Das Jahr, das zwei Sekunden brauchte - Rachel Joyce

  • Das Hörbuch:

    12 Stunden, 5 Minuten
    Wanja Mues (Sprecher)
    8,99 Euro


    Inhalt:


    Zwei Sekunden können das ganze Leben verändern


    Niemand hat das Mädchen mit dem roten Fahrrad gesehen. Nur der elfjährige Byron, der mit seiner Mutter im Wagen sitzt, als der Unfall im dichten Nebel geschieht. Byron weiß sofort: Er darf keinem etwas davon erzählen. Doch in nur zwei Sekunden ist die ganze Welt aus den Fugen geraten – und es wird mehr als ein halbes Leben dauern, bis sie wieder in den Takt kommt.
    Mit ihrer zarten, glasklaren Sprache zieht uns Rachel Joyce ins Herz der Zeit und erzählt von einem ewigen Sommer, vierzig kurzen Jahren und zwei lebenslangen Sekunden.


    Meine Meinung:


    Anfangs wurde ich mit dem Buch nicht recht warm, aber nach und nach hat es sich in mein Herz geschlichen. Ich konnte einfach mit diesem seltsamen Titel gar nichts anfangen, wurde aber durch eine positive Reportage im Radio auf das Buch aufmerksam. Also habe ich es einfach mal versucht.


    Byron ist mit seiner Schwester und seiner Mutter auf dem Weg zur Schule als es passiert: Diana fährt ein kleines Mädchen an. Der einzige, der den Unfall gesehen hat, war Byron. Und genau dieser Unfall ist der rote Faden, der durch das ganze Buch führt. Alles, was passiert führt unweigerlich immer wieder dorthin zurück. Dabei ist es in keinster Weise langweilig oder gar nervig. Das Ende hat mich zwar nicht total überrascht, aber das ganze Drumherum hat mir zu gut gefallen, so dass mich das gar nicht gestört hat.


    Wir lernen Byron und seinen Freund James kennen. Ihre Geschichte spielt Anfang der 70er Jahre und deckt in etwa ein Jahr ab, nämlich den Zeitpunkt des Unfalls und die Monate, die darauf folgen. Dann lernen wir noch Jim kennen. Jim lebt in der heutigen Zeit und ihm ist irgend etwas widerfahren, was so schlimm war, dass er sich selber in die Psychiatrie eingewiesen hat. Unter dieser Erfahrung leidet Jim immer noch. Was das ist, erfährt der Leser im Laufe des Buches, daher verrate ich es natürlich nicht.


    Die Kapitel sind immer abwechselnd aus Byrons und aus Jims Sicht geschrieben. Die Autorin hat es dabei verstanden sowohl die kindliche Denkweise als auch die Denkweise eines psychisch Kranken so rüber zu bringen, dass ich nach einer kurzen Eingewöhnung Jims Handeln gar nicht mehr so seltsam fand. Das Buch ist zu keiner Sekunde langweilig, ob wohl es kein Thriller ist. Die Nebenfiguren waren ebenfalls sehr glaubhaft dargestellt.


    Bisher habe ich noch nie bewusst ein Hörbuch, das von Wanja Mues eingesprochen wurde, gehört. Dieses hier hat mich aber restlos überzeugt. Der Sprecher ist in der Lage, die einzelnen Charaktere so umzusetzen, wie die Autorin sie höchstwahrscheinlich darstellen wollte. Ich kann das Hörbuch bedingungslos empfehlen und werde mit Sicherheit noch weitere Bücher der Autorin hören oder lesen.