Elizabeth Hall - Der Geist von Miramont

  • Originaltitel: Miramont's Ghost
    Autorin: Elizabeth Hall
    Seitenzahl: 328
    Preis: Taschenbuch 9,99€ / deutsches eBook 4,99€ / engl. EBook 3,49
    Erschienen: 31. März 2015



    Inhaltsangabe von Amazon:
    Miramont Castle, 1897 erbaut und nur drei Jahre später unter mysteriösen Umständen verlassen, birgt viele Geheimnisse. Nur ein Mensch kennt die Wahrheit: Adrienne Beauvoir, die Enkelin des Comte de Challembelles, deren Cousin das Schloss erbaut hat. Seit sie sprechen kann, hat Adrienne Visionen, die ihr die Geheimnisse ihrer Mitmenschen verraten. Als ihre Visionen immer mehr Einzelheiten aus der dunklen Geschichte ihrer eigenen Adelsfamilie enthüllen, beschließt Adriennes Tante Marie, die junge Frau um jeden Preis am Reden zu hindern. Marie entreißt Adrienne ihrer französischen Heimat und bringt sie nach Amerika, nach Miramont Castle, wo sie sie wie eine Gefangene in vollkommener Isolation hält. Von unheimlichen Vorahnungen geplagt verstrickt sich Adrienne bald in einen Kampf auf Leben und Tod, um die Wahrheit herauszufinden und ihren Qualen zu entkommen.
    Diese düstere, stimmungsvolle Geschichte erinnert an »Rebecca« von Daphne du Maurier. Sie entstand aufgrund der historischen Erforschung des echten Miramont Castle in Manitou Springs in Colorado.



    Mein Eindruck:
    Ich hab dieses Buch innerhalb von zwei Tagen weggelesen. Durch das ganze Buch zieht sich eine sehr dichte, unheimliche Atmosphäre, die einen nicht loslässt. Adriennes Tante Marie macht einem echt Angst. Die Spannung baut sich langsam aber stetig auf, ebenso die wachsende Gewissheit, dass etwas schlimmes passieren wird.
    Adrienne hat seit ihrer Kindheit immer wieder Visionen von Geschehnissen der Vergangenheit, Zukunft oder auch der Gegenwart, und wird deshalb von klein auf von allen beäugt und gemieden. Zum Teil auch von der eigenen Familie. Besonders ihrer Tante ist sie ein Dorn im Auge. Diese bringt sie auch irgendwann nach Amerika ins Schloss Miramont, um sie von der Gesellschaft abzuschirmen. Dort spitzen sich die dramatischen Ereignisse immer weiter zu, Adrienne leidet immer mehr unter ihrer Einsamkeit.
    Mehr will ich zum Inhalt nicht verraten. Ich fand es jedenfalls sehr spannend, wenn auch sehr tragisch.
    Für alle Fans von dunklen Familiengeheimnissen und bösen Vorahnungen auf jeden Fall zu empfehlen. :-]


    Ich gebe 9 von 10 Punkten.


    Edit: wollte noch sagen, dass ich jedem, der in Englisch fit ist, wärmstens empfehle es auch auf Englisch zu lesen. Ist sehr viel besser als auf deutsch.

  • Also unter Horror hätte ich dieses Buch nun wirklich nicht gesucht. Gruselig fand ich es überhaupt nicht, hätte es eher als Historischen Roman eingeordnet. :-)


    Frankreich, 1884. Die junge Adrienne Beauvoir wächst im Schloss ihrer Familie auf. Ihr Großvater vergöttert sie und ist erschrocken, als er erkennt, dass seine Enkelin dieselbe Gabe hat wie seine verstorbene Frau: das sogenannte Zweite Gesicht, sie kann in Visionen die Geheimnisse ihrer Mitmenschen sehen. Da der Comte weiß, wie sehr seine Frau darunter gelitten hat, nimmt er Adrienne auf dem Sterbebett das Versprechen ab, vorsichtig zu sein und nicht über ihre Visionen zu sprechen.
    Von nun an hüllt das Mädchen sich in Schweigen und als junge Frau nimmt ihre Tante Marie sie schließlich mit nach Amerika, wo ihr Sohn das Schloss Miramont Castle in Manitou Springs in Colorado gebaut hat und dort als Priester der Gemeinde lebt. Dort hält Marie Adrienne in vollkommener Isolation wie eine Gefangene, damit sie nichts von den dunklen Familiengeheimnissen nach außen dringt.
    1897 steht Miramont Castle plötzlich leer, von allen Bewohnern verlassen. Was ist in den drei Jahren dort passiert?


    Ich gebe zu, aufgrund des Titels und des Klappentextes habe ich ein etwas anderes Buch erwartet. Trotzdem hat mir die Geschichte aber im Nachhinein gut gefallen. Adrienne mochte ich gleich. Als Kind habe ich mich mit ihr über ihre Unbeschwertheit gefreut, später habe ich mit ihr gelitten.


    Die Autorin schreibt im Nachwort, dass das mysteriöse Schicksal sie zu diesem Buch inspiriert hat. Ich finde es allerdings ein bisschen schade, dass dieser Teil der Geschichte so kurz war, ich hätte mir mehr vom "Geist" gewünscht.


    Der Schreibstil hat mir gut gefallen, er ist durchweg flüssig und das Ganze anschaulich erzählt.


    Ein historischer Roman mit einem Hauch von Mystery, der meiner Meinung nach etwas mehr hätte sein können.