Wie eine Hecke voll Himbeeren - Gunnel Linde [ab 12]

  • Kurzbeschreibung:


    Pelle ist Sylvias erste große Liebe und alles verändert sich für sie. Doch nach einem wundervollen Jahr, in dem es für Sylvia nur noch Pelle und für Pelle nur noch Sylvia gibt, kommen die Sommer-ferien. Danach muss der Junge eine Klasse überspringen, weil seine ehrgeizige Mutter das so will. Die beiden sehen sich immer seltener, bis Sylvia gar nicht mehr weiß, ob Pelle sie überhaupt noch lieb hat. Zum Glück hat sie eine kluge Mutter und liebevolle Geschwister: "Ich fühlte mich wie eine ganze Hecke voll Himbeeren. Pelle war selbst schuld, wenn er keine Himbeeren wollte."


    >>> Auswahlliste Deutscher Jugendliteraturpreis 1980 <<<



    Über die Autorin:


    Gunnel Linde, geboren 1924 in Stockholm, hat über 40 Kinderbücher veröffentlicht und war eine bekannte Radio- und Fernsehproduzentin. Neben anderen Auszeichnungen wurde sie für ihr Gesamtwerk 1978 mit dem Astrid-Lindgren-Preis geehrt. Sie war außerdem Mitbegründerin der schwedischen Organisation BRIS, die sich für Kinderrechte einsetzt. Gunnel Linde starb 2014.


    Meine Meinung:


    Wohl jeder kann sich an seine erste große Liebe erinnern, an die Sehnsucht nach der Gegenwart des anderen, an die aufregende körperliche Nähe, an die Neugier und Unsicherheit, aber auch an den Schmerz, den der erste große Liebeskummer mit sich bringt. Sylvias erste große Liebe heißt Pelle und hier erzählt sie ihre Geschichte von dem Moment des ersten Kennenlernens an. Diese Geschichte ist symbolisch für Millionen Geschichten von verliebten Teenagern, die es zu allen Zeiten so oder ähnlich gegeben hat und immer geben wird. Angesichts der Tatsache, dass Gunnel Linde dieses Buch schon vor fast 40 Jahren geschrieben hat, ist es erstaunlich aktuell und bietet dem aufmerksamen Leser so manche sprachliche Perlen, die durch ihre simple Weisheit bestechen wie z.B. "Es ist einfach großartig, wenn etwas gerade angefangen hat. In dem Augenblick kann es ja noch nicht wieder aufhören." Solche Sätze in der insgesamt eher wohltuend geradlinigen und niemals kitschigen Sprache entschädigen auch für das etwas pathetische Ende, das (überflüssigerweise) schnell noch familiäre Probleme aufgreift und für die - wohl der Entstehungszeit geschuldeten - fast schon penetranten Betonung der Selbstbestimmung des Lebens. Nichtsdestotrotz ein empfehlenswertes Buch für alle jungen verliebten und/oder liebeskummergeplagten Mädchen, die nicht wissen, dass alle, wirklich alle, genau das schon einmal er- und überlebt haben, was sie gerade durchmachen.


    7 Punkte von mir.