• 1970
    Regie: Roland Klick
    Musik: CAN


    Mein Eindruck:
    Einer der originellsten deutschen Regisseure ist Roland Klick. Ein Individualist, wie es nur wenige gibt!


    Mit Deadlock bietet er einen modernen Western.
    Es beginnt eindrucksvoll mit einem Mann, der alleine durch die Gluthitze der Wüste streift. Bei sich trägt er nur ein Gewehr und einen Koffer, der offensichtlich voller Geld ist.
    Kid ist verletzt und am zusammenbrechen, als ein vorbeikommender LKW-Fahrer (gespielt von Mario Adorf) ihn mitnimmt.


    Zwischen ihm und Kid kommt es daraufhin zu einem psychologischen Zweikampf. Später taucht noch Kids Partner Sunshine auf und die Machtverhältnisse verschieben sich. Mehr und mehr steigt die Dramatik!
    Die Darstellerleistungen sind beeindruckend!
    Der Film ist in Israel gedreht. Das bietet Gelegenheit für große Bilder, die mir wie eine abartige Version von John Fords Monument Valley vorkommen.
    Er ist schon anders als das übliche und aus der zeitlichen Distanz sieht man den Film nochmals anders.


    Heruntergekommene, abgerissene Typen in einer abgelegenen Gegend, da fühle ich mich gleich wie zu Hause! Hier ist das Bild vom edlen Cowboy in jeder Hinsicht gebrochen und zerbrochen!
    Ein deutscher “Italo-Western”! Gleichzeitig ein Neo-Western und ein Film gegen den Strom!


    Roland Klick gehört zu den eigentlich vergessenen Filmlegenden, der glücklicherweise mit seinem schmalen Filmwerk inzwischen wiederentdeckt und von Kritikern und Fans gefeiert wurde!

  • Klick by Klick geht es weiter.


    In dem Zusammenhang möchte ich gleich noch einen Klick-Film vorstellen:


    White Star


    Regie: Roland Klick (auch Drehbuch)
    Darsteller: Dennis Hopper


    Kurzbeschreibung:
    Ken Barlows Glanzzeit als Rock'n Roll Tour-Manager ist vorber, doch seine großen Ideen vom Erfolg kann er nicht aufgeben. Und will er es noch mal wissen: der Musiker Moody ist seine letzte Chance und sein Opfer. Der Auftritt im verruchten Berliner Punk-Club wird zum Debakel, das in einer Straßennschlacht endet. Doch für Barlow ist der Abend ein voller Erfolg. Besessen von der Idee, dass im schnelllebigen Show-Geschäft nur Schlagzeilen zählen, egal ob gute oder schlechte, ist ihm frü diese jedes Mittel recht. Die Situation eskaliert ...


    Mein Eindruck:
    Dieser umstrittene Film von 1983 ist interessanterweise im Rock-Genre in Berlin der achtziger Jahre angelegt, mit Dennis Hopper als abgehalfterter Musiker-Manager.


    Wie so oft prägt Dennis Hopper einen Film ganz und gar und leider muss man sagen, dass er auch dafür verantwortlich war, dass der Film in manchen Teilen überzogen war. Seine Kokainabhängigkeit zu der Zeit führte dazu, dass Hopper nicht alle Szenen drehen konnte.


    Davon abgesehen, bin ich schwer beeindruckt von den energiegeladenen Passagen, die außerdem auch noch die No-Future-Generation dieser Zeit porträtiert!
    Überhaupt bleibt noch genug mit Substanz übrig!


    Hoppers Protagonist ist ein Verlierer, der in jeder Hinsicht zu weit geht, aber immerhin setzt er sich effektvoll und ohne Kompromisse ein.
    Auch die deutsche Synchronstimme (Christian Brückner) ist eindrucksvoll!


    Fazit: Am Ende kann man doch von einem (wenn auch verkannten) Meisterwerk sprechen!
    Insgesamt ist der Film so unangepasst, wie man es sich von Filmen von heute (vergeblich) auch nur ansatzweise wünschen würde.