Die Beisetzung - Lars Saabye Christensen

  • Klappentext:
    Kim Karlsen wacht eines Morgens in einem Hotelzimmer in Sortland auf. Er ist alleine, er ist nackt, hat keine Zähne im Mund - und er kann sich auch nicht daran erinnern, wer er überhaupt ist. Sein Gebiss findet er, auch seinen Anzug und außerdem einen Taschenkalender aus dem Jahr 2001. Herausfinden muss er noch, was es mit seiner Vergangenheit auf sich hat. Er macht sich auf den Weg, begegnet einem Friseur, der in den sechziger Jahren zu leben scheint, einer Wahrsagerin, einem Walross und einer Band namens Dirty Fingers. Eine fantastische, traumhafte und surrealistische Reise, die ihn immer mehr Hinweise auf sein altes Leben gibt...


    Autor:
    Lars Saabye Christensen, 1953 in Oslo geboren, ist einer der bedeutendsten norwegischen Autoren der Gegenwart. Seine Bücher sind vielfach preisgekrönt und wurden in mehr als dreißig Sprachen übersetzt. Mit seinem Roman "Der Halbbruder", für den er den "Nordischen Literaturpreis" erhielt, feierte er in ganz Europa und den USA Triumphe. Der Autor lebt in Oslo.


    Meine Meinung:
    Der Klappentext sagt im Grunde schon sehr viel. Das ist einfach ein fantastisches Buch.
    Ich brauchte unheimlich lang, um überhaupt in die Handlung hineinzukommen. Normalerweise sind solche Bücher nichts für mich, wenn ich nicht nach 50-100 Seiten drin bin, lege ich es meist weg. Hier jedoch hat mich die Rede-Gewandtheit des Autors so in den Bann gezogen, dass ich es nicht weglegen konnte. Und gerade am Anfang im dritten Kapitel legt der Autor mit einem wahrem Trommelfeuer los. Dieses geht von Seite 47 bis 213 ohne einen richtigen Absatz in einem durch und man hat kaum Luft zum Atemholen. Spätestens hier würde ich normalerweise ein Buch weglegen. Aber die Geschichte hat mich so fasziniert, dass ich weiterlesen musste. Ab diesem langen Kapitel führt dann alles immer mehr durch einzelne, kleinere Kapitel zusammen und gibt zunehmend Sinn. Störend fand ich später im Buch, als bei einzelnen Personen gedankliche Zeitsprünge gemacht wurden, dass diese ohne Punktsetzung gingen - teils über Seiten in ein und dem selben Satz. Man gewöhnt sich daran, dass in einem Satz ständig Themenwechsel passieren - schön zu lesen ist es meiner Meinung nach jedoch nicht, wenn das seitenlang so geht.


    Im Grunde will ich nicht zu viel sagen über den Inhalt. Ich finde, der Klappentext gibt schon einiges her. Den Rest, meine ich, muss man sich "erlesen", sonst beklaut man sich bei diesem Buch selbst.


    Auf jeden Fall hat mich das Buch nachdenklich zurück gelassen.

    Nur wo du zu Fuß warst,
    bist du auch wirklich gewesen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von Eggi ()