Heyne, 1980
Originaltitel: Caravan To Vaccares
Kurzbeschreibung:
Plötzlich blitzte die Klinge eines Messers im Mondlicht auf. Und damit beginnt eine lebensgefährliche Jagd. Beide Parteien sind sowohl Jäger als auch Gejagte: Neil Bowmen und Angehörige einer Zirkustruppe aus dem Ostblock, sind auf einer Pilgerfahrt nach Vaccarès sind. Aber die Zigeuner sind nicht mit echter Frömmigkeit bei der Sache: ein Mord geschieht, es wird alles daran gesetzt Bowman, der eine für einen Touristen ungewöhnliche Neugier an den Tag legt, zu beseitigen. Und das aus gutem Grund.
Über den Autor:
Der Schotte Alistair MacLean, geboren 1922, gestorben 1987, war ein erfolgreciher Bestseller-Autor von Thrillern und Kriegsromanen. Viele seiner Bücher wurden von Hollywood verfilmt: Die Kanonen von Navarone, Agenten sterben einsam, Eisstation Zebra.
Einige Male schrieb er auch die Drehbücher dazu, z.B. bei Nevada Pass, Das Mörderschiff und Agenten sterben einsam.
Mein Eindruck:
Bei einem sperrigen Roman hängen geblieben, greife ich zur Rettung zu einem altmodischen Thriller, wie ich sie mag.
Tödliche Fiesta ist ca. 1970 entstanden und gehört somit zur mittleren Schaffensphase vom schottischen Spionagethrillerspezialist Alistair MacLean.
Der Roman ist nach der üblichen MacLean-Formel gestaltet, was auch wieder gut gelingt: Die Spannung ergibt sich aus der Abwechslung und dem Tempo.
Allerdings erfährt man lange nicht, was hinter dem ganzen steckt.
Action gibt es aber genug.
Hauptfigur ist der angebliche Tourist Neil Bowman, der sich als neureich und Faulenzer ausgibt, doch der Leser lässt sich nicht täuschen. Schließlich ist das ein beliebter Kniff, den der gewiefte Leser kennt und tatsächlich erweist sich Bowman schon bald als eine Art James Bond im Kampf gegen kleine und große Kriminelle. Sein Gegenspieler ist der undurchsichtige Monsieur Le Grand Duc.
Bei dem schnellen Wechsel zwischen Flucht und Jagd wird Bowman von der jungen Celia begleitet.
Da bleibt auch Zeit für Flirten und Wortgeplänkel im Stile der amerikanischen Screwball-Komödie, wenn auch in britisch verklemmter Variante.
MacLean nutzt wieder seine Schreibmethode, Typen zu schaffen, wie man es von ihm zum Beispiel von Die Kanonen von Navarone kennt. Die Zigeuner kommen jedoch nicht so gut weg, das sollte man aber nicht verkehrt deuten.
Hinzu kommen die markigen Dialoge, eine Stärke des Autors.
Ein typischer MacLean. Man kann den Roman als gelungen bezeichnen, obwohl er natürlich auch nicht ganz zu den wichtigsten gehört.
Immerhin wurde das Buch auch verfilmt, sogar mit der großartigen Charlotte Rampling in der weiblichen Hauptrolle.