Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Liebeskind; Auflage: 1., Deutsche Erstausgabe (25. August 2014)
ISBN-13: 978-3954380343
Preis Gebundene Ausgabe: Euro 19.80
Preis Kindle E-Book: Euro 14.99
Autor
Bruce Holbert wurde 1959 im US-Bundesstaat Washington geboren. Seine Großeltern hatten sich im Rahmen von Roosevelts New-Deal-Programm in den Dreißigerjahren dort niedergelassen. Nach der Highschool studierte Bruce Holbert Literaturwissenschaften. Er geriet in eine schwere Lebenskrise, als er versehentlich einen seiner Mitstudenten erschoss – ein Unfall, für den er sich nie vor Gericht verantworten musste. Nach dem College besuchte Bruce Holbert den renommierten Iowa Writers‘ Workshop. 2012 erschien sein hochgelobter Debütroman »Einsame Tiere«.
Kurzbeschreibung/Klappentext
Okanogan County, Anfang der 1930er Jahre. Eigentlich hat sich Sheriff Russel Strawl zur Ruhe gesetzt. Er ist müde geworden, seine Hände zittern beim Schießen. Doch dann kommt es im Indianerreservat zu einer Reihe grausamer Ritualmorde, und Strawl soll ermitteln. Ein letztes Mal noch steigt er in den Sattel – und begibt sich in einen Abgrund der Gewalt. Dort holt ihn auch seine eigene Vergangenheit ein. Denn vor langer Zeit hat Strawl schwere Schuld auf sich geladen, die nie gesühnt wurde. So wird aus dem Jäger nach und nach ein Gejagter, und als er in Verdacht gerät, die Morde selbst begangen zu haben, nimmt er das Gesetz in die eigene Hand. Am Ende einer Blutspur, die Strawl bis an den Rand der Zivilisation führt, wartet der wahre Täter auf ihn ... Seit Langem hat kein Autor derart kraftvolle, unerbittliche Westernliteratur jenseits aller Mythen geschaffen. Mit einer Sprache, die rau ist und zugleich poetisch, evoziert Bruce Holbert den Herzschlag einer Zeit, in der niemand unversehrt davonkam. »Einsame Tiere« ist ein Roman über die Fadenscheinigkeit aller Moral, wenn die dunkle Seite im Menschen hervorbricht.
Meine Meinung
Mangels Zeit diesmal nur eine kurze, dafür aber eine sehr subjektive Meinungsäusserung zu einem gelesenen Buch. Joe R. Lansdales "Das Dickicht" hat mir Lust auf weitere Western-Geschichten gemacht und dieser Roman schien mir die geeignete nachfolge Lektüre zu sein. Rein vom Grundgerüst und auch inhaltlich ähneln sich die beiden Werke sehr stark. In Sachen Schreibstil unterscheiden sich beide Bücher aber frappant. Aus literarischer Sicht schreibt Bruce Holbert eindeutig lyrischer, eleganter und wahrscheinlich insgesamt deutlich hochwertiger. Er absolvierte diese Creative Writer Kurse und es ist nicht das erste Mal das mir Geschichten aus der Feder von Schriftstellern solcher Schreib-Schulen nicht besonders liegen. Mag die Erzählkunst noch so gewandt sein, mir gefallen sie mehrheitlich einfach nicht.
Der Beginn war vielversprechend aber nach rund vierzig Seiten legte sich meine anfängliche Begeisterung und wich bis zu Seite einhundert mehr oder weniger vollständig und Ernüchterung stellte sich ein. Ich hab das Buch zwar bis zum Schluss gelesen aber die restlichen 200 Seiten konnten den mittelmässigen Eindruck nicht mehr verbessern. Die Hauptfigur Russell Straw ist gut gezeichnet und gelungen aber die Rhythmik, die Abfolge der Szenen fand ich seltsam sprunghaft. Obwohl die ein oder andere Passage durchaus originell ist endet sie abrupt und ich fand mich flux unversehens an einem neuen Ort wieder und ich fragte mich wie ich denn nun da reingerutscht bin. Mir fehlte der Kitt zu den Protagonisten und die losen Kontakte sind halt insgesamt zuwenig um hier das Buch zu loben. Der Gesamteindruck steht und fällt halt mit der Verbindung zu den Hauptfiguren.
Ein deftiger Wester mit teilweise brutalen bis harten Szenen zu dem ich keinen rechten Zugang finden konnte. Bruce Holbert hat an meinem Bauchgefühl/an dem was mir gefällt ziemlich deutlich vorbei geschrieben. Dafür kann er nichts, dafür kann ich nichts. Wie gesagt, das ist meine ganz persönliche Meinung und ich erhebe keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Es kann durchaus sein, dass ich die Ausnahme bin und andere Leser/-innen gefallen an diesem Buch finden. Wertung 5 Eulenpunkte
Ich hab das Buch unter Zeitgenössisch eingestellt weil Büchereulerich Bodo Lansdales "Das Dickicht" auch in dieses Rubrik gepackt hat.