Melancholia -Lars von Trier

  • Hallo


    So jetzt schreibe ich mal eine kleine Rezi zu Melancholia einem Film von Lars von Trier, vielleicht nicht jedermanns sache aber immerhin ;)


    Kurzbeschreibung
    Justine feiert ihre Hochzeit im Landhaus ihrer älteren Schwester Claire. Kein schönes Fest: Erst bleibt die Stretch-Limo mit den Eheleuten stecken, die Mutter entpuppt sich als Furie, der Vater als Lustmolch, der Schwiegervater als korrupter Machtmensch, der stinkreiche Schwager als aufbrausendes Arschloch. Justine gibt sich auf dem Golfplatz einem Fremden hin. Claire versucht, Justine aus ihrer Depression zu befreien. Während der Planet Melancholia auf die Erde zurast und die Panik wächst, finden die Schwestern zueinander.


    Meine Meinung:
    Melancholie ist hier das Schlagwort, die Grundstimmung des Filmes ist eher düster gehalten, dunkle Farben und eine langsame aber keinesfalls eine lahme Aufmachung.
    Melancholia ist nicht mein erster Trier Film, aber irgendwie auch schon, denn er lässt sich so gar nicht mit seinen anderen Filmen vergleichen, fast wie als würde man Äpfel mit Birnen vergleichen wollen.
    Anders als in zum Beispiel Antichrist, ist es in Melancholia das was man nicht sieht, die Bilder die nicht gezeigt werden die so eindringlich erscheinen wie die "Ekel" Szenen aus Antichrist. Melancholia ist in der hinsicht viel subtiler viel ruhiger und auch nicht so doppeldeutig wie Antichrist.


    Wer jetzt wegen des absolut Spitzenmässigen Cast und der Endzeit Story einen Hollywood Film erwartet der wird ein wenig enttäuscht werden, keine Aliens, niemand der hinauffliegen wird und den Planeten zu sprengen versucht und auch keine Flucht a la 2012.
    Melancholia ist etwas eigenes, Kirsten Dunst, Charlotte Gainsbourg und Kiefer Sutherland spitzenmässig bestetzt tiefsinnig und furchteinflössend, ein Planet taucht am Himmel auf und alle fürchten sich das er mit der Erde zusammen stößt, ALLE? Nicht Alle,
    Kirsten Dunst im Film und im realen Leben an Depressionen leidend und der Regisseur auch an Depressionen leidend sagt zu Anfang der Dreharbeiten zu Kirsten Dunst "sie müsse teilweise ihn selbst spielen" um seine Depressionen auf diesem Wege zu verarbeiten, scheint sich auf eine Mögliches Ende der Menschheit und ihrem eigenen Tot zu freuen.


    Der Film sehr ruhig beginnend nimmt im laufe der 130 Minuten an Fahrt auf wird aber nicht übermässig rasant, die Schauspieler machen hervorragende Arbeit und über den ganzen Film werden sie nie Langweilig oder unglaubwürdig, vorallem Dunst in ihrer Depressiven Rolle die im 2ten AKT so zusagen auftaut und einem möglichen Ende und der ausschlöschung allen Lebens entgegen Fiebert und dadurch erst so richtig Lebendig wird da muss man schon ziemlich misanthropisch veranlagt sein um so zu denken, aber es passt hervorragend zu Trier.


    Ich kann den Film besten Wissens empfehlen, kein üblicher Trier aber ruhig einen Versuch wert. 8 von 10 Punkte...


    lg