Denen man nicht vergibt - Patricia MacDonald

  • Broschiert: 255 Seiten
    Verlag: Droemer Knaur


    Kurzbeschreibung:
    Sie schwor, dass sie unschuldig war. Maggie Fraser hat versucht zu vergessen. Der tote Körper des Mannes, den sie liebte, das Blut das in den Schnee sickerte, der skandalöse Mordprozess. Die zwölf quälenden Jahre im Gefängnis für ein Verbrechen, dass sie nicht begangen hat. Aber jetzt Maggie frei und bereit für einen Neuanfang. Allein! Unbekannt! Auf einer ruhigen Insel vor der Küste von New England nimmt sie einen Job bei der lokalen Zeitung an. Und langsam, versucht sie, einen Schlusspunkt hinter ihre Vergangenheit zu setzen, um das Herz für den gut aussehenden Mann freizumachen, den sie hier trifft.
    Dann beginnt der Alptraum ... wieder.


    Über die Autorin:
    Patricia j. MacDonald, in Greenwich, Connecticut, aufgewachsen, besuchte das Uppsala College und die Boston University, wo sie das Studium des Journalismus abschloß. Sie arbeite als Redakteurin bei verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften. Nach drei veröffentlichen Romanen gilt sie als großes Talent auf dem Gebiet des psychologischen Thrillers. Bekannte Autoren wie Mary Higgins Clark, Stephen King und John Saul zollten ihr Lob. Für den Roman „Denen man nicht vergibt“ erhielt sie den Edgar. Sie lebt mit ihren Mann Art Bourgeau, der Schriftsteller und Buchhändler ist, in Philadelphia.


    Mein Eindruck:
    Dieser Psychothriller ist schon aus den Achtziger Jahren, aber immer noch sehr gut lesbar und spannend, wie ich finde. Aber ich persönlich bin ja sowieso der Meinung, das die Thriller der damaligen Zeit die besten waren.
    Patricia J.MacDonald hat einige gelungene Thriller geschrieben, manche wurde nicht übersetzt. „Denen man nicht vergibt“ ist ihr Erstlingsroman, glaube ich.


    Die Protagonistin des Romans, Maggie Fraser, ist eine noch junge Frau, obwohl sie einige Jahre unschuldig wegen Mordes im Gefängnis gesessen hat.
    Nach ihrer Entlassung kommt sie in eine amerikanische Kleinstadt, um bei einer Zeitung als Assistentin des Redakteurs einen Neuanfang zu machen. Der Herausgeber hat ihr die Stelle brieflich zugesagt. Als sie ankommt gibt es eine Überraschung. Der Redakteur ist verreist, die anderen Mitarbeiter wissen nichts von ihrer Stelle und beäugen sie misstrauisch. Trotzdem kann sie langsam Fuß fassen in der kleinen Stadt, sie freundet sich sogar mit dem sympathischen Jess Herlie an.
    Bis dann seltsame Ereignisse geschehen und sie gerät in Verdacht. Ein Alptraum für Maggie.


    Mich überzeugen die Darstellung des Kleinstadtlebens und das Portrait der Protagonistin. Sie ist sehr sensibel und ganz alleine, dennoch bereit, ihr angeknackstes Leben zu kitten und zu meistern. Jemand beobachtet sie, das wird zwischen den Kapiteln in kurzen Passagen angedeutet und dem Leser ist im Gegensatz zu Maggie schnell klar, dass eine Intrige gegen sie in Gange ist. Wer dieser Stalker ist, bleibt zunächst unerwähnt, aber erfahrene Thriller-Leser können sich sicher schnell alles zusammenreimen. Aber das macht eigentlich nichts, die Spannung speist sich mehr daraus, wie Maggie mehr und mehr unter Druck gerät.
    Wie traumatisiert Maggie auch ist, zeigt sich, als sie sich kaum gegen verbale Angriffe der Kleinstadtleute wehren kann.
    Die Autorin treibt die angespannte Situation voran, bis sie schließlich eskaliert.


    Der Plot ist düster und bedrohlich, das wird aber durch ein paar romantisierenden Elementen und der positiven Figurenführung gemindert. Eine für mich stimmige Mischung!


    Der Roman ist zu Recht preisgekrönt. Schade, dass Patricia J. MacDonald in Deutschland in den letzten Jahren in Vergessenheit geraten ist.
    Es heißt, der Roman wäre vom französischen Fernsehen verfilmt worden. Den Film würde ich gern einmal sehen.