Zwei Brillantringe - Alfred Monninger

  • 155 Seiten


    Kurzbeschreibung:
    Die Geschichte eines jungen deutschen Soldaten in der unmittelbaren Nachkriegszeit.


    Über den Autor:
    Der Autor wurde 1921 geboren.
    Zu seinen Veröffentlichungen gehört das Buch „Alltägliches aus Tauberfranken“.
    Alfred Monninger ist 2009 verstorben.


    Mein Eindruck:
    Dieser Roman ist 1992 im Selbstverlag erschienen. Ich habe das Buch durch Zufall in einem öffentlichen Bücherregal gefunden, sogar vom Autor signiert.


    Zur Handlung:
    Hans Mainz ist bei Kriegsende als Soldat in Norwegen.
    Deutsche Kapitulation, aber bei Hans überwiegt das Gefühl der Freude, überlebt zu haben.
    Bevor er als Kriegsgefangener in seine Heimat reist, trifft er noch eine Frau, Hilde, in die er sich verliebt. Sie müssen sich vorerst trennen, doch Hilde gibt Hans 2 wertvolle Brillantringe mit. Er soll sie ihrem Vater übergeben.
    Es wird aber eine Zeit dauern. Die Erfahrung der folgenden Kriegsgefangenschaft ist prägend. Erst ist er im Lager, später muss er ein Jahr als Erntehelfer und Bauernknecht dienen.


    Ich glaube schon, dass eigene Erfahrungen des Autors mit verarbeitet werden, jedenfalls erscheinen mir die Gefühle und Eindrücke der Hauptfigur authentisch und nachvollziehbar.
    Hans Mainz wirkt aber auch exemplarisch für einen Deutschen dieser Zeit. Kein Nazi, aber doch Mitläufer und in der Hitlerjugend.
    Praktisch von der Schule weg Soldat geworden, hat Hans aber auch keinen Beruf und wenig Ahnung vom Leben. Von den Taten der Deutschen gegen die Juden und die Existenz der Vernichtungslager will er nichts gewusst haben.
    Da bin ich aber am zweifeln. Möglich, dass Hans nichts davon wissen wollte, doch die Einstellung “wir wussten von nichts“, ist zu oft widerlegt worden. Zwar glaube ich, dass das Ausmaß des Holocaust der deutschen Bevölkerung nicht im vollem Ausmaß bewusst war, doch so plakative Bewusstseinsleugungen wie sie Hans Mainz im Roman äußert, sind unangemessen. Da erwarte ich in einem 1992 geschriebenen Buch mehr Geschichtsbewusstsein.


    Der Stil ist einfach, aber sorgfältig! Darum fand ich den Roman lesenswert, auch wenn er kaum als wichtiges Zeitdokument taugt! Doch immerhin gibt es nicht so viele Romane, die diese Zeit beleuchten.