Raimon Weber - "Kuckucksmörder"

  • •Taschenbuch: 288 Seiten
    •Verlag: Ullstein Taschenbuch (14. November 2014)
    •Sprache: Deutsch
    •ISBN-10: 3548285341
    •ISBN-13: 978-3548285344


    Inhaltsangabe:

    Sie sind die perfekte Familie. Glauben alle. Nur er nicht. Er beobachtet sie. Verfolgt sie. Kennt ihre dunkelsten Geheimnisse. Denn er sieht jeden Schritt. Jeden Schlag. Bis er eines Tages selber zuschlägt. Die Familien als Geisel nimmt. Die perfekten Familienväter verschwinden spurlos. Doch keiner sieht etwas. Keiner weiß etwas. Nur die schwerkranke Polizistin Eva Flessner hat einen Verdacht. Was sie nicht ahnt: Er beobachtet auch sie …

    Autoreninfo:


    Raimon Weber, in Unna geboren, lebt mit seiner Familie und der Katze "Flummi" aus Überzeugung in der westfälischen Provinz. Seit 1998 veröffentlicht er erfolgreich Kriminalromane, Thriller und Hörspiele.

    Meine Meinung:


    Titel: Lass uns Familie spielen…


    Ich lese ja doch eher selten Thriller, weil es mich da immer so sehr gruselt, aber in der kalten Jahreszeit kommt es dann doch mal vor, dass ich es wage.


    "Kuckucksmörder" ist das erste Buch von Raimon Weber für mich, daher machte ich mich völlig unvoreingenommen ans Lesen.


    Bereits der Prolog führt einen vor Augen, dass dieser Thriller ganz sicher keine leichte Kost werden wird. Eva Flessner ist Polizistin und findet ihre Freundin und deren Familie ermordet vor. Wer kann nur solch eine schreckliche Tat begehen und warum gerade Petra, deren Welt stets so heil erschien? Eva beginnt zu ermitteln und gerät dabei bald selbst in Gefahr. Wird sie den Täter überführen können?


    Herr Weber hat einen sehr ansprechenden Schreibstil, der einen mitzureißen vermag. Die Szenen zwischen Opfern und Täter sind schon sehr bildlich dargestellt.


    Für mich völlig neu war, dass hier der Täter von Anfang an bekannt ist und man als Leser diesen nicht identifizieren muss. Gerade das machte das Katz- und Mausspiel so spannend.


    Das offene Ende hat mich doch sehr überrascht, ich hatte mir da irgendwie mehr Aufklärung gewünscht. Zumindest deutet alles darauf hin, dass es mit Eva in einem anderen Buch weiter gehen wird.


    Fazit: Solider Thriller, der einem eine schöne Gänsehaut verpasst. Lesenswert!


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

  • Polizistin Eva Flessmann ist beunruhigt, als die Mutter ihrer besten Freundin Petra sie anruft, weil sie schon so lange nichts mehr von ihrer Tochter gehört hat. Eva fährt zu Petras Haus, um nach dem Rechten zu sehen. Dort angekommen, erlebt sie den Schock ihres Lebens, die gesamte Familie wurde bestialisch umgebracht. Obwohl Eva nur Streifenpolizistin ist, drücken ihre Kollegen beide Augen zu und sie ermittelt parallel zur Mordkomission auf eigene Faust. Schnell stellt sich heraus, dass die anscheinend so glückliche Familie tiefgreifende Probleme hatte. Petra hatte als Ladendiebin in mehreren Geschäften Hausverbot und wurde möglicherweise von ihrem Mann misshandelt. Als Eva in einem großen Kaufhaus weiter nachforscht, lernt sie den Security Mann Falk Stucke kennen.


    Der Leser erkennt recht schnell, was es mit diesem Mann auf sich hat, ein Großteil der weiteren Handlung wird aus seiner Sicht erzählt. Es ist also kein typischer Krimi, bei dem man bis zum Ende rätselt, wer wohl der Täter sein könnte. Dies ergibt sich ziemlich schnell und als Leser ist man dann bei seinen weiteren Taten direkt mit dabei, lernt nach und nach seine Gedankengänge immer besser kennen und versucht, seine Motivation zu begreifen.


    Manche Leser werden hier die übliche Krimi-Spannung vermissen, ich habe den ungewöhnlichen Ansatz als sehr interessant empfunden. Das Buch liest sich ziemlich schnell und umfasst ja auch nur knapp 200 Seiten. Eva Flessmann als Gegenpart zu Falk Stücke blieb für mich relativ blass. Die Handlungen von Falk Stucke zu verstehen, fiel mir schwer, seine Sicht der Dinge habe ich eher mit grausiger Faszination und einem gewissen fassungslosen Kopfschütteln gelesen. Nichtsdestotrotz ergab diese ungewöhnliche Perspektive für mich eine spannende und gute Unterhaltung.
    Das Ende ist relativ offen und bietet genug Raum für eine Fortsetzung.

  • Eva ist Polizistin. Sie findet ihre beste Freundin Petra, deren Mann Robert und die beiden Kinder Hannah und Sebastian ermordet in deren Wohnung vor. Eva schwört sich, den Mörder zu finden, auch wenn dies nicht in ihrer Zuständigkeit als Schutzpolizistin fällt.


    Mein Leseeindruck:


    Dieser Thriller ist anders als viele andere Thriller, denn er wird vorwiegend aus der Perspektive des Mörders erzählt und hat zudem ein - für mich - sehr überraschendes und kein typisches Ende.


    Obwohl der Leser schon sehr früh weiß, wer der Täter ist und warum er so handelt, so ist die Geschichte dennoch spannend erzählt. Ich habe mit den Figuren, die sich in der Gewalt des Täters befanden, mitfühlen können.


    Nicht mitfühlen konnte ich allerdings mit der Polizistin Eva. Sie blieb mir immer etwas fern, und ich konnte auch oftmals ihre Handlungen nicht wirklich nachvollziehen.


    Der Schreibstil des Autors hat mir gut gefallen. Das Buch lässt sich sehr leicht und schnell lesen.


    Am Ende der Geschichte ging mir alles ein klein wenig zu schnell, und ich persönlich hätte mir auch kein so offenes Ende gewünscht. Dennoch kann ich dem Buch sehr gute vier Sterne geben, denn es hat mich bestens unterhalten.