Der Autor (Amazon)
Alfred Hayes, geboren 1911 in London, gestorben 1985 in Kalifornien, studierte am New Yorker City College, arbeitete als Reporter und kam im Zweiten Weltkrieg mit der US Army nach Europa. Nach Kriegsende arbeitete er einige Jahre in Rom als Drehbuchautor und kehrte dann in die USA zurück, wo er weiter beim Film als Autor und Regisseur arbeitete. Außerdem schrieb Hayes Romane und Gedichtbände; mit seinen Drehbüchern wurde er zweimal für den Oscar nominiert.
Das Buch (Amazon)
New York in den 50er Jahren: Auf einer Party erhält eine junge Frau das unmoralische Angebot eines distinguierten Herrn, gegen Bezahlung mit ihm zu gehen. Sie könnte problemlos ablehnen, lässt sich aber darauf ein – und zerstört ihr bisheriges Leben. Erst jetzt wird ihrem Freund, den sie verlässt, bewusst, wie sehr er sie liebt. Das Gefühl, die Chance seines Lebens verpasst zu haben, wird ihn für immer begleiten. Eine beklemmende Liebesgeschichte und der kluge Roman eines bedeutenden Autors aus den USA. Im rauchigen, melancholischen Ton eines Miles-Davis-Stücks erzählt ist "In Love" wie John Williams´ "Stoner" oder die Romane von Richard Yates, eine beglückende Wiederentdeckung.
Meinung
Eigentlich passen sie gut zusammen und dann auch wieder nicht. Sie gibt vor, nicht lieben zu können, will aber von jemanden geliebt werden, der sie braucht. Er braucht eigentlich niemanden, will aber mit ihr zusammen sein, weil er sie liebt. Aber vielleicht bildet er sich das nur ein, denn er ist ein Mensch, der sich selbst genug ist und dem kein anderer fehlt.
Die Liebe ist ein seltsames Spiel und so unermesslich fragil. Sie verändert sich durch ein unverhofftes Ereignis. Hier ist es ein unmoralisches Angebot. Und der Mann, der von sich behauptet, er tauge nicht dafür, einen Menschen festzuhalten, wird unversehens zum Kämpfer um die Liebe mit (fast) allen Mitteln.
Das Buch ist eine Komposition – vom Cover bis zum letzten Wort. Man muss es im Cocktailsessel lesen und dazu Nina Simone auflegen: „My Baby just cares for me“. Oder eben doch Miles Davis dazu hören.
„Ein kleines Meisterwerk.“, schrieb Elizabeth Bowen. Dem ist nichts hinzuzufügen.