Herb - L.C. Frey und Paul Anger

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Als Ex-Polizist Herb glaubt, die Freundin seines kleinen Bruders Donnie im Park mit einem anderen zu sehen, beschließt er, der Sache in bester Cop-Manier auf den Grund zu gehen.
    Herbs Verdächtigungen geraten zunehmend außer Kontrolle, als er das Mädchen gefangennimmt, um sie im Keller seines Hauses zu verhören. Während Herbs Ehefrau nichts von den eskalierenden Grausamkeiten ahnt, die im Keller des Familienhauses vor sich gehen, sucht Donnie verzweifelt nach seiner verschwundenen Freundin.
    Doch Psychopath Herb stößt auf einen Verrat, der noch viel tiefer geht …


    über die Autoren (gem. Amazon)
    Angers Debüt, der Psychothriller Böses Mädchen - Totes Mädchen erschien im Juli 2015 und erreichte innerhalb weniger Tage Platz 1 der Kindle-Bestsellerliste im Bereich Psychothriller. Der Roman beruht auf wahren Begebenheiten.


    Im September 2015 erhielt der Autor den begehrten Kindle Unlimited Allstar, eine Auszeichnung für besonders beliebte und vielgelesene Autoren.


    Paul Anger schreibt, um seine Leser zu entführen. Gnadenlos jagt er Sie durch eine rasante Achterbahn, aus der es kein Entkommen gibt. Bereits während seines Studiums der Psychologie begann er sich für die Thematik von Serienkillern und deren Darstellung in Gesellschaft und Medien zu interessieren.


    Diese gewissenlosen Bestien faszinieren die Menschen seit jeher und für Paul Anger steht fest: Ihre Gräueltaten entbehren jeder Reue und nur äußerst selten geben sie sich als die Psychopathen zu erkennen, die sie sind. Serienmörder sind gerissen und beherrschen die Verstellung als harmloser Allerweltsmensch meisterlich. Die Dunkelziffer der unaufgeklärten Fälle steigt in furchterregende Höhen an, und die Gewalt, mit der die skrupellosen Killer vorgehen, kennt keine Grenzen. Lesen Sie Anger - aber nur, wenn Sie die Nerven dafür haben!


    Paul Anger lebt mit seiner Frau und seinem American Foxhound im Oderbruch bei Berlin.


    L.C. Frey ist ein Pseudonym des deutschen Schriftstellers Alex Pohl. Mit seinem Thriller "Die Schuld der Engel" erreichte Frey Platz 6 der Kindle Bestseller Charts und Platz 1 in den Kategorien Suspense und Psychothriller, der Nachfolger "Totgespielt" wurde innerhalb weniger Tage zum Kindle-Bestseller.


    Im September 2015 erhielt der Autor den begehrten Kindle Unlimited Allstar, eine Auszeichnung für besonders beliebte und vielgelesene Autoren.


    Neben hochspannenden Thrillern ist Frey dem Übernatürlichen verpflichtet. Sein Debüt gab er 2013 mit dem Horrorthriller "Draakk: Etwas ist erwacht", der ebenfalls vordere Platzierungen in den Bestsellerlisten "Horror" und "Wissenschaftsthriller" erreichte. Im selben Jahr veröffentlichte er die ersten beiden Bücher "Das Nest" und "Der Pakt" aus der Serie um den mysteriösen Detektiv Jake Sloburn, für die Frey extra das Genre "Hard Boiled Urban Fantasy" erfand.


    2014 erschien der dritte Band "Mammon" aus der Sloburn-Serie sowie die Schauernovelle "Das Geheimnis von Barton Hall", die Frey inspiriert von einem Gemälde des Künstlers Alan M. Clark schrieb. Alan M. Clark ist ein mehrfach preisgekrönter Cover Artist, der u.a. für Ray Bradbury, Kealan Patrick Burke, Brian Keene, Jack Ketchum, Stephen King, Joe R. Lansdale, Richard Laymon, Edward Lee, Brian Lumley, Jeffrey Thomas und F. Paul Wilson Buchumschläge gestaltete.


