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ASIN/ISBN: 3442474647 |
Das zweite Buch der sympathischen Engländerin Julia Stuart erschien 2012 in der vorliegenden Taschenbuchausgabe im Goldmann-Verlag und hat 314 Seiten.
Der Original-Titel der englischen Ausgabe heißt "Balthazar Jones and the Tower of London Zoo" und kam bereits 2010 heraus.
Die Autorin wurde in Deutschland bekannt mit "Der Liebeszauber des Monsieur Ladoucette".
Inhalt zu "Der verborgene Charme der Schildkröte":
Balthazar Jones ist Beefeater im Londoner Tower, Besitzer der ältesten Schildkrötendame der Welt: Mrs. Cooks, verheiratet mit: der Griechin Hebe Jones und, nach dem jähen Tod seines Sohnes Milo, obsessiver Regensammler.
Der Schicksalsschlag hat die Eheleute einander entfremdet, und eigentlich ist das Leben schon mühsam genug im feuchten Tower, hinter quasi verschlossenen Mauern (jedenfalls des nachts) und tagsüber Strömen von Touristen mit ihren dämlichen Fragen.
Da soll Balthazar auch noch Schutzherr der königlichen Menagerie werden und damit unter anderem zuständig für hasserfüllte Liebesvögel, ein melancholisches Bartschwein und eine nervöse Etruskerspitzmaus.
Doch die wilden Kreaturen sind Balthazars geringste Sorge – viel schlimmer ist das quälende Geheimnis, an dem seine Ehe zu zerbrechen droht ...
Meine Meinung:
Mir hat der erste Roman der Autorin damals schon sehr gut gefallen und dieser hier steht dem ersten in nichts nach.
Der Ort des Geschehens, nämlich der Tower of London, ist klug und interessant gewählt. Viele kleine (und meist herrlich skurrile) Geschichten lassen sich aus der Historie Englands unterbringen, ebenso großartig fand ich den Arbeitsplatz von Hebe Jones: das Fundbüro der Londoner U-Bahn. Was da alles abgegeben wird und was hinter all den kleinen und großen Dingen für Geschichten stehen, lohnt sich einfach zu lesen.
Obwohl es vorzüglich um das Ehepaar Jones und ihren tragischen Verlust, der jedoch nur in leisen Tönen angeschnitten wirdt, geht, kommen auch alle Randfiguren hinsichtlich Charakterisierungen nicht zu kurz.
Einzig die vielen Wiederholungen, die mich auch im ersten Buch schon störten, kamen hier wieder einen Tick zu oft. Weniger ist manchmal halt doch mehr. Zweimal würde für den Charme vielleicht reichen, drei- bis fünfmal macht den Witz einfach platt.
Trotzdem mochte ich das Buch sehr sehr gern und ich vergebe 9 Punkte. Wer das erste Buch mochte, wird hiermit auch nicht daneben liegen! Und für England-Fans sowieso schon fast ein Muss