Klappentext:
Gequält von Panikattacken, Schlafstörungen und schweren Albträumen begibt sich Elena in die Praxis des Psychotherapeuten Thomas Goldschmied. Doch was Hilfe bei der Überwindung ihrer Missbrauchserfahrungen bieten sollte, entwickelt sich schnell zu einem erbitterten Kampf.
Minutiös schildert Finkelstein das Ringen um Wahrheit und Vertrauen, um Anerkennung und Sicherheit. Doch statt einen Schritt Richtung seelischer Genesung zu erreichen, schlittern Therapeut und Patientin in einen verhängnisvollen Strudel, der beide bis an die Grenzen treibt. Thomas Goldschmied überweist Elena an eine Kollegin, um sich durch den Abbruch der Therapie einer Katastrophe zu entziehen.
Doch jetzt beginnt der Kampf erst richtig.
„Die letzte Patientin“ ist eine Parabel auf die Schwierigkeit seelischer Heilung.
Zur Autorin:
Kerstin Finkelstein wurde 1974 in Hamburg geboren und wuchs auf einem kleinen Bauernhof mitten in Schleswig-Holstein auf, wo Bücher zumindest Reisen im Kopf ermöglichten. Nach dem Abitur begab sie sich dann schnellstens auch körperlich auf den Weg, machte unter anderem eine Weltreise und studierte in Wien und Buenos Aires. Seit einigen Jahren lebt sie als Journalistin und Autorin in Berlin.
Meine Meinung:
Dieses Buch ist das Debüt der Autorin Kerstin Finkelstein und mir hat es sehr gut gefallen. Dieses sich langsam steigernden Psycho-Spielchen zwischen Goldschmied und seiner Patientin, die von ihm irgendwann den Namen "Elena" bekommt, obwohl sie gar nicht so heißt. Dadurch das die weibliche Hauptperson im ganzen Buch keinen Namen hat, wahrt dies zwar die Distanz zum Leser, aber doch bekommt man in den Therapiesitzungen und im Privatleben sehr intensive Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt von ihr.
Bitte bitte nicht von den kurzen, abgehackten Sätzen zu Beginn der Geschichte abschrecken lassen, diese Schreibweise macht extrem deutlich in welchem Gefühlszustand sich "Elena" befindet, auch wenn mich das erst hat stutzen lassen, aber im nachhinein, hat es sich als gut erwiesen, es musste wohl so geschrieben sein. Ich fühlte mich beim Lesen durch diese hektischen kurzen Sätze recht schnell und atemlos in die Story reingezogen.
Die Geschichte wird so gut erzählt, das man richtig merkt, wann es beginnt, das sich die Wahrnehmungen der beiden Hauptpersonen ändern, wann "Elena" anfängt sich heimlich in das Leben von Goldschmied einzumischen, wann sie anfängt ihre Krallen auszufahren und bis er es merkt, ist es eigentlich schon viel zu spät, die Rollen sind vertauscht worden und einer der Beiden wird das Nachsehen haben.
Fazit: Ein toller Roman der sich mit kleinen, aber feinen Thriller- und Psychoelementen etwas vom üblichen Einerlei abhebt und mich sehr gut unterhalten hat.