächst in armen, beengten Wohnverhältnissen in einer Beiwohnerfamilie auf. Sie bekommt die Chance, die Mittelschule zu besuchen und erhält Unterstützung von der Armenfürsorge. Dennoch bleibt sie ersteinmal das Beiwohnerkind und die Außenseiterin. Weil das Lernen ihr leicht fällt und sie sich sehr für die Geschehnisse in der Welt interessiert, ergreift sie die Chance, Jura zu studieren. Doch noch etwas anderes beschäftigt sie: Wer ist ihr leiblicher Vater, über den ihre Mutter kein Wort verlieren möchte?


    Beim Lesen bin ich sofort in das Buch reingekommen. Da ich schon mehrere gute Bücher der Autorin gelesen habe, hatte ich entsprechend hohe Erwartungen. Pérsomi war mir wegen ihres nüchternen, starken Charakters, ihrer Beharrlichkeit und ihrem Kampfgeist von Anfang an ein Vorbild. Auch Pérsomis Geschwister, Freunde und Nachbarn lernt man schnell kennen und lieben. Sie spielen in den gesamten 30 Jahren, in denen die Geschichte spielt, immer wieder eine wichtige Rolle. Es gibt viele Dialoge und viele kleine Absätze, die das Lesen erleichtern. Trotz dem der Roman so dick ist, hält sich die Autorin nie zu lange mit einem Thema auf, sondern erzeugt auf den über 600 Seiten jede Menge Handlungen, so dass auch die ein oder andere Überraschung nicht ausbleibt. Gut gefallen hat mir auch, dass es sich bei dem Buch nicht um eine reine Liebesgeschichte handelt. Die Liebe spielt in Pérsomis Leben zwar auch eine Rolle, aber sie beschäftigt sich auch mit vielen anderen Fragen die vor allem ihren späteren Beruf betreffen.


    Neben den verschiedenen kulturellen Umständen, unter denen Persomi lebt, prägen wesentliche geschichtliche Ereignisse die Handlung, so z.B. die Verpflichtung der Gemeindeleitungen, getrennte Wohn- und Arbeitsgebiete für die indische Bevölkerung außerhalb des Dorfes einzurichten. Der christliche Glaube spielt eine nebensächliche Rolle. Ab und an liest Pérsomi in der Bibel, betet oder geht in die Kirche. Christliche Werte wie Nächstenliebe sind präsent und werden stark von Pérsomi vertreten.


    Insgesamt ein toller, sehr gut recherchierter historischer Roman mit dem Schauplatz Südafrika über Gerechtigkeit, Familie, Tradition und Willensstärke.

    Der zweite Band der Trilogie „The Heart of Hollyhill“ erzählt die Geschichte rund um die 14-jährige Jocie und ihre Familie einen Sommer lang weiter. Ihr Vater David, der für die Lokalzeitung „Banner“ verantwortlich ist und als Pastor arbeitet, macht einen entscheidenden Schritt auf die junge Leigh zu. Tabitha, Jocies unverheiratete Schwester, ist inzwischen hochschwanger und Wes, ihr „Opa“ erholt sich langsam von seinem Unfall. Zu Jocies Familie kommen weitere Freunde, die wir durch den Sommer begleiten dürfen: Bei einem Fahrradunfall lernt Jocie den dunkelhäutigen Noah Hearndon kennen. Er ist mit seinen Eltern und drei Geschwistern neu nach Hollyhill gezogen, da seine Eltern dort eine Plantage aufbauen wollen. Noahs Mutter entpuppt sich als Aktivistin, die sich für die Rechte der „Farbigen“ einsetzt.


    Die Geschichte spielt 1964 in Kentucky. Zu dieser Zeit wurde die „Rassentrennung“ gerade aufgehoben und den „farbigen“ Menschen wurden die gleichen Rechte gewährt wie den „weißen“ Menschen. Doch bei einigen Gemeindemitgliedern in St Pleasant und einigen Bewohnern von Hollyhill stoßen diese Neuerungen auf große Widerstände.


    Das Buch enthält viele Details, so dass ich es sehr langsam gelesen habe. Die Geschichte erzählt Alltägliches aus dem Leben von Jocie und ihrer Familie und die Handlung erfolgt nicht in großen Sprüngen, sondern Schritt für Schritt. Beim Lesen bin ich etwas ungeduldig geworden, da ich auf kurzen Bahnfahrten wenig über den Verlauf der Handlung erfahren habe. Bei diesem Buch ist der Weg das Ziel.


    Der Schreibstil ist einfach gehalten. Mitten zwischen den erzählenden Sätzen birgt er einige sehr weise und treffende Erkenntnisse über das Leben. Das Buch erzählt manchmal aus Jocies kindlicher Sichtweise, aber auch aus Sicht von David, Leigh oder Zella. Der Glaube an Gott wird durch die Familienmitglieder ganz selbstverständlich in das Buch eingebunden.


    Insgesamt eine schöne Geschichte, die den Leser mitten in eine fremde Familie nimmt und ihn an der Dynamik teilhaben lässt. Ich mag an dem Buch besonders, dass es Toleranz und Nächstenliebe vermittelt und zeigt, dass Gott unabhängig von der Hautfarbe alle Menschen gleich liebt.