Nele oder Das Wunderkind - James Krüss

  • 43. - 49. Tag der Geschichten der 101 Tage


    Kurzbeschreibung:
    Die märchenhafte Geschichte von Nele, die mit elf Jahren ihr Weinen verliert und dafür zum Broadway-Star wird.


    Über den Autor:
    findet man alles auf www.james-kruess.de


    Meine Meinung:
    In diesem Band der Geschichten der 101 Tage trifft der Erzähler Boy - und mit ihm der Leser - viele alte Bekannte wieder, wie seinen Freund Timm Thaler, der einem merkwürdigen Herrn einst sein Lachen verkauft hat. Seine Erfahrungen sind jetzt besonders hilfreich, denn die 11-jährige Nele macht die Bekanntschaft eines ebenso obskuren Mannes, der sie per Vertrag dazu verpflichtet nicht zu weinen. Als Belohnung dafür macht er das Mädchen mit dem großen Gesangstalent zum international gefeierten Star. So ähnlich wie sich die beiden Geschichten (Timm Thaler und Nele) anhören, so ähnlich sind sie sich in gewisser Weise auch - zumindest teilweise. Darüber hinaus greift James Krüss in diesem Buch, das der Oetinger Verlag 1986 als letzten Band des Geschichten der 101 Tage-Zyklus herausgab, noch einige weitere ernste Themen auf. So wird die rücksichtslose Vermarktung von kindlichen Talenten, die Veränderung von Menschen durch Geld, aber auch die Folgen übermäßigen Alkoholkonsums von Eltern thematisiert - das alles jedoch sehr kind-/jugendgerecht und ohne erhobenen Zeigefinger, dafür mit einem ebenso eindringlichen wie liebevollen Blick auf die Freundschaft, ohne die selbst alles Geld der Welt nichts wert ist. Vielleicht ist "Nele oder Das Wunderkind" stellenweise etwas langatmig und auch die Motive des geheimnisvollen Mannes sind nicht so leicht nachzuvollziehen. Dennoch ist auch dieser Band des Geschichtenzyklus eine Empfehlung für alle James Krüss-Fans und die, denen seine Figuren ans Herz gewachsen sind.


    8 Punkte von mir.