Geisterspuk in Peng-Iai - Robert van Gulik

  • OT: The Chinese Gold Murders
    1. Band der Richter Di-Reihe [inhaltliche Reihenfolge]


    Kurzbeschreibung:
    In diesem Roman hat Richter Di seine ersten drei Fälle aufzuklären. Natürlich löst er sie schon als Anfänger mit unvergleichlicher Eleganz und verwöhnt den Leser zudem mit Witz und Spannung und einem fesselnden Einblick in Zivilisation und Kultur des mittelalterlichen China. Besonders gut geeignet als Einstieg für alle, die Richter Di noch nicht kennen...


    Über den Autor:
    Robert van Gulik, geboren 1910 in Holland, war Diplomat im Fernen Osten, Sprachwissenschaftler, Maler und Schriftsteller. Er starb 1967 in Amsterdam.
    >>> Mehr Infos bei Wikipedia


    Meine Meinung:
    Ein Krimi aus dem mittelalterlichen China ist sicher etwas Besonderes und kaum ein anderer Name wird mit diesem Setting so stark verbunden wie Robert van Gulik und sein Richter Di - eine Figur, die er aus einem aus dem 18. Jahrhundert stammenden chinesischen Kriminalroman entliehen hat. Der junge Richter Di wird hier nach Peng-lai versetzt und muss dort seine ersten (traditionell drei) Fälle lösen. Diese Fälle sind unabhängig voneinander und fordern die Beobachtungs- und Kombinationsgabe des Richters heraus, doch schließlich hat er ja auch noch die Unterstützung seiner Gehilfen. Für den mitteleuropäischen Leser mag es seltsam erscheinen, dass der Richter nicht nur für die Verurteilung von Verbrechern zuständig ist, sondern auch selbst die Ermittlung und Auflösung der Verbrechen übernimmt. Es überrascht dagegen wenig, dass die damaligen Ermittlungs- und vor allem Verhörmethoden nicht unbedingt unseren heutigen Moralvorstellungen entsprechen, doch dank der flüssigen und durchaus humorvollen Sprache van Guliks taucht der Leser schnell in dieses zunächst recht fremde Setting ein und wird schon bald mit den hier beschriebenen Gepflogenheiten vertrauter. Es macht Spaß, Richter Di bei seinen Ermittlungen zu begleiten und auch wenn die ein oder andere Szene etwas schräg erscheinen mag (Stichwort Wer-Tiger) und man gerne noch mehr Persönliches von Richter Di erfahren hätte, erobern sich van Guliks Figuren schnell einen Platz im Herzen des Lesers. Für mich war es ganz sicher nicht die letzte Begegnung mit dem sympathischen Richter aus dem mittelalterlichen China!


    Von mir gibt es dafür 8 Punkte!