Das geliehene Kind - Kishwar Desai

  • Kurzinfo
    Autorin: Kishwar Desai
    Deutscher Titel: Das geliehene Kind
    Originaltitel: Origins of Love
    Übersetzer: Leon Mengden
    Verlag: btb
    Deutsche Erstveröffentlichung: September 2014


    Klappentext
    In Delhi kommt ein Mädchen zur Welt, ausgetragen von einer indischen Leihmutter und sehnsüchtig erwartet von den europäischen Eltern aus London. Doch das Wunschkind hat einen schrecklichen Makel: Es ist mit HIV infiziert. Und die Eltern der Kleinen sterben kurz nach der Geburt unter mysteriösen Umständen bei einem Unfall. Die engagierte Sozialarbeiterin Simran Singh wird zur Hilfe gerufen, um die Hintergründe zu klären. Dabei stösst sie auf eine Baby-Industrie, die aus dem Kinderwunsch verzweifelter Paare Profit macht und dafür, wenn es sein muss, auch über Leichen geht.


    Autorin
    Kishwar Desai wuchs in Indien auf. Dort arbeitete sie viele Jahre als TV-Journalistin, unter anderem als Nachrichtenkorrespondentin, Produzentin und CEO eines Fernsehsenders. Als sie vor acht Jahren nach London zog, wandte sie sich verstärkt dem Schreiben zu. Sie widmet sich aktuellen Fragen der indischen Gesellschaft und ist in den indischen Medien stets präsent. Für ihr Romandebüt "Die Überlebende" wurde sie mit dem renommierten Costa First Novel Award ausgezeichnet. "Das geliehene Kind" ist ihr zweiter Roman. Kishwar Desai lebt mit ihrem Ehemann, dem Parlamentariere und Ökonomen Meghnad Desai, in London.


    Eigene Meinung
    Ich habe dieses Buch zufällig in der Buchhandlung gesehen und war total gespannt. Ein Kriminalroman einer indischen Autorin über den Kinderwunsch und das Geschäft mit Leihmütter klang sehr interessant und ich habe mir davon Einblicke in die indische Kultur, aber auch über das Thema des Lebens verknüpft mit der fortschreitenden Forschung versprochen. Leider wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt.
    Abwechselnd wurde die Geschichte aus der Sicht von Simran Singh, Hauptprotagonistin, einem kinderlosen Ehepaar, einer indischen Leihmutter, deren gewalttägigen Partner und einem Angestellten beim Zoll erzählt, was es mir sehr schwer machte, der Geschichte zu folgen. In einem Abschnitt wurden immer wieder frühere Begebenheiten erzählt, was dem Leser nicht immer ganz ersichtlich war. Insgesamt fiel es mir sehr schwer, in die Geschichte zu kommen. Und auch die Zeitsprünge (obwohl am Anfang des Kapitels angekündigt) machten das ganze nicht viel einfacher.
    Erst gegen Schluss wurden die Themen angeschnitten, auf die ich durch die ganze Geschichte gewartet habe, aber auch da nur sehr oberflächlich. Alles in allem habe ich einen Einblick in die indische Gesellschaft bekommen, hätte mir aber mehr Ausführungen z.B. zum Kastensystem gewünscht. Die Themen Leihmutterschaft, künstliche Befruchtung, Stammzellenforschung wurden zwar angesprochen, aber immer unter dem Hinweis, dass dazu jeder selbst seine Meinung bilden sollte (obwohl mir zu dieser Meinungsbildung auch wieder die weiteren Informationen fehlten).


    Fazit: Die Autorin hat interessante Themen aufgegriffen, aber meiner Meinung nach nur oberflächlich behandelt. Ich habe mir definitiv mehr davon versprochen.

  • Danke für die aufschlussreiche Rezi! Wieder ein Buch, das nicht auf die Warteliste kommt. Es gab da vor einigen Monaten einen Film (im TV), in dem es genau um dieses Thema ging und der m.E. sehr gut und aufschlussreich war. Ärgerlicherweise fällt mir der Titel nicht mehr ein, es war auf jeden Fall ein Kinofilm.