Osburg Verlag, 2011
Gebundene Ausgabe: 176 Seiten
Kurzbeschreibung:
Sommer 1939. Der 12-jährige Hannes wächst auf einem Bauernhof in Nordfriesland auf - und gerät auf dem abgeschiedenen Hof unversehens in die Wogen der Weltpolitik. Ein schwedischer Vermittler hat Hermann Göring und einige englische Lords hierher zu einer Geheimkongferenz eingeladen - eine letzte Anstrengung, den Zweiten Weltkrieg zu verhindern. Hannes weiß, dass der Deich und der heimatliche Hof durch Diamentenfunde in Deutsch-Südwestafrika bezahlt wurden. Während er von dem fernen Land träumt, spielt er plötzlich eine entscheidende Rolle bei den Verhandlungen. Und ebenso sein Geburtstagsgeschenk, das lang ersehnte Taschenmesser.
Über den Autor:
Ocke Bandixen, geboren 1970 in Nordfriesland als Nachfahre friesischer Seeleute, studierte Slavistik und Literaturwissenschaften. Heute ist er Hörfunkjournalist und arbeitet als Autor und Kulturredakteur bei NDR Info. Er lebt mit seiner Familie in Hamburg.
Mein Eindruck:
Ein kurzer, wirklich nicht schlechter Roman, rückblickend erzählt. Der Erzähler war 1939 ein zwölfjähriger Junge in Nordfriesland. Eine bisher glückliche Kindheit, die Hannes behütet auf einem Hof Sönke-Nissen-Koog verbrachte. Hannes ist sehr befreundet mit dem Knecht Ludwig, der spannend von seiner Zeit in Deutsch-Südwest-Afrika erzählen kann.
Man ahnt schnell wie brüchig diese Zeit sein kann. Schließlich droht der zweite Weltkrieg auszubrechen, doch das ist Hannes vielleicht noch nicht so bewusst. Auch ist der Reichtum der Gemeinde letztlich wohl dem zu verdanken, was aus der Kolonisation erbeutet wurde.
Dann kommt es zu einer Geheimkonferenz auf dem Gut, auf der wichtige Persönlichkeiten (unter ihnen leider auch Hermann Göring) über die Frage Frieden oder Krieg diskutieren wollen. Es kommt zur zufälligen Begegnung zwischen Hannes und Göring. Der Autor arbeitet das bedrohliche der Situation gut heraus.
Mit dem obigen Klappentext bin ich wegen seiner Ungenauigkeit nicht ganz zufrieden. Im Prinzip geht es um die Zerstörung der privaten Situation von Hannes, eigentlich dem zu frühen Ende einer Kindheit.
Der Roman ist einfach erzählt, was für mich OK ist. Das gekünstelte würde nicht zum Plot und den Figuren passen.
Der melancholische Ton, der das Ende des Buches bestimmt, ist so stark wie die gesamte Atmosphäre des Buches.