    Neben dem Schreiben ist Pohl als Grafiker und Werbetexter in der Buchbranche tätig, davor hat er als Ingenieur gearbeitet. Er versucht sich gelegentlich als Musiker und spielt Gitarre in der Leipziger Stoner Rock Band "The Stones of Arkham". Unter dem Pseudonym Ina Straubing veröffentlichte er außerdem den erfolgreichen Liebesroman "Die Liebe ist ein Trampeltier". Der Autor lebt mit seiner Lebensgefährtin und der gemeinsamen Topfpflanze Chuck in Leipzig.


    meine Meinung
    Herb ist nach einem missglückten Zugriff, den er als aktiver Polizist verbockt hat, gehbehindert und hat nur noch ein Auge. Sein Hass richtet sich gegen Asiaten, denn schließlich waren die bei dem Zugriff das Ziel. Und so kultiviert der ehemalige Polizist seinen Hass. Den Höhepunkt findet dieser, als sein bester Freund mit seiner neuen Freundin zu Besuch kommt. Einer Asiatin, ausgerechnet! Doch das ist nicht das einzige, was Herb stört. Er kennt die Frau und das nicht im Guten...


    "Herb" ist das erste Gemeinschaftswerk von L.C. Frey und Paul Anger und hat mich absolut überzeugt. Ein bitterböser Thriller mit einer Hauptfigur, vor der man sich ekelt und gleichzeitig nicht weggucken kann. So muss es sein, wenn man lesetechnisch mal richtig dreckig werden will.


    Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Dabei folgt man jedoch, bis auf ganz wenige Ausnahmen, Herb und seinem Hass. Und das ist hier wörtlich zu nehmen. Selten ist mir eine so hasserfüllte, wie gewalttätige Hauptfigur begegnet. Zum Thriller hat Herb gepasst wie Arsch auf Eimer. Auch wenn ich für den Protagonisten keinerlei Sympathie aufbringen konnte, habe ich Zugang zu ihm gefunden. Faszinierend an der Story ist nicht nur Herbs Umgang mit seiner Umwelt, sondern auch die Zusammenhänge, die das Autorenduo so geschickt zwischen all der Wut versteckt, dass ich lange benötigte um hinter jeden Winkelzug zu steigen. Klasse!


    Eine Warnung sei gestattet: Herb ist nicht zimperlich. Im Gegenteil. Er sprüht vor Rassismus, vulgärere Sprache und Hass auf alles, bis auf sich selbst. Ich fand es während des Lesens erstaunlich, dass dieser Mann überhaupt noch ein Sozialleben samt Frau und Freunden hat. Mich hat der Ex-Polizisten von Beginn an angeekelt, ich habe ihm die Pest an den Hals gewünscht und doch wollte ich wissen, was er hinter der Freundin seines besten Freundes Donnie vermutet, wollte sehen, wie weit er es mit seiner Frau Majorie treiben kann und wann die Welt erkennt, dass Herb einfach nur ein mieses Arschloch ist. Diese Neugierde und der Sog der Erzählung ließen mich den Thriller innerhalb von gut 3 Stunden durchlesen.


    Die Story ist dabei nicht zu verachten. Rasant, intrigant und mit einem Fokus auf die alte Spürnase von Herb schaffen L.C. Frey und Paul Anger nicht nur einen bösartigen Einstieg, sondern halten die Spannung den gesamten Thriller über auf einem hohen Niveau. Je näher ich dem Ende kam, desto öfter dachte ich "Das kann doch jetzt nicht wirklich...das ist doch...die können doch nicht". Und das Autorenduo konnte. Der Schluss hat mir den Rest gegeben und ich war danach einfach nur baff. Grandios!


    Der Stil der beiden ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise ist direkt, brutal, ohne Rücksicht auf Verluste und teilweise heftig vulgär. Doch es passte einfach zu der Geschichte.


    Fazit: Herb ist ein Schatz, ein dunkler, vermoderter am Grunde einer Kloake. Lesen!