Schüsse aus der Steinzeit - Tony Hillerman

  • OT: Dance Hall of the Dead
    2. Band der Joe Leaphorn-Reihe


    Kurzbeschreibung:
    Das Gesetz der Weißen würde den Mörder des Kleinen Feuergotts freigesprochen haben - denn wie will man vor Gericht beweisen, wer sich hinter der Maske des Salamobia verborgen und den tödlichen Schlag mit der Machete geführt hat? Doch Lieutenant Leaphorn von der Polizei des Indiana-Reservats weiß, dass der Mörder nicht ungestraft ausgehen wird; da verlässt er sich auf das Gesetz der Indianer.


    Über den Autor:
    Tony Hillerman wuchs auf einer Farm in Oklahoma auf und besuchte ein Internat für Indianer. „Ich war ein Ein-Mann-Minderheiten-Problem“, sagt er, „und ich weiß seitdem, wie es den Angehörigen einer rassischen Minderheit zumute ist.“ – Hillerman war Rundfunkreporter und Professor an der University of New Mexico sowie Präsident der Vereinigung Mystery Writers of America. Seine Bücher erhielten zahlreiche Preise, darunter den Edgar Allan Poe Award. Hillermann lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2008 in Albuquerque, New Mexico.


    Meine Meinung:
    Wie auch schon im ersten Band der Reihe lebt der Kriminalfall hier von seinem außergewöhnlichen Setting: Hier ermittelt ein Navajo-Polizist, der stets die Balance zwischen den Kulturen halten muss - durch diese Gratwanderung aber vielleicht auch den Vorteil hat, sich in beiden gut auszukennen. In diesem Fall, dem Mord an einem kleinen Jungen, muss sich Lieutenant Leaphorn zusätzlich mit der Kultur der Zuni auseinandersetzen. Viele ihrer Bräuche und Traditionen sind für ihn ebenso neu wie für den durchschnittlichen mitteleuropäischen Leser des Krimis, der hier jede Menge interessante Fakten über die Kultur der Zuni erfährt. Während diese - ebenso wie Landschaft und Wetter - sehr detailliert beschrieben wird, zeichnet Hillerman seine Figuren mit wenigen treffsicheren Worten, ganz so, als würde man sie durch die Augen seines Protagonisten beobachten. So wähnt sich der Leser schnell mitten im Geschehen. Der Kriminalfall ist in sich schlüssig; auch wenn der Leser eine Ahnung hat, wer den Mord begangen haben könnte, bleibt er hinsichtlich des Motivs bis zum Schluss im Dunkeln, so dass die Spannung aufrecht erhalten wird, auch wenn diese angesichts der faszinierenden Beschreibungen der Zuni- und Navajo-Kultur fast ein bisschen in den Hintergrund gerät.


    8 Punkte von mir.