Im Auge des Mörders - Marcus Hünnebeck

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Ein Serientäter vergeht sich auf grausame Weise an Frauen. Zuerst dringt er in ihre Wohnungen ein und vergewaltigt sie. Ein paar Wochen später verschafft er sich erneut Zugriff auf seine Opfer und tötet sie – egal, wie gut sie von der Polizei bewacht werden. Als die Journalistin Eva Haller in ihrem erfolgreichen Blog der Kölner Polizei vorwirft, nicht genug zum Schutz der Frauen unternommen zu haben, gerät sie selbst ins Visier des Täters. Statt an die Polizei wendet sie sich jedoch an einen Mann, den sie im Zuge ihrer Recherchen kennengelernt hat: den Leibwächter.


    über den Autor (gem. Amazon)
    Marcus Hünnebeck wurde 1971 in Bochum geboren, studierte an der dortigen Ruhr-Universität Wirtschaftswissenschaften und lebt inzwischen als freier Autor im Rheinland. Nach den ersten Veröffentlichungen ab 2001, bei denen es sich um Thriller handelte, verfasste er unter dem Pseudonym Marc Beck zahlreiche Kinder- und Jugendbücher. Seit 2013 bringt er als Selfpublisher und auch in Zusammenarbeit mit Verlagen wieder Bücher für Erwachsene heraus. "Die Rache des Stalkers" schaffte im Juli 2013 den Sprung in die Top 10 der Amazon-Bestseller-Charts. Dem Roman "Verräterisches Profil" gelang dies im Dezember 2013. "Wenn jede Minute zählt" erreichte im Juni 2014 die Spitzenposition der Kindle-Charts und gehörte zu den zehn beliebtesten E-Books 2014. Im selben Jahr brachte er unter dem Pseudonym Jo C. Parker den humorvollen Roman "595 Stunden Nachspielzeit" heraus. Im September wird bei LYX sein neuester Thriller "Im Auge des Mörders" erscheinen.


    meine Meinung
    In Köln geht ein Mann um, den die Polizei nur noch den Wiederkehrer nennt. Er vergewaltigt Frauen und kündigt an, später zu ihnen zurückzukehren. Egal, wie stark die Opfer bewacht werden, der Täter findet immer eine Möglichkeit und tötet die Frauen. Die Journalistin und Bloggerin Eva Haller kritisiert die Polizeiarbeit scharf. Und gerät damit ins Fadenkreuz des Wiederkehrers...


    "Im Auge des Mörders" war mein erster Thriller von Marcus Hünnebeck und ich bin nach dem Lesen nicht gänzlich zufrieden. Die Grundidee bietet viel Potenzial, doch wirkte der Autor auf mich gehetzt und unter Zeitdruck, so dass vieles auf der Strecke blieb.


    Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler wiedergegeben. Dabei darf man die Polizeiarbeit beobachten, sowie Eva Haller bei ihren Recherchen und Nachforschungen über die Schulter schauen. Marcus Hünnebeck legt sein Hauptaugenmerk auf die Bloggerin und ihr Schicksal, denn sie muss sehr schnell feststellen, dass der Täter nicht mit sich spaßen lässt. Die beiden Sichtweisen haben mir gut gefallen, wobei ich mir mehr Details zu den Ermittlungen gewünscht hätte.


    Die Figur der Eva Haller finde ich toll gezeichnet und gelungen. Sie wirkt bodenständig, neugierig und nicht überzeichnet. Ab und an zickig, bringt sie genau die richtige Mischung für eine gute Hauptfigur mit. Toll!


    Die Polizei hingegen kommt beim Autor nicht so gut weg. Da werden persönliche Animositäten höher bewertet als die Ermittlungen und interne Machtkämpfe blockieren den Erfolg. Klar, bei der Polizei ist nicht eitel Sonnenschein, doch diese Häufung von negativen Erlebnissen war mir persönlich zu viel.


    Der Verlauf der Story ist rasant, an manchen Stellen zu rasant für meinen Geschmack. Da werden mehrere Tage oder gar Wochen übersprungen und die Erlebnisse der Figuren, allen voran die von Eva Haller und später von ihrem Bodyguard Stefan Trapp, hätten locker für 500 Seiten gereicht. Marcus Hünnebeck gönnt dem Leser aber nur knapp 300. Oft habe ich innerlich dem Autor zugerufen "Mensch, lass dir doch Zeit!" Denn durch die Eile kamen viele Erklärungen zu kurz, die Spannung flachte schnell ab und so war ich zwar zügig durch mit dem Roman, aber nicht wirklich befriedigt.


    Auch die Beweggründe des Täters waren mir zu oberflächlich und zu eindimensional. Mag sein, dass ich als passionierte Thriller-Leserin hier verwöhnt bin, aber mehr hätte es schon sein dürfen.


    Der Stil von Marcus Hünnebeck ist sehr gut und flüssig zu lesen. Er erzählt ohne Schnörkel und direkt auf den Punkt, was ich sehr mag.


    Fazit: ein für mich durchschnittlicher Thriller, aus dem was großes hätte werden können. Für gelegentliche Leser dieses Genres aber dennoch geeignet.

  • Auch mit seinem neuesten Buch gelingt Marcus Hünnebeck wieder ein spannender und überzeugender Thriller.


    Im Mittelpunkt der Geschichte steht hier die Journalistin Eva Haller, die durch ihren Blog ins Visier eines Mannes gerät, der bereits mehrere Morde an Frauen verübt hat und der Polizei immer einen Schritt voraus zu sein scheint. Eva hat daher auch kein Vertrauen in die Fähigkeiten der Ermittler, sie wendet sich an den Leibwächter Stefan Trapp, den sie im Rahmen einer Recherche kennengelernt hat. Und dessen Schutz hat sie auch bitter nötig ...


    Die Konstellation Journalistin / Leibwächter ist eher ungewöhnlich, überzeugt hier aber auf ganzer Linie. Haupt- und Nebenfiguren sind gut charakterisiert, die Zahl der möglichen Verdächtigen ist überschaubar. Nach einigen überraschenden Wendungen steuert die Story auf einen packenden Showdown zu.
    Mit anderen Worten: Dieses Buch hat alles, was einen guten Thriller ausmacht.


    Es handelt sich hier um den Anfang zu einer Reihe, auf die weiteren Bücher bin ich schon sehr gespannt.


    Ich vergebe 8 Punkte.

    Wer Bücher liest, kennt sogar den Zusammenhang, aus dem Zitate gerissen werden. (unbekannter Autor)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von ech ()