Milena Moser: Das Glück sieht immer anders aus

  • Milena Moser: Das Glück sieht immer anders aus
    Nagel & Kimche 2015. 224 Seiten
    ISBN-13: 978-3312006533. 18,90€


    Verlagstext
    Nach der Trennung von ihrem Ehemann findet Milena Moser: Nun erst recht! Und fährt – pünktlich zu ihrem 50. Geburtstag – nach Amerika. Auf einer Reise quer durch die USA will sie sich treiben lassen, endlich tanzen lernen, eine neue Liebe und das Glück finden. Das Tanzenlernen gelingt nur halb, aber in Santa Fe ist Moser tatsächlich am Ziel, weil sie ihr Herz gleich mehrfach verliert: an die unfassbar schöne Landschaft, an ein romantisches Häuschen, und an den Verkäufer Frederic. Sie zieht ein. Doch weder das Haus noch Frederic erwidern ihre Zuneigung. – Mit Charme und Humor meistert Milena Moser die Klippe der Lebensmitte und erzählt, wie sich das Glück tatsächlich finden lässt, auch wenn es anders aussieht als gedacht.


    Die Autorin
    Milena Moser, 1963 in Zürich geboren, hat acht Jahre in San Francisco gelebt. Dass sie ihre Wahlheimat brillant zu beschreiben vermag, bewies sie schon in ihrem äußerst erfolgreichen Sachbuch "Schlampenyoga". Ihre Schriftstellerkarriere begann Milena Moser Anfang der 1990er und landete sofort mit "Die Putzfraueninsel" einen Bestseller.


    Inhalt
    Milena Moser hat mit knapp 50 Jahren in Gedanken noch mehr als einen Koffer in San Francisco. Sie hatte in der Stadt gelebt und Kinder erzogen und sich in souveräner Selbstüberschätzung wie in den Fußstapfen von Armistad Maupin gefühlt. Nach der Trennung von ihrem Mann ist sie nun auf der Suche nach neuem Glück und neuen persönlichen Zielen. Zu Mosers Glückssuche gehört die Begegnung mit alten Freunden von damals und deren Schicksal. In Etappen von New York, über Maine und New Orleans landet sie schließlich in Santa Fe. Dort kauft sie ein weiteres Haus, obwohl ihr Häuschen in San Francisco bis dahin nichts als Ärger gebracht hat. Eine Frau in der Lebensmitte per Roadmovie auf Glückssuche und das mit je einem Bein auf verschiedenen Kontinenten – das Thema hätte mir gefallen müssen. Vielleicht funktioniert Mosers Glückssuche besser bei Leserinnen, die im 50. Lebensjahr einer Frau besondere Magie entdecken können. Ich verbinde mit der Lebensmitte eher die Frage: wer bin ich und wohin möchte ich jetzt. Doch Mosers Bestandsaufnahme beschränkte sich für meinen Geschmack zu intensiv darauf, wen sie kennt, was sie hat/kauft, sowie die Fallstricke des Hausbesitzes in einem Land, dessen Sitten sie zu kennen glaubte. Die dünne Schicht Neuorientierung auf dem Ganzen genügt mir als Selbstreflektion nicht. Wer Mosers Romane mag, könnte das Buch zur biografischen Ergänzung lesen.


    5 von 10 Punkten