P.F.Thomese - Schattenkind

  • über den autor:


    P.F.Thomese geboren 1958 in den niederlanden hat verschiedene romane, novellen, kurzgeschichten veröffentlicht. für sein debüt ZUIDLAND (südland) erhielt er 1991 den AKO literaturpreis. auf deutsch erschien bislang der erzählband ÜBER DER ERDE (1993), HELDENJAHRE (1995) sowie der roman DER SECHSTE AKT (1999)


    klappentext:


    zum schlimmsten, was einem menschen widerfahren kann, gehört gewiss der tod des eigenen kindes. ebendies schicksal ist dem autor widerfahren und in SCHATTENKIND versucht er auf seine weise, mit den mitteln des schriftstellers, diesen schicksalsschlag zu verarbeiten.
    Schattenkind ist ein sehr intimes buch über einen großen (den vielleicht größten) schmerz und die art, wie thomese diesen schmerz offenlegt, hat etwas ergreifendes.
    es ist zugleich der versuch über die möglichkeiten und grenzen der sprache und damit nicht zuletzt ein unvergessliches zeugnis für die wahre kraft der literatur.



    meine meinung:


    ein bewegendes, schmales büchlein. der autor beschreibt in vielen, lose miteinander zusammenhängenden kapiteln aufs neue seine trauer, findet immer neue bilder und ist dabei nie kitschig. es ist der immer neue versuch einer annährung an das verstehen um das geschehene.
    in teilweise sehr kurzen kapiteln findet er immer neue bilder, immer neue assoziationen, denen ich mich nicht entziehen konnte. es ist ein sehr echtes buch, ohne verlogenen pathos, ohne kitsch, wenn er zb. schreibt:


    "Der Geruch frischer Bettwäsche, das Schlafzimmerfenster offen. Ein neuer Tag. Das Sonnenlicht, das ins Zimmer fällt und sie nirgends findet."


    jedes einzelne kapitel hat mich aufgewühlt zurückgelassen, weniger beim lesen selbst, mehr in der nachbetrachtung, im nachschmecken der wörter.
    ein buch, für das man sich trotz der gerade mal 100 seiten viel zeit nehmen sollte. ich kann es uneingeschränkt empfehlen.