Was ich dich träumen lasse - Franziska Moll (ab 14)

  • Dieses Buch habe ich begonnen zu lesen, weil…


    …mich der Klappentext sofort angesprochen hat. Da musste ich es einfach lesen.



    Inhaltsangabe des Verlags:


    “Ein herzzerreißender, realistischer Liebesroman für Jugendliche.


    Ich hätte nichts dagegen, immer mit dir alleine zu sein.
    Wir würden uns auf die Nerven gehen. Stell dir vor, du wärst die einzige, der ich Witze erzählen könnte. Du würdest sie alle abkriegen.
    Das wäre mir egal. Wenn nur wir auf der Welt wären, wäre alles einfacher. Überschaubarer. Du reichst mir.


    Elena hat ihr Glück gefunden – mit Rico. Doch ein schwerer Autounfall reißt Rico aus Elenas Leben in die Tiefen eines Komas. Tag für Tag zeigt Elena ihm nun, was das Leben für ihn bereithält, und wofür es sich lohnt, zurückzukommen: für ihre Liebe.


    Elena ist bis in die Tiefe ihrer Seele erschüttert. Ein Leben ohne Rico ist für sie nicht denkbar, nicht fühlbar. Wie kann sie Rico in der Schwärze seines Komas helfen? Dann findet sie auf seinem Computer eine Liste: die Top Ten der Dinge, die Rico vor seinem Tod noch erleben und tun wollte. Elena fasst einen Entschluss: Solange Rico nicht selbst sein Leben leben kann, wird sie seine Top Ten abarbeiten und ihm jeden Tag von ihren Erfahrungen berichten.
    Ihr zur Seite steht ganz unerwartet ein hartgesottener junger Krankenpfleger, der für jede Gelegenheit den unpassendsten Spruch parat hat. Seine Freundschaft hilft Elena, Rico nah zu bleiben und die Hoffnung nicht aufzugeben. Sie weiß, es lohnt sich, bis zum Ende zu kämpfen.”


    Der Verlag über die Autorin:


    “Franziska Moll lebt mit ihren Zwillingsmädchen in einem kleinen idyllischen Dorf in der Nähe von Köln. Nachdem sie schon mit drogenabhängigen Jugendlichen gearbeitet hatte, entdeckte sie das Schreiben für sich, lernte an der Internationalen Filmschule alles, was sie für ein gutes Drehbuch wissen musste und entwickelte Sitcoms und Filmideen. Doch erst, als sie sich entschloss, nur noch Romane zu verfassen, hatte sie endlich ihren absoluten Traumberuf gefunden. Eigene Verluste inspirierten sie zu Was ich dich träumen lasse und bestärktem sie in der Hoffnung, dass aus jedem Schicksalsschlag auch etwas Gutes entstehen kann.”


    Eigener Leseeindruck:


    Elena und Rico – zwei Jugendliche, die sich lieben und am liebsten jede Sekunde miteinander verbringen würden. Doch dann passiert ein furchtbarer Unfall und plötzlich werden alle Pläne über den Haufen geworfen. Rico liegt im Koma.


    Für Elena bricht ihre ganze Welt zusammen. Was eben noch perfekt schien, ist nun zerstört. Jeder weitere Tag ein Fragezeichen, eine endlose Aneinanderreihung von Angst, Tränen und auch Hoffnung. Dann entdeckt sie eine Liste der Dinge, die Rico noch erleben wollte, bevor er irgendwann sterben würde. Und sie beschließt, diese Dinge an Ricos Stelle zu erleben.


    Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an mitgerissen. Die Autorin schafft es mit einer unglaublichen tollen Sprache und einem unverwechselbaren Stil den Leser in ein Gefühlsbad zu werfen. Man fühlt die Liebe und den Schock im Moment des Unfalls. Man will Rico schütteln und anschreien, damit er endlich aufwacht und Elena wieder in die Arme schließen kann. Ein ganz, ganz tolles Buch voller Gefühl, aber auch realistischer Härte. Man fühlt die scheinbar ewige Wartezeit aller Angehörigen, sieht, was der Unfall aus ihnen macht.


    Dieses Buch möchte ich gerne allen empfehlen, die nicht davor zurückschrecken, auch mal gefühlvolle, ernstere und traurige Bücher zu lesen. Leser von “Das Schicksal ist ein mieser Verräter” oder P.S. Ich liebe dich” werden sicherlich bei dieser Geschichte auf ihre Kosten kommen. Es lohnt sich meiner Meinung nach definitiv!


    Ich habe dieses Buch gerne gelesen und vergebe 5 von 5 Punkten.

