Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Klett-Cotta; Auflage: 1., Aufl. (22. November 2014)
ISBN-13: 978-3608980158
Originaltitel: The Chainsaw Soiree
Preis Gebundene Ausgabe: Euro 18.95
Preis Kindle E-Book: Euro 14.99
Autor
Nickolas Butler, geboren 1979 in Allentown, Pennsylvania, wuchs in Wisconsin auf. Er studierte u.a. beim University of Iowa Writer's Workshop. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Im Herbst 2013 erschien sein Roman »Shotgun Lovesongs«.
Kurzbeschreibung/Klappentext
Nickolas Butler erzählt in seinen Geschichten von einer Welt, die rauh, kalt und gefährlich ist, aber auch ein Sehnsuchtsort der großen Liebe und Freundschaften. Im Heartland der USA gibt es nicht viele Menschen, aber die haben es in sich. Sie bringen ihre Kettensäge zur Party mit und stellen ihre Liebe beim Tauchgang unter einer meterdicken Eisdecke auf die Probe. Eine demente Polizistin in Rente lässt illegale Hundekämpfe auffliegen und aus einem Ölmagnaten und seinem Entführer, der ihn aus Rache zwingt Rohöl zu trinken, werden vielleicht doch noch Freunde.
Meine Meinung
Kurzgeschichten ... eine Sparte der Literatur mit der ich mich weder anfreunden noch sonderlich viel anzufangen weiss. Ich mag Bücher mit rund 350 Seiten und mehr damit ich mich mit den Menschen vertraut machen kann, in sie hineinversetzen und in die Handlung eintauchen kann. Bei einem Buch mit Kurzgeschichten muss ich das mit derselben Anzahl Seiten rund zehn Mal machen und das empfinde ich als eher mühsam. Den SchriftstellerInnen fehlt es an textlichem Platz um echten Tiefgang zu schaffen und für mich treiben diese Short Storys auf einer Woge der Oberflächlichkeit dahin obwohl sie hie und da mit einer einer unvorhersehbaren Wendung zumindest für ein überraschtes Gesicht sorgen können. Aber man soll nie nie sagen und ich habs mit diesem Buch wieder einmal ausprobiert und es wird wieder viel Zeit ins Land ziehen bevor ich meinen nächsten Versuch wagen werde.
Der Schriftsteller Nickolas Butler hat mit seinem Buch "Shotgun Lovesongs" auf sich aufmerksam gemacht und es verkauft(e) sich wohl ganz gut. Nun bringt der Verlag ein Buch mit Kurzgeschichten von ihm heraus. Da frag ich mich warum? Um die Zeit bis zum Nachfolgeroman zu überbrücken? Um mit den Schreibübungen/Frühwerken eines Autoren der mit seinem Namen einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hat Geld zu verdienen? Eine Antwort kann ich nicht geben aber meine ehrlichen Leseeindrücke kann ich schildern.
Die meisten der Kurzgeschichten sind salopp gesagt banal und sie enden nicht Mal mit einem unerwarteten Schluss. Einfach eine Seite umgeblättert und dann war plötzlich Ende. Punkt. Basta. Amen. Aus. Immerhin hat mich der Autor zum Grübeln gebracht und ich dachte nach was er mir da eben kurz und knapp erzählt hat. Will er überhaupt mit einer konkrete Aussage aufwarten oder beschränkt er sich darauf Land und Leute aus dem ländlich geprägten amerikanischen Mittleren Westen mit wenigen Worten zu porträtieren? Immerhin zweiteres gelingt ihm ganz gut. Diese Geschichten könnten deshalb nicht irgendwo auf der Welt spielen sondern dürften typisch für diese Region und seine Bewohner sein. Sozusagen ein Schnappschuss, kurze Sequenzen aus dem Leben der amerikanischen Gesellschaft gegriffen. Es sind denn auch die etwas längeren Erzählungen die zu gefallen wissen und mich milde gestimmt haben damit ich zumindest fünf Eulenpunkte vergeben kann.
Verdichtet zu Schreiben ist eine grosse Kunst die wohl nur wenige SchriftstellerInnen beherrschen. Momentaufnahmen in komprimierter Form in Worte zu kleiden damit sie überzeugen eine seltene Gabe. Dann gleich mehrere davon in einem Buch zu veröffentlichen gar eine Bravurleistung. Dieses Buch ist insgesamt ein gutes Stück davon entfernt ein literarisches Meisterwerk zu sein. Eine Empfehlung kann ich bestenfalls für LeserInnen die Kurzgeschichten mögen und zugleich eine Affinität zum amerikanischen Mittelwesten haben aussprechen. Wertung: 5 Eulenpunkte