Sigrid Lenz – Der Duft der Omega-Wölfe 2
• Broschiert: 316 Seiten
• Verlag: Dead Soft Verlag; Auflage: 1 (31. Mai 2014)
• ISBN-13: 978-3944737522
• Preis: 13,95 Euro (print), 5,99 Euro (ebook)
Klappentext:
Als Vernon glaubt, Dariel in einem Omega-Haus entdeckt zu haben, rastet er völlig aus. Er setzt alle Hebel in Bewegung, um den jungen Omega wiederzusehen. Doch es gibt mächtige Instanzen, die genau das verhindern wollen.
Ein Wettlauf um Leben und Tod beginnt, aber Vernon bekommt unerwartet Unterstützung. Wird er Dariel finden oder ist es längst zu spät?
Zur Autorin:
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Meine Meinung:
Vernon glaubt Dariel gesehen zu haben. Beeinträchtigt durch seinen Drogenrausch kann er jedoch nicht sagen, ob dies Realität oder Wunschdenken war. Dennoch rüttelt ihn dieses Erlebnis derart auf, dass er seinen selbstzerstörerischen Kurs verlässt und seine Aktivitäten wieder neu zentriert. Die Hoffnung, die er schon erloschen glaubte, ist neu entfacht. Unterstützt von seinem Freund Dominik findet Vernon die Kraft seinen eigenen Weg zu gehen. Den Lebensentwurf, den sich seine Eltern für ihn gewünscht und geplant haben, hebelt er damit aus. Es kommt zum Bruch zwischen Vernon und seinem Vater.
Von unbekannter Seite erhält Vernon Unterstützung und erstmals erkennt man, dass die Klan-Strukturen doch nicht so zementiert sind, wie sie zunächst wirkten.
Die Geschichte um die Omega-Wölfe weist verschiedene Wahrnehmungsebenen auf. Es gibt die personelle Ebene, auf der Vernon und Dariel um etwas scheinbar Unmögliches kämpfen, das doch das Selbstverständlichste der Welt sein sollte: um das Recht, sich lieben zu dürfen. Eingebettet in eine dystopische Welt, die mit Fantasyelementen angereichert ist, bildet diese die zweite Ebene. Sie entführt den Leser in eine fremde Umgebung, weg aus bekanntem Terrain. Und doch, die dritte Ebene, eine politische, die ganz dezent als Subkontext auftritt, ist der Anker zur Realität, der mich als Leser Parallelen ziehen lässt. Zu Ereignissen, die die Menschheit erschüttert haben. Sie geben der Geschichte eine Tiefe, die zum Nachdenken anregt.
Das Ende war für mich persönlich etwas zu rosa eingefärbt, aber ich denke, die sehr dramatischen Ereignisse rechtfertigen das ohne weiteres. Sozusagen zur Beruhigung aufgepeitschter Gemüter.
Fazit: Ein gelungener Entwurf, eindringlich, aber auch verstörend. Vor allem deshalb, weil diese fiktive Gesellschaft uns auch einen Spiegel vorhält. Denn die Frage, wie viel Zivilcourage man selbst in Grenzsituationen aufbringen würde, mag nicht unbedingt angenehm oder gar einfach zu beantworten sein.
Ich gebe acht von zehn Eulenpunkten.