Klappentext:
Schwarzenfels in Osthessen, ein kleiner Ort im Morgengrauen. Die Welt scheint zu schlafen. Süleyman, ein junger Streuner, wird Zeuge, wie ein Motorrad von der Fahrbahn abkommt und in einer Senke verschwindet. Als der junge Mann die Taschen des toten Fahrers plündert, findet er einen Umschlag mit Fotos. Fotos, die es nicht geben dürfte. Süleyman wittert seine Chance, an Geld zu kommen. Doch er hat sich auf Gegner eingelassen, die vor nichts zurückschrecken. Die Jagd beginnt - Süleyman muss fliehen.
Zur selben Zeit wird in einem Frankfurter Hotelzimmer die Leiche einer Frau aufgefunden. Man hat ihr mitten ins Auge geschossen - Zufall oder ein symbolischer Akt? Bei dem Opfer handelt es sich um eine bekannte Journalistin.
Kommissar Marthaler entdeckt, dass sie einer Verschwörung auf der Spur war. Der Sterntaler-Verschwörung.
Der fünfte Fall mit Kommissar Marthaler spielt im Jahr 2008. Die Landtagswahlen in Hessen enden mit einem Patt. Der Ausbau des Frankfurter Flughafens steht auf dem Spiel - eines der größten Bauprojekte der Nachkriegszeit. Wo es um so viel Geld geht, ist das Verbrechen nicht weit . . .
Der Autor:
Jan Seghers, alias Matthias Altenburg, wurde 1958 geboren. Er ist Schriftsteller, Reporter, Kritiker und Essayist und lebt in Frankfurt am Main. 2008 erhielt Jan Seghers den Literaturpreis der Stadt Offenbach.
Meine Meinung:
Tobias Süleyman Büttner, ein junger Mann ohne geregeltes Einkommen, wird Zeuge als ein Motoradfahrer tödlich verunglückt. An der Unglücksstelle findet er einen Umschlag mit brisantem Inhalt.
Zeitgleich bittet die junge Journalistin Anna Buchwald den Kommissar Robert Marthaler um Hilfe. Ihre Freundin und Kollegin, die Journalistin Herlinde Scherer, wird vermisst.
Robert Marthaler arbeitet zur Zeit an einem 23 Jahre alten Cold Case in dem es um Vergewaltigung und Mord ging.
Wer sich noch an die Hessischen Landtagswahlen 2008 erinnern kann, der wird in den hier erwähnten Figuren des Ministerpräsidenten und seiner Gegenspielerin schnell die realen Personen erkennen.
Vor dem Hintergrund politischer Machenschaften, Ränkespielen und Korruption spinnt Jan Seghers die Fäden seines 5. Krimi mit dem Kommissar Robert Marthaler.
Obwohl seit Erscheinen von „Die Akte Rosenherz“ bereits 5 Jahre vergangen sind, waren mir die Personen mit denen Marthaler zusammen arbeitet, sofort wieder gegenwärtig. Auch die junge Journalistin Anna Buchwald, die bereits im Rosenherz Fall mit dem Kommissar zusammen ermittelte, kommt hier wieder zum Einsatz.
Wer die Vorgängerbände nicht gelesen hat, wird aber keine Schwierigkeiten haben den Interaktionen der Protagonisten zu folgen, alle werden nochmals gut vorgestellt.
Der Kriminalfall selbst ist gut durchdacht, temporeich und spannend. So manches Mal war ich froh, dass es nur eine fiktive Geschichte ist. Man könnte sich durchaus vorstellen, dass es in der Realität ähnlich ablaufen könnte.
Der Schreibstil Jan Seghers ist wie gewohnt etwas nüchtern, lässt sich aber dennoch sehr gut lesen.
Natürlich gibt es bezüglich der Auflösung eine gewisse Vorhersehbarkeit, trotzdem kommt es am Ende doch noch zu einer Überraschung.
Auch Marthalers Privatleben kommt nicht kurz. Seine Beziehung zu Tereza gestaltet sich in diesem Band etwas schwierig.
Ich hoffe, dass es nicht wieder 5 Jahre dauert, bis wir erfahren wie es mit Marthaler und Tereza weiter geht.
9 Punkte