Ich jage dich - Lars Kepler

  • Klappentext:


    Ein großartiger Schweden-Krimi! Der Serienmörder folgt einem perfiden Muster: Er sucht nach Frauen, die alleine leben. Er filmt sie abends durch das erleuchtete Fenster und stellt den voyeuristischen Clip auf YouTube. Und dann ermordet er die Frauen. Die Kriminalpolizei versucht alles, um einen nächsten Mord zu verhindern. Aber der Mörder ist ihnen immer einen Schritt voraus. Beim vierten Mordopfer ist das Muster jedoch durchbrochen: Die Ermittler finden am Tatort einen bewusstlosen Mann. Ist er etwa der Täter?


    Die Autoren:


    Lars Kepler ist das Pseudonym von Alexandra und Alexander Ahndoril. "Der Hypnotiseur", ihr Krimidebüt, war in Schweden sensationell erfolgreich und das Buchereignis des Jahres. Das Ehepaar lebt mit seinen drei Kindern in Stockholm.


    Meine Meinung:


    Nachdem Joona Linna nach seinem letzten Fall schwer verletzt verschwand und anschließend für tot erklärt wurde, muss hier seine Nachfolgerin, Margot Silverman und ihr Kollege Adam Youssef im Fall der Morde, die mutmaßlich die Taten eines Stalker sind, ermitteln.
    Schnell steht für die beiden fest, dass sie es mit einem Serienmörder zu tun haben.
    Nachdem der Ehemann eines Opfers völlig traumatisiert ist und sich an nichts erinnern kann, kommt der Psychologe Erik Maria Bark ins Spiel. Er ist spezialisiert auf Hypnose und soll dem Ehemann helfen, sich erinnern zu können.
    Leser, die diese Reihe verfolgen, kennen Erik aus dem 1. Band "Der Hypnotiseur".


    Nach einem spannenden Beginn fängt die Geschichte leider recht schnell an zu schwächeln, und zwar ziemlich genau mit dem Auftauchen von Erik Maria Bark. Ab diesem Zeitpunkt wird die gesamte Handlung immer verworrener, langatmiger und zäher.

    Das Thema „Stalking“ das ich eigentlich als den „roten Faden“ verstanden habe, rückt völlig in den Hintergrund. Es gibt einfach zu viele Nebensächlichkeiten, Wiederholungen und Erklärungen, als dass die Handlung tatsächlich voranschreitet. Da hilft es auch nicht viel, dass Margot und ihr Kollege heillos überfordert mit diesen Fällen sind, und -oh Wunder- Joona Linna wieder von Toten aufersteht. Das und die Tatsache, dass alle Personen unglaublich steif und unnatürlich agieren, lassen das Ganze dermaßen konstruiert und abstrus wirken, dass es mir den Lesegenuss verhagelt hat. Auch die vielen Actionszenen machen es bestimmt nicht besser.


    Von den knapp 700 Seiten hätte sich das Autorenduo gut und gerne die Hälfte sparen können. Der Plot wäre gut gewesen, wenn er konsequent weiter verfolgt worden wäre. Das aber war nicht der Fall, und so bleibt nur ein zäher, schleppender, unter dem Mittelmaß bleibender Krimi übrig.


    4 Punkte

  • Zitat

    Original von belladonna
    Danke Dir für Deine Rezi, sowas hatte ich schon befürchtet! :-( Dann kann ich mir dieses Buch also sparen...


    LG, Bella


    Die Vorgängerbände haben mir recht gut gefallen, aber das hier ging gar nicht - jedenfalls für mich. :wave

  • Der 5. Fall für Kommissar Joona Linna


    Gerade erst hat Joona Linnas Nachfolgerin Margot Silvermann ihr neues Büro bezogen, da wird sie schon mit einem harten Fall konfrontiert. Ein Stalker filmt heimlich Frauen, veröffentlicht die Filme auf Youtube und bringt die Frauen dann auf sehr blutige Weise um. Der Psychologe Erik Maria Bark wird zu dem Fall hinzugezogen und beschert uns somit ein Wiedersehen mit dem Hypnotiseur aus dem 1. Teil der Serie.
    Doch ohne Joona Linna scheint die Polizei nicht in der Lage, den Fall aufzuklären und so
    taucht er aus der Versenkung wieder auf und nimmt sich der Sache an – auf seine Weise.


    Ich gebe Bücherfreund recht, das Mitwirken von Erik Maria Bark bremst die Geschichte regelrecht aus und es braucht einige Zeit, bis sie wieder Schwung bekommt und Fahrt aufnimmt. Zum Ende hin wird es dann aber so richtig spannend und die Auflösung hat mich überrascht.
    Wenn man akzeptiert, dass Joona Linna praktisch unfehlbar ist und die gesamte Polizei Schwedens in den Schatten stellt, kann man ein, von den Durststrecken abgesehen, spannendes und actionreiches Buch genießen.


    Im Rückblick muss ich sagen, man hätte vielleicht auf den Täter kommen können, ein paar geschickt platzierte Hinweise waren da.


    Da ich das Buch teilweise im Auto gehört habe, kann ich sagen, dass es als gekürztes Hörbuch wesentlich besser funktioniert denn als gelesenes Buch. Hier gibt es zwar auch Längen, aber sie sind nicht so störend.