Die Frauen von Tyringham Park - Rosemary McLoughlin

  • Klappentext (Quelle: Amazon):


    Ganz im Süden Irlands befindet sich das prächtige Anwesen von Lord und Lady Blackshaw. Tyringham Park ist ein Ort voller Prunk und Privilegien. Doch ein verhängnisvolles Ereignis im Jahr 1917 zerstört den Frieden des Hauses: Victoria, die jüngste Tochter der Familie, verschwindet spurlos. Wurde sie entführt? Oder gar ermordet? Nicht nur die Blackshaws sind tief getroffen, auch die Dienstboten trauern um das kleine Mädchen. Fortan liegt ein Schatten über Tyringham Park, der das Leben aller verändert, die Victoria gekannt haben. Nur mit der Wahrheit, die schließlich ans Licht kommt, hätte niemand gerechnet ...



    Produktinformation


    · Taschenbuch: 560 Seiten


    · Verlag: Bastei Lübbe (Bastei Lübbe Taschenbuch); Auflage: Aufl. 2014 (13. März 2014)


    · Sprache: Deutsch


    · ISBN-10: 3404169301


    · ISBN-13: 978-3404169306


    · Originaltitel: Tyringham Park




    Meine Meinung:


    Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde beim Bastei Lübbe Verlag gelesen.


    Das Buch beginnt gleich im Prolog mit einer Tragödie. Die zweijährige Victoria verschwindet spurlos aus ihrem Kinderwagen, in dem sie zuvor geschlafen hat. Ist sie aus dem Wagen heraus geklettert, oder wurde sie entführt ? Alle Bewohner von Tyringham Park machen sich auf die Suche nach ihr.


    Die Autorin versteht es hervorragend, von Anfang an eine düstere Stimmung zu schaffen. Leider hält diese sich fast das ganze Buch durch. Die Protagonisten sind mir allesamt unsympathisch. Edwina, die Mutter von Victoria und Charlotte sticht besonders durch ihre Eiseskälte und Eifersucht ihrer Tochter gegenüber hervor. Das Kindermädchen, Schwester Dixon, misshandelt die Kinder, und kaum jemand merkt es. Der Vater Waldron verbringt sein Leben lieber beim Militär als bei seiner Familie. Es ist kein Wunder, dass die Entwicklung von Charlotte nicht ihren üblichen Weg geht.


    Ich finde, dass in dieser Geschichte mit den Schicksalsschlägen etwas übertrieben wurde. Es gibt kaum etwas, was hier normal verläuft, an jeder Ecke lauern neue Probleme, mit denen Charlotte ihr Leben lang zu kämpfen hat. Manchmal ist weniger einfach mehr. Der Leser kommt kaum zum Luft holen, da kommt schon die nächste Tragödie. Ich hätte mir auch ein wenig mehr Tiefgang gewünscht. Viele Dinge bleiben recht oberflächlich, einige gehen einfach unter bzw. werden von der Autorin nicht weiter verfolgt. Das Ende der Geschichte war mir dann auch noch zu übertrieben und hat meines Erachtens viel von der gesamten Handlung kaputt gemacht.


    Mein Fazit:


    Insgesamt ein Buch, das zwar unterhält, für mich aber hätte daraus mehr gemacht werden können. Ich gebe sechs von zehn Eulenpunkten.

  • Meine Meinung:


    Auf der Buchrückseite steht: „Wenn Sie Downton Abbey mögen, werden Sie diesen Roman lieben!“ Wer mit großen Worten wirbt, sollte sich daran messen lassen. Von Downton Abbey habe ich alle Staffeln gesehen. Ich würde mich nicht als Fan bezeichnen, gefallen haben sie mit trotzdem. Geht man mit diesen Erwartungen an den Roman von Rosemary McLoughlin, macht sich schnell Ernüchterung breit. Kann man sich beim großen Vorbild sowohl vom Leben der Herrschaft als auch von dem der Bediensteten ein gleichermaßen gutes Bild machen und gibt es eine Vielzahl von agierenden Personen, geht es in „Die Frauen von Tyringham Park“ vorrangig um Charlotte. Der Leser begleitet sie durch ihr Leben von 1917, dem Zeitpunkt des Verschwindens ihrer kleinen Schwester Victoria, bis zum Jahr 1943. Vom Personal spielt lediglich Dixon, das damalige Kindermädchen, eine Nebenrolle. So muss man sich recht schnell von dem Vergleich lösen und diesen Roman für sich allein betrachten. So gesehen ist er ein solider Roman, der besonders durch die Beschreibung der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Irland vorherrschenden Moralvorstellungen lebt. Die Personen waren so beschrieben, dass ich mir ein gutes Bild von ihnen machen konnte und sie in ihrem Tun und Lassen verständlich waren. Sprachlich ist der Roman einfach erzählt, sodass er sich schnell und flüssig lesen ließ. Allerdings gab es an ein paar wenigen Stellen ein paar Ungenauigkeiten, die jedoch auch durch die Übersetzung entstanden sein konnten.


    „Die Frauen von Tyringham Park“ ist ein solider, unterhaltsamer Roman, den der Vergleich mit der Serie nur belastet. Wer an diesem Roman Gefallen gefunden hat kann sich auf die für Februar 2015 angekündigte Fortsetzung „Rückkehr nach Tyringham Park“ freuen.


    Auch ich vergebe 6 von 10 Punkten.