pauline gedge: der adler und der rabe

  • pauline gedge: der adler und der rabe


    isbn: 3442097908



    das buch über sich selbst:


    "aulus plautius silvanus und seine tribunen standen am strand und sahen zu, wie die berittenen truppen an land gingen. das fußvolk hatte sich bereits unter der leitung der zenturionen am strand verteilt, und langsam löste sich das gewimmel in organisierte einheiten auf. der römische kriegsadler und die standarten der legionen flatterten stolz im wind."
    "gegen diese übermacht haben die kelten britanniens nur eine chance, wenn sie sich unter der leitung des fürstensohnes caradoc zusammenschließen. doch die von ihm verschmähte schöne aricia sät zwietracht zwischen den lagern."
    "britannien im 1. jahrhundert nach christi geburt: am väterlichen hof, in camerlodunum (colchester), wächst der junge caradoc heran, der sich in die schöne aricia aus dem benachbarten brigantes verliebt. er heiratet aber entgegen seinen gefühlen die sanfte eurgain. aricia schwört ihm ewige feindschaft. doch caradoc wird von anderen problemen gequält: die römischen legionen stehen vor den toren britanniens und werden es besiegen, wenn sich die keltischen stämme nicht zusammenschließen, um den eindringlingen zu trotzen. caradoc gelingt es, angesichts der drohenden gefahr, die stämme noch einmal zu einen, doch das glück hat ihn verlassen. das land wird von furchtbaren kämpfen heimgesucht, seine familie beinahe ausgelöscht. der mutige kelte selbst gerät durch gemeinen verrat in die hände seiner feinde und wird mit frau und kindern nach rom verschleppt. in seiner heimat aber geht der kampf weiter. unbeugsam versuchen die kelten, das rad der geschichte noch einmal zurückzudrehen."
    kritik: "dramatisch geschrieben, fein konstruiert, bis ins detail genau. wie in ihrem bestseller "die herrin vom nil" zaubert pauline gedge ein gewaltiges historisches epos voller frische und spannkraft." (publishers weekly)



    autor:


    pauline gedge wurde 1945 in neuseeland geboren und verbrachte einen teil ihrer kindheit in england. sie gehört zu den international erfolgreichsten autorinnen großer historischer romane. mit ihrem epos "die herrin vom nil" gelang ihr der sprung auf die internationalen bestsellerlisten.



    meine meinung:


    bis jetzt kannte ich von pauline gedge nur ihre in ägypten spielende romane, die mir zum teil sehr gut ("pharao", "herrin vom nil"), zum teil nicht ganz so sehr (die geschichten über "thu") gefielen.
    hier nun einmal etwas ganz anderes.
    es ist das buch, welches mich von allen in diesem jahr gelesenen büchern - und das waren viele - bisher am meisten beeindruckt hat.
    die buchbeschreibung oben wird dem inhalt mE in keiner weise gerecht.
    ich stelle dieses buch in eine reihe mit felix dahns "ein kampf um rom", es erinnert ein wenig, was den untergang einer kultur betrifft, an "GWTW", caradocs einigungsbemühen an fritz steubens "tecumseh",
    ein wenig nibelungsche kriemhild-rache und eine prise "tribun" sind auch dabei.
    also eine gelungene komposition. es ist leicht zu lesen und fordert einen doch. ein widerspruch? nein. man wird gut unterhalten, das macht das lesen leicht. aber - zumindest ging es mir so - man gerät sehr stark in den bann des geschehens. die personen sind deutlich spürbar, ihre gefühle und handlungen nachvollziehbar (von einigen gräueltaten abgesehen), die kriegerischen handlungen werden genau wie alte rituale im rechten ausmaß geschildert und die zwischenmenschlichen beziehungen verdrängen die eigentliche geschichte nicht.
    ich stand vor vielen jahren in london einmal vor einem denkmal einer mir unbekannten frau. ein befragter engländer erklärte mir damals etwas von einer alten königin, die sich kämpfend den römern entgegenwarf, um ihr volk zu retten.
    zwischenzeitlich versuchte ich immer wieder, etwas über sie in erfahrung zu bringen, aber der name war mir nur bruchstückhaft in erinnerung geblieben. hier fand ich sie wieder: boudicca. mit ihr endet diese spannende geschichte, der ich 10 von 10 punkten gebe und die ich jedem warm ans herz legen möchte.

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

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