  • Was ich dich träumen lasse - Franziska Moll


    Mein Eindruck:
    Nach "Egal wohin" wollte ich auch den ersten Jugendroman der Autorin Franziska Moll lesen und dann auch nicht lange damit warten.


    Der Roman ist so gut lesbar, dass man ihn schnell durch hat.


    Bei der durch den Klappentext bekannten Plot dominiert zum Glück nicht diese ominöse Liste (Top 10 der Dinge, die Rico noch tun wollte), obwohl Elina sie überwiegend abarbeitet.
    Wichtiger scheinen mir die Gedanken Elinas an die Zeit des letzten Jahrs als sie den charismatischen Rico kennenlernte.
    Rico schafft es, die Neue in der Schule, die sich so spröde gibt, aufzutauen und ihre Beziehung festigt sich bald Sie sind ein akzeptiertes und glückliche Paar,
    bis dann der Unfall passiert.


    Zu den flüchtig entworfenen Figuren gehört meiner Meinung nach der Krankenpfleger, mit dem sich Elena in der Zeit im Krankenhaus anfreundet.
    Er steht klar im Schatten von Rico, der ein besonderer Typ war, den eigentlich alle mochten, da er offen und humorvoll war.


    Elena selbst ist zwar nicht so bärbeißig wie die krasse Johanna aus “Egal wohin”, aber verschlossen und schwierig ist auch sie und sie verbirgt ein Geheimnis aus ihrer Familie, dass sich dem Leser erst allmählich erschließt.


    Das Anwenden schneller und kurzer Sätze, erzeugen von Tempo und Intensität sowie dem, Entwerfen interessanter Charaktere sind das Markenzeichen der Autorin. Dazu kommt noch, dass sie Wert auf Realismus legt. Absurde Wendungen werden vermieden.


    „Was ich dich träumen lasse“ ist ein gefühlvolles Jugendbuch, dass auch von Erwachsenen gelesen werden kann.

  • Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
    Verlag: Loewe
    Erscheinungsdatum: 20. Januar 2014
    Sprache: Deutsch
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
    Preis HC: 14,95 €
    Preis ebook: 11,99 €


    Genau wie Herrn Palomar hat mich die Eulen-Leserunde zu Molls neuem Buch "Egal wohin" motiviert, ihren Erstling "Was ich dich träumen lasse" zu lesen. Die Idee der Liste mit Dingen, die man vor dem Tod unbedingt noch machen bzw. erleben will, geistert ja schon länger mehr oder weniger tränenerfüllt durch Netz und Film, deswegen hat mich die Geschichte zwar gereizt, aber ich befürchtete, dass sie gefühlsduselig, kitschig und vorhersehbar daherkommen könnte.


    Weit gefehlt, bei Franziska Moll braucht man diesbezüglich keine Befürchtungen zu haben. Diese Frau hat die grandiose Gabe eine Geschichte mit sparsamen Worten zu erzählen, die intensiv und mitreißend sind, ohne jedoch auf den Tränendrüsen des Lesers herumzureiten. Sie erzählt die Geschichte um Rico und Elena nicht zu Tode, sondern präsentiert Szenen, die das Vorstellungs- und Einfühlungsvermögen des Lesers anstacheln. Wie bei einem unbekannten Gemälde, dessen Anfertigung man im Zeitraffer beobachtet und dessen Geheimnisse sich erst nach und nach enthüllen, präsentiert sich immer mehr von Elenas Welt, bis man zum Schluss alles erkennen kann.


    Wenige Seiten reichen, um uns Elenas und Ricos tiefe Verbindung in ihrer ersten Liebe spüren zu lassen, dann passiert der schreckliche Unfall und von Rico liest der Leser nur noch aus Elenas Gedanken. Nach und nach enthüllt sich dabei auch mehr von Elenas Hintergrund und zeigt, wieviel Elena mit Rico verloren hat. Dabei zeigt Elena eine Stärke, die nur manchmal bröckelt, doch sie hat Glück und findet Unterstützung von unerwarteter Seite. Doch obwohl sie Rico in sich bewahrt, während dieser im Koma dämmert, verliert sie unmerklich seine Stimme in ihr. Als Elena Ricos Nähe langsam entgleitet, liest der Leser plötzlich nicht mehr Elenas Erinnerungen an Episoden und Gespräche mit Rico, sondern Dinge, die sie mit dem Krankenpfleger Tim spricht und erlebt, als sie Ricos Liste in die Tat umsetzt.


    Für "Was ich dich träumen lasse" gibt es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung, die sich bestimmt nicht auf die vom Verlag empfohlene Zielgruppe der 14 bis 17jährigen beschränkt. Ich freue mich schon auf Franziska Molls nächste Geschichte.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."