"Der Übungseffekt" - David Brin

  • Titel der englischsprachigen Originalausgabe: "The practice effect"


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    Der Physiker Dennis Nuel arbeitet am Sahara Institute of Technologie. Dort ist es gelungen, über einen Zievatron ein Tor zu einem anderen Planeten zu öffnen. Einige Tiere, die durch den Zievatron in unsere Welt gelangen konnten, sind zwar eindeutig außerirdisch, aber doch ähnlich genug (sie können unsere Luft atmen und hier überleben), dass man zu dem Schluss kommt, dass der andere Planet unserer Erde von den Umweltbedingungen ähnlich genug ist, dass ein Mensch dort überleben könnte. Leider ist am Zievatron etwas kaputt, so dass derzeit nichts, was die Wissenschafter herübersenden, wieder zurück kommt. Dennis soll den Mechanismus reparieren, eine leichte Aufgabe, für die er maximal zwei Stunden einplant.


    Natürlich kommt es anders, kaum hat er sich auf dem anderen Planeten kurz umgesehen, hat ihm auch schon irgendetwas seinen Zievatron zerlegt und er sitzt erst mal auf dem anderen Planeten fest. Diese ähnelt unserer Erde tatsächlich, allerdings scheint eines der Naturgesetze auf den Kopf gestellt zu sein. Gebrauchsgegenstände wie Möbel, Kleider und Waffen nutzen sich durch Gebrauch nicht ab, sondern werden durch "Übung" immer besser. Durch Nicht-Gebrauch fallen sie jedoch wieder in ihren ursprünglichen ungeübten Zustand zurück.


    Die Gesellschaftsstruktur ist feudal, der technologische Stand entspricht etwa dem einer Welt wie wir sie aus dem üblichen im Mittelalter spielenden historischen Roman kennen. Die Figuren sind dem Autor eher eindimensional geraten. Es gibt die sympathische Hauptfigur Dennis, der aufgrund einiger von der Erde mitgebrachter Gegenstände schnell zum Zauberer erklärt wird. Es gibt die holde Prinzessin eines edlen, aber unterdrückten Volkes, die vom bösen Baron, der natürlich an die Macht will, als Geisel gefangen gehalten wird. Dennis wird unterstützt von einer Horde lustiger, trinkfreudiger, loyaler Diebe, die für mich immer mit irischem Akzent gesprochen haben. Ihm zur Seite steht außerdem ein Pixolet, ein Tier aus der anderen Welt und ein kleiner Explorationsroboter, der, man ahnt es schon, durch Gebrauch immer besser wird. An der Heimatfront gibt es den fiesen wissenschaftlichen Konkurrenten und den machtgierigen, aber dämlichen Leiter des Instituts, sowie eine vollbusige Wissenschaftlerin als Quotenfrau.


    Die Handlung war recht abenteuerlich, oft auch humorvoll, allerdings fand ich, gab es zuviele Deus ex Machina-ähnliche Wendungen. In aussichtslosen Lagen wurde halt das auswegbringende Hilfsmittel schnell zusammengebastelt und zurecht geübt. Und das wird auch noch relativ oft wiederholt, bis auch der letzte den Übungseffekt verstanden hat. Die Sprache ist eher schlicht, höhere Literatur ist es auf jeden Fall nicht.


    Das Ende ging dann aber doch über einen reinen unterhaltsamen Abenteuerroman hinaus. Da ging es im die Zukunft der Menschheit. Einer Rezension von Tom zu einem anderen Buch dieses Autors konnte ich entnehmen, dass dies ein Thema des Autors ist, das nicht nur in diesem Roman auftaucht. Aufgrund des Schlusses hat mir das Buch letztendlich doch besser gefallen als ich zwischendurch gedacht hatte.


    Ich gebe 4 von 5 Amazonsternen (= 8 von 10 Eulenpunkten).



    Über den Autor


    Glen David Brin (* 6. Oktober 1950 in Glendale, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Autor. Seine Werke wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet – unter anderem erhielt er den Hugo, den Nebula und den Locus Award. Er lebt in Südkalifornien, studierte Astronomie am California Institute of Technology und erwarb einen Doktorgrad in Astrophysik an der University of California, San Diego. Er war als NASA-Berater und Physik-Professor tätig. 1994 wurde der Asteroid (5748) Davebrin nach ihm benannt. 1983 schlug David Brin eine erweiterte Drake-Gleichung vor.


    [edit]Rechtschreibfehler und Ergänzung
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  • Diese Buch ist schon 1986 erschienen, daher habe ich es in meinem Bücherregal und es schon gelesen. Ich kann mich aber nicht mehr an den Inhalt erinnern. Vielleicht sollte ich es mal wieder aus der Versenkung holen :gruebel

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."