Taschenbuch: 80 Seiten
Verlag: Art & Grafik
Kurzbeschreibung:
Zwei Männer beginnen gemeinsam den Münchener Marathon. Sie waren einander fremd und werden in diesem Lebens-Lauf Freunde. Eine feinfühlige Erzählung über das Leben, über die Liebe und über das Laufen...."
Über den Autor:
Professor Dr.Dieter Strecker, geb. 1944, Theologe, Pädagoge und Psychologe. Nach Tätigkeiten als Professor in Reutlingen, Houston/ Texas, New York und Tübingen hilft er heute in seiner Akademie für Lebensgestaltung Menschen in Lebenskrisen und berät Firmen und Institutionen. Für seine Forschungen wurde er international ausgezeichnet.
Mein Eindruck:
Dieses Büchlein von 1989 fand ich in einem öffentlichen Bücherschrank.
Die einzelnen Stationen der Empfindungen bei einem Marathon könnten mich als laufunkundigen interessieren, doch damit beschäftigt sich der Autor nur vordergründig. Viel mehr geht es um die aufkeimende Freundschaft zweier Männer mittleren Alters, die sich zufällig bei Beginn des Marathons treffen und ihn gemeinsam laufen. Die Beiläufigkeit dieser Begegnung empfand ich doch sehr banal. Das habe ich schon besser gelesen, z.B. bei David Guterson “Der Andere” Da liefen die Hauptfiguren aber nur einen 800 Meter-Lauf.
Die Protagonisten von “Marathon” jedoch haben das hohe Ziel, den Marathon unter 3 Stunden zu schaffen.
Da kommen mir Zweifel beim Lesen. Wie können sie das schaffen, wenn sie sich dauernd auf hochphilosophische Weise unterhalten und diskutieren.
Dabei fallen auch dermaßen schwülstige Sätze, dass es mich nicht wundert, wenn Mitglieder eines Lauf-Forums sich über diese Erzählung lustig machen. (Threadtitel: Macht Marathon rollig, gefühlsduselig, kindisch...... *angsthab* )
Ich kann mich da nur anschließen. Der Stil ist mehr als peinlich.
Hinzu kommen eingeschobene Passagen von recht armseliger Lyrik und von Reflexionen von Lotte, der Frau eines der Läufer. Leider sind auch diese nicht überzeugend.
Das Buch ist außerdem reichhaltig illustriert. Der Kunstmaler Georg-Paul Kutz zeichnete einzelne Stationen der Läufer und Lokationen der Strecke.
Solche Illustrationen sind Geschmackssache, und mir gefallen sie überhaupt nicht.
Ein echter Flop. Schade!