Martin S. Burkhardt - Lenas Freundin

  • Klappentext:
    Die vierjährige Maria kommt durch einen Autounfall ums Leben. Für ihre Eltern Lena und Robert bricht eine Welt zusammen. Lena sucht Trost bei ihrer besten Freundin Theresa, die ihr Fotos des Mannes beschafft, der Maria überfahren hat. Gemeinsam schmieden sie dunkle Pläne.


    Robert ist zunehmend besorgt. Lena verändert sich stark und findet Gefallen an Vergeltungsfantasien. Als er niedergeschlagen wird und gefesselt im Keller seines eigenen Hauses aufwacht, weiß er, Lena ist zu allem fähig.



    Rezension:
    Bis zum 6. September 2013 war die Welt für Robert und Lena Weinheim noch in Ordnung. Sie lebten glücklich ihren Traum einer Familie mit ihrer kleinen 4-jährigen Tochter Marie und seit zwei Wochen wussten sie, dass Marie ein Geschwisterchen bekommen wird. Die Zukunft sah rosig aus, doch am Nachmittag des 6. September 2013 sollte sich alles ändern, denn vor der Kita wurde die kleine Marie von einem Auto erfasst. Obwohl ihr umgehend geholfen wurde und sie auch zeitnah ins Krankenhaus kam, verstarb sie noch an diesem Tag. Für ihre Eltern brach eine Welt zusammen, zumal der Unfallfahrer sich durch Fahrerflucht seiner Verantwortung entzogen hat. Mit Hilfe von Zeugen gelingt es der Polizei jedoch schnell, den Unfallfahrer Erik Ziemer zu stellen.


    Nach diesem Verlust versuchen Robert und Lena irgendwie mit ihrem Leben fortzufahren. Robert vergräbt sich in der Arbeit, denn wenn er nicht im Haus ist, ist Maries Gegenwart nicht immer spürbar. Lena hingegen fällt in ein tiefes Loch, vergräbt sich in Lethargie und Rachegedanken und verbringt ihre Tage in Maries Zimmer und kapselt sich immer mehr von ihrer Umwelt ab. Um all dem, wenn auch nur für kurze Zeit, zu entkommen, beschließt Lena, ein paar Tage bei ihrer Freundin Theresa zu verbringen, die mit einem gebrochenen Bein im Krankenhaus liegt. Robert sieht darin einen Hoffnungsschimmer, dass das Zusammentreffen der Frauen, sich positiv auf Lena auswirken wird, denn beide sind bereits seit der Grundschulzeit beste Freundinnen.


    Etwa eine Woche bleibt Lena bei ihrer Freundin und Robert verbringt derweil viel Zeit mit seinem besten Freund und Vorgesetzten André. Nach Lenas Rückkehr scheint diese tatsächlich gefestigter zu sein, zumal Theresa ihren Besuch für ein paar Tage angesagt hat, um Lena weiterhin unterstützend zur Seite zu stehen. Eigentlich könnte es für Robert und Lena aufwärts gehen, wenn nicht plötzlich Robert an Lena merkwürdige Verhaltsweisen auffallen würden, die sehr untypisch für seine Frau sind. Dass diese immer auffälliger werden, muss Robert in den nächsten Tagen feststellen. Was ist nur mit seiner Frau geschehen? Hat es etwas damit zu tun, dass Theresa ihr mehr als nur Unterstützung zukommen lässt, bestärkt sie seine Frau in ihren Rachegedanken? Wo wird das enden?



    Leg dich nicht mit Lenas Freundin an! Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders gut hat mir Gefallen, wie der Autor die Figuren agieren lässt. Bei Robert hatte ich manchmal das Gefühl, er würde die ganze Situation von außen stehend betrachten, dabei war er immer aktiv ins Geschehen involviert. Wunderbar haben mir auch die verschiedenen Perspektiven des Buches gefallen, es ist wirklich faszinierend, wie eine jede Figur die jeweilige Szene erlebt. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch erarbeitet. Hier kann ich noch nicht einmal benennen, welche mir am besten gefallen hat, denn alle haben einen sehr starken Eindruckt auf mich gemacht, denn neben den Protagonisten wurden auch die Nebenfiguren sehr aussagekräftig erarbeitet. Den Schreibstil empfand ich als ausgesprochen fesselnd zu lesen, sodass ich das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt hätte. Abschließend bleibt mir nur zu sagen: Ich war wie berauscht und habe mit dem Buch genussvolle Lesestunden verbracht. Davon hätte ich gerne mehr.

  • Sehr schöne Buchvorstellung. Herzlichen Dank dafür. Das hört sich ja sehr vielversprechend an. Ein Buch das man dringend im Hinterkopf behalten muss. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.