Über den Autor:
Ernst Wilhelm Heine, 1940 in Berlin geboren, arbeitete als Architekt über ein Jahrzent in Afrika und mehrere Jahre in Saudiarabien. Er lebt und schreibt heute als freier Autor in Bayern. Helme Heine ist sein Bruder.
Neben den kulturgeschichtlichen Büchern wurde E. W. Heine einem größeren Publikum vor allem durch seine skurril-makabren (Kille-Kille-) Geschichten bekannt.
Desweiteren schrieb er u. a. die historischen Romane "Das Halsband der Taube", "Toppler" und "Die Raben von Carcassonne".
Zum Buch:
"Nur wer träumt, ist frei" spielt zu einer nicht genauer datierten Zeit (vermutlich in den Achtzigern) in einem Gefängnis, wo zwei Männer ihr Leben teilen: Der (freie) Wärter Herr Mann, aus dem schnell Herrmann wird, und der (unfreie) zu lebenslanger Haft Verurteilte Tusnelda; sein Nachname ist so unaussprechlich, dass er nicht einmal erwähnt wird.
Tusnelda, schon ein alter Mann, hatte viel Zeit zum Nachdenken und hat sich im Prinzip von den anderen Häftlingen abgesondert. Er spielt im Dialog mit Herrmann mit Worten und Metaphern; nachts werden daraus fast schon philosophische, aber nichts desto trotz auch manchmal sehr komische Träume.
Nun stellt sich die Frage: wer ist frei, wer nicht? Ein Baum? Der Wärter? Der Gefangene? Die Maus? Herrmann? Tusnelda?
Und kann ein Wärter mit einem Häftling befreundet sein? Wenn man Herrmann fragte, so lautete die Antwort vermutlich: Nein.
Ein feines, kleines, fast schon philosophisches, lesenswertes Büchlein mit 127 Seiten, erschien erstmals 1982, danach 1997 im btb-Verlag.
8 Punkte von mir.