Böse sind die anderen - Markus Flexeder

  • Klappentext:


    Endlich! Nach vier langen Jahren beginnt sie wieder, die Landshuter Hochzeit - ein historisches Fest, das in ganz Europa seinesgleichen sucht. Auch Korbinian Lallinger, Journalist aus München, verbringt seinen Urlaub in der Stadt. Die festliche Atmosphäre wird allerdings stark getrübt vom Ärger über rechtsextreme Kameradschaften, die Stimmung gegen Ausländer machen. Es brodelt in Landshut, und als man schließlich einen Toten am Isarufer entdeckt, der das Kostüm eines Reisigen trägt, gerät nicht nur Korbinian Lallingers Leben ins Wanken. Liebe und Hass, Toleranz und Verachtung - und die Gier nach mehr; der menschliche Makel verwischt alle Grenzen. Der Kampf zwischen Gut und Böse tobt in jedem ...


    Der Autor:


    Markus Flexeder wurde 1973 im niederbayerischen Eichendorf geboren. Seit 1988 lebt er in Landshut. Mit Blutwinter erschien 2014 sein erster Kriminalroman bei ars vivendi.


    Meine Meinung:


    In Landshut findet das große Historienspektakel der Landshuter Hochzeit statt. Der Ort ist voller Touristen, auch der Journalist Korbinian Lallinger ist angereist. Als eines Abends am Isarufer die Leiche eines Mannes gefunden wird, beginnt er verdeckt zu ermitteln.


    "Böse sind die anderen" ist ein vielschichtiger, ruhiger Krimi. Der Autor macht viele Handlungsstränge auf, die er erst in der zweiten Hälfte ohne Hast logisch miteinander verknüpft.


    Es gibt viele Wendungen und am Schluss eine Überraschung, fast schon einen Knalleffekt. Dieser Krimi ist völlig anders als Blutwinter, bei dem die Atmosphäre eine immense Rolle spielte. Zwar ist man als Leser auch hier mitten im Geschehen, aber auf eine ganz andere Art und Weise, eher als Zuschauer auf einer der Tribünen der Stadt.
    Viele aktuelle Themen fließen in diesen Krimi ein. Die Figuren sind gut gelungen und in ihrer Handlungsweise authentisch, nicht alles ist heile Welt, auch in der ländlichen Idylle Landshuts nicht. Die Dialoge passen, der Autor lässt seine Figuren reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, das macht sie menschlich.


    So weit, so gut – ein ABER gibt es dennoch; Trotz dass der Autor mich mitnahm nach Landshut und mich in das Getümmel des Historienspektakels warf, trotz aller Authentizität, trotz aller Farbenpracht, trotz allen menschelns und trotz der Vielschichtigkeit schaffte er etwas ganz Grundlegenes nicht, was er in Blutwinter spielend schaffte, nämlich in mir das Bedürfnis auszulösen, wissen zu wollen wie alles zusammenhängt, miträtseln zu wollen, zu fesseln. Kurz – mir fehlte die Spannung! Und bei einem Kriminalroman ist das für mich ein ganz großes Manko!



    Wohlmeinende 8 Punkte gibt es von mir, für den bildhaften Schreibstil und die Tatsache, dass ich als Leserin doch soweit bei der Stange gehalten wurde, das Buch nicht abbrechen zu wollen.

  • Nachdem der erste Krimi des Autors (Blutwinter) mir sehr gut gefallen hatte, waren meine Erwartungen - ich gebe es zu - hoch.


    Leider konnte mich der Anfang des Buches und die Einführung sehr vieler Figuren und ihre Geschichte nicht sehr begeistern. Die Atmosphäre rund um die LaHo wurde zwar sehr gut beschrieben und die Figuren hatten eine authentische Sprache, aber für einen Krimi war es mir zu träge. Auf der anderen Seite gab es einen Strang, der sich mit Grausamkeiten gegenüber Tieren beschäftigte, den ich nur quer lesen konnte. Im letzten Drittel wurden die einzelnen Handlungsstränge langsam zusammengeführt und es gab noch eine großes Aha-Erlebnis, aber um mich für das Buch einzunehmen, war es mir zu wenig.


    Von mir 7 Eulenpünktchen