Hätschelkind - Wimmer Wilkenloh

  • 1. Band der Jan Swensen-Reihe


    Kurzbeschreibung:
    Im Watt vor St. Peter Ording wird eine Frauenleiche gefunden, die aber wieder verschwindet. Gleichzeitig taucht in Husum ein unbekannter Roman von Theodor Storm auf. Kurz darauf wird der Vorsitzende der Storm-Gesellschaft mit einem Herzschuss niedergestreckt und auch ein Journalist lebt nicht viel länger. Hauptkommissar Jan Swensen, praktizierender Buddhist, tappt mit seinem Team im Dunkeln. Erst als er eines Abends erneut den »Schimmelreiter« liest, kommt er dem Mörder auf die Spur. Mit buddhistischer Weltsicht, psychologischer Unterstützung und Computertechnik gelingt es Jan Swensen Licht ins Dunkel zu bringen...


    Über den Autor:
    Wimmer Wilkenloh wurde 1948 im Schleswig-Holsteinischen Itzehoe geboren. Er studierte an der Hamburger Kunsthochschule Visuelle Kommunikation und arbeitet als freier Künstler und Fernsehautor. Neben seiner Tätigkeit als Autor für das NDR Satire Magazin 'EXTRA 3' ist dies sein erster Roman.


    Über den Sprecher:
    Manuel Kressin,geboren 1978 in Berlin, ist Schauspieler und Hörbuchsprecher. Weitere Informationen liefert seine Website. http://www.manuelkressin.de/


    Meine Meinung:
    "Der kleine Häwelmann" von Theodor Storm ist hier nicht nur Titelgeber (Häwelmann = Hätschelkind), sondern spielt in diesem ersten Fall des Husumer Hauptkommissars Jan Swensen auch inhaltlich eine nicht ganz unbedeutende Rolle. Geschickt verwebt Auto Wimmer Wilkenloh das Leben und Werk des großen Husumer Schriftstellers, der mit seinen Novellen Weltruhm erlangt hat, mit kriminalistischen Elementen zu einem Regionalkrimi, der vergleichsweise ohne viel Blutvergießen auskommt, dafür aber mit einer dichten Atmosphäre punkten kann. Der Protagonist Jan Swensen mag wegen seiner buddhistischen Lebensweise etwas ungewöhnlich erscheinen, weist aber trotzdem alle Eigenschaften eines entschlossenen Ermittlers auf, der nicht eher ruht, bis er den Fall zur Auflösung gebracht hat. Diese mag zwar nicht für jeden Hörer vollkommen überraschend sein, ist dafür aber in sich schlüssig und lässt keine Fragen offen. Ein wenig irritierend sind die Handlungssprünge, die in der Hörbuchversion zunächst schwer als solche zu erkennen sind, sich aber im Laufe der Zeit erklären. Für alle Nordsee-Liebhaber, Theodor Storm-Fans und Freunde der klassischen Ermittlungsarbeit, die eine manchmal etwas ausschweifende Erzählweise nicht stört, ein sehr schöner Regionalkrimi, der Lust auf einen weiteren Fall mit Jan Swensen macht!


    Sprecher Manuel Kressin gibt die Stimmung des Romans sehr gut wieder, seiner angenehmen Stimme mit dem ganz leichten norddeutschen Einschlag kann man nach kurzer Eingewöhnungszeit gut zuhören, an seiner Leistung gibt es nichts auszusetzen.


    9 Punkte von mir.