Die falsche Spur - Stefanie Viereck

  • Kurzbeschreibung:
    Während der Recherche für einen Artikel kommt der Journalistin Lena Vogel ihr eigenes Leben in die Quere. In einer heruntergekommenen Pension am Nord-Ostsee-Kanal stößt sie auf Spuren ihrer Kindheit. Erinnerungen an einen wilden, unbeschwerten Sommer. Erinnerungen an Oliver, der plötzlich da war und ebenso plötzlich verschwand. Das ist über 30 Jahre her. Und doch kann Lena Vogel ein Gefühl von Schuld und Angst nicht abschütteln. Warum fühlt sie sich schuldig? Was genau ist damals passiert? Lena will es herausfinden und macht sich auf die Spurensuche.


    Über die Autorin:
    Stefanie Viereck, geboren 1955 in Hamburg, studierte Volkswirtschaft und arbeitete als Journalistin für Rundfunk und Zeitschriften. Sie veröffentlichte Biographien, u.a. über die Dichterin Ricarda Huch, den Erzählungsband »Isabel bei den Fischen« und den Roman »Der blaue Grund«. Heute lebt Stefanie Viereck als freie Autorin, Lektorin und Übersetzerin in Hamburg.


    Meine Meinung:
    "Die falsche Spur" ist ein eher untypischer und sehr leiser Krimi, einer, der durch seine ruhige und eindringliche Sprache und die eher melancholisch-düstere Atmosphäre fesselt. Von Beginn an fiebert der Leser bei der Suche nach dem Verbleib des kleinen Oliver mit. Das Privatleben von Lena Vogel, der Journalistin, die mit dem Jungen vor über 30 Jahren einen ganzen Sommer verbrachte, wird hier und da angedeutet, bleibt aber wenig greifbar. Der Fokus liegt eindeutig auf der Suche nach Antworten, die das plötzliche Verschwinden von Oliver erklären. Leider stellt sich nach und nach heraus, dass die Antworten keine Überraschung bieten und die Auflösung relativ vorhersagbar ist. Diese Geradlinigkeit in der Erzählung ohne raffinierte Wendungen schmälert das Lesevergnügen erheblich. Das Ende ist zwar versöhnlich, kann aber den hin- und hergerissenen Gesamteindruck nicht glätten.


    Deshalb von mir 6-7 Punkte.