Handstreich - Bernhard Jaumann

  • Kurzbeschreibung:
    Ein unbekannter Mörder übt in Mexiko-City blutige Vergeltung. In der unbarmherzigen Manier der alten Azteken sühnt der mysteriöse "Vengador" jene Verbrechen, bei denen die Polizei versagt hat. In einer der größten Städte der Welt ist Kommissar García auf der Spur des mitleidlosen Rächers.


    Über den Autor:
    BERNHARD JAUMANN wurde am 8.6.1957 in Augsburg geboren. Er studierte an der Universität in München und arbeitete danach als Gymnasiallehrer für Deutsch, Geschichte, Sozialkunde und Italienisch in Bad Aibling, unterbrochen von längeren Auslandsaufenthalten in Italien, Australien und Mexico-Stadt. Ab 1997 schrieb er eine Krimiserie, deren einzelne Bände jeweils einen der fünf Sinne zum Thema haben und in einer anderen Metropole spielen. Danach machte er das kleine italienische Dorf Montesecco, bei dem er ein Haus hat, zum Schauplatz einer erfolgreichen Krimitrilogie. Zur Zeit lebt er in Windhoek/Namibia, wo seine neuesten Werke angesiedelt sind. Er ist vielfacher Preisträger: Den FRIEDRICH-GLAUSER-PREIS erhielt 2003 SALTIMBOCCA als bester deutschsprachiger Kriminalroman und 2008 SCHNEE AN DER BLUTKUPPE als beste Kurzgeschichte. Den DEUTSCHEN KRIMIPREIS (2. Rang national) gewann 2009 sein Roman DIE AUGEN DER MEDUSA. Für DIE STUNDE DES SCHAKALS wurde er 2011 wiederum mit dem DEUTSCHEN KRIMIPREIS (1.Rang national) ausgezeichnet.


    Meine Meinung:
    "Handstreich" gehört zu den fünf voneinander unabhängigen Bänden der fünf Sinne und ist meiner Meinung nach der Schwächste dieser großartigen Reihe. Der Tastsinn ist der Sinn, für den sich Bernhard Jaumann den Handlungsort Mexiko Stadt ausgesucht hat, eine Stadt mit 22 Millionen Einwohnern, in der Korruption und Gewalt an der Tagesordnung sind. Der Leser begleitet Kommissar Lopez Garcia bei der Suche nach dem mysteriösen Vengador, der die Verbrecher der Stadt tötet, und sich die Situation dramatisch zuspitzt, als auch noch sein Vorgesetzter entführt wird. Wie bei den anderen Bänden der Sinne-Reihe gelingt es Jaumann hervorragend, die Stimmung der Stadt einzufangen und eine gefährliche Atmosphäre heraufzubeschwören. Leider driftet die Geschichte im Kurs auf das große Finale immer mehr ins Absurde ab und verlangt die volle Aufmerksamkeit des Lesers, um der Handlung folgen zu können. Die Auflösung schließlich ist, wenn man sie (aufgrund ihrer Komplexität) nach dem zweiten oder dritten Lesen endlich verstanden hat, ebenso schlüssig wie raffiniert und Jaumann lässt es sich darüber hinaus nicht nehmen, dem Ende noch den - in mehrfacher Hinsicht - ein oder anderen Gänsehaut-Moment hinzuzufügen. Auch wenn mich "Handstreich" nicht so stark überzeugen konnte wie die anderen Bände, ist es doch ein außergewöhnlicher Krimi, den es sich zu lesen lohnt.


    Von mir 7 Punkte.