Golden Gate - Alistair MacLean

  • Gebundene Ausgabe
    311 Seiten
    Verlag: Lingen
    1976
    Übers. von Georgette Skalecki


    Kurzbeschreibung:
    Als unter strengen Sicherheitsvorkehrungen der Konvoi des amerikanischen Präsidenten mit den hohen arabischen Staatsgästen die Goden Gate Brücke passiert, Läuft der Countdown ab : Peter Branson , Anführer der Gangsterbande, überfällt die Wagenkolonne und stellt seine mönströsen Forderungen - andernfalls : Ermordung der geiseln und Sprengung der Brücke ! Branson scheint alle Trümpfe in der Hand zu haben , aber unter den Begleitern des Konvois ist ein Mann, der diese Ansicht nicht teilt.......


    Über den Autor:
    Der Schotte Alistair MacLean, geboren 1922, gestorben 1987, war ein erfolgreicher Bestseller-Autor von Thrillern und Kriegsromanen. Viele seiner Bücher wurden von Hollywood verfilmt: Die Kanonen von Navarone, Agenten sterben einsam, Eisstation Zebra.
    Einige Male schrieb er auch die Drehbücher dazu, z.B. bei Nevada Pass, Das Mörderschiff und Agenten sterben einsam.


    Mein Eindruck:
    Golden Gate ist ein typischer Thrillerroman der siebziger Jahre.
    MacLean beschreibt einen großen Coup, geplant von einem Superverbrecher namens Branson, der prinzipiell der Gewalt abgeneigt, aber ansonsten skrupellos ist.
    Mit seiner Crew kidnappt er den Präsidenten der USA und verlangt ein horrendes Lösegeld. Seine Station macht er ganz offen auf der Golden Gate-Bridge, unter den Augen der Öffentlichkeit, vertreten durch Reporter und Journalisten. Branson scheint die Medienaufmerksamkeit zu genießen.


    MacLean versteigt sich und seine Figuren sogar zu einer Art Bewunderung über den Tatenkraft und dem Durchsetzungsvermögen des Gangsters.


    Damit hatte MacLean und sein Roman noch eine Art Unschuld, die es heute nicht mehr gibt. Unsere Zeit kennt Ausmaße von Verbrechen und Terror, die meistens ins Extrem reicht.Ausschließlich finanzielle Motive sind seltener geworden.
    Unter diesem Gesichtspunkt konnte ich MacLeans Roman überwiegend nicht ernst nehmen.


    Es gibt aber einige Passagen, die filmszenisch wirken und die mich überzeugten.


    Die vielen Dialoge mit scharfen Auseinandersetzungen, die fast im Plauderton gestaltet sind, kann ich immer noch genießen. Sie sind typisch für Alistair MacLean. Auch dass unter den Journalisten dann doch ein Mann ist, der in Wirklichkeit ein Agent ist, der es wagt, etwas zu unternehmen. Leider hat diese Figur wenig Profil.


    Im Vergleich zu MacLeans sehr guten Romanen und zu seinen ganz schlechten liegt Golden Gate im gehobenen Mittelmaß.

  • Ja, irgendwann begann MacL. sich von den "ernsthaften" Thrillern weg hin zu oft mehr als reißerischen "Spaßthrillern" hinzubewegen. Einen Großteil dieses Spätwerkes kann man getrost in die Tonne kloppen, "GG" gehört für mich allerdings nicht zu diesen. Wir bekommen hier von der ersten bis zur letzten Seite sehr turbulenten, hanebüchenen Unsinn geboten, und das mit eine Spielfreude dargebracht die Mac später vollkommen abging.


    Nein, ernst nehmen kann man das nicht - aber es macht - wenn der geneigte Leser sich darauf einzulassen bereit ist . Jede Menge Spaß.

    Lieber barfuß als ohne Buch! :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Bodo ()