Glaube und Gerechtigkeit - Heiner Geißler

  • Ignatianische Impulse


    Gebundene Ausgabe: 64 Seiten
    Verlag: Echter


    Kurzbeschreibung:
    "Das Leben nach dem Evangelium ist ein Leben, das frei ist von jedem Egoismus, von jeder Suche nach eingem Vorteil, wie auch von jeder Form der Ausbeutung des Nächsten. Es ist ein Leben, in dem die vollkommene Gerechtigkeit des Evangeliums aufscheint - eine Gerechtigkeit, die bereit ist, die Rechte und die Würde aller, besonders der Kleinen und Schwachen, wirksam durchzusetzen, sich für jedes Elend, selbst des Fremden oder des Feindes, zu öffnen, Feindschaft durch Versöhnung zu überwinden" (aus der 32. Generalkongregation der Jesuiten).


    Über den Autor:
    Heiner Geißler, Dr. iur, geb. 1930, Jesuitenschüler, ehemaliger Minister; einer der bekanntesten Politiker Deutschlands.


    Mein Eindruck:
    Mit Religion kenne ich mich nicht aus, es ist kein Teil meines Lebens.
    Aber was Heiner Geißler zu sagen hat, interessiert mich. Seine Worte gegen Intoleranz finden natürlich nicht bei jedem Anklang. Zweifellos ist Heiner Geißler aber eine Persönlichkeit, wie es in der Politik nicht von jedem zu sagen ist.


    In diesem Buch geht es um Ignatius von Loyola (1491 - 1556), der den Jesuitenorden gründete.
    Zu ihren Verpflichtungen gehören Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam, insbesondere Gehorsam gegenüber dem Papst.
    Ignatius vertrat die These, dass Taten mehr bewirken als Worte. Gebet und seelsorgerischer Dienst sollten miteinander verbunden sein.
    Das dürfte mit ein Grund sein, warum Heiner Geißler über ihn schreibt. Dennoch bedauerlich, dass sich Geißler in diesem Buch nicht selbst einbringt. Das Buch wirkt wie ein klassisches Sachbuch.


    Immerhin wirft Geißler schon hier die Frage auf: Was würde Jesus heute sagen?
    Und seine politische Einstellung blitzt doch immer wieder auf, z.B. über die Flüchtlingsfrage in Kapitel 3:
    „“Vor allem wäre gut, wenn in den Ausländerämten, wo man über die Frage zu entscheiden hat, ob traumatisierte Folteropfer wieder zurückgeschickt werden sollen, dieses Kreuz mit dem ausgemergelten jungen Mann hängen würde.“


    Dann wird es aber etwas kurz bei Themen wie Ignatius und die Juden oder Die Stellung der Frauen.
    Doch immerhin, bei der Kürze des Buches, steckt schon ziemlich viel drin.


    Einer der Schlusssätze des Buches, den ich auch schon in anderer Quelle von Geißler gehört habe unterstreicht die Grundthese des Buches:


    „Die katholische Kirche ist der größte Global Player. Sie hätte wie keine andere die Möglichkeit, ihren Beitrag zur revolutionären Veränderung der Welt zu leisten.“