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Lars Kepler
Piper Paperback
ISBN: 3492060463
464 Seiten, 16,99 Euro
Über die Autoren: Lars Kepler ist das Pseudonym der Eheleute Alexandra Coelho Ahndoril und Alexander Ahndoril. Jeder für sich hat bereits erfolgreich eigene Romane veröffentlicht, bis sie sich entschieden haben ihre ganze Energie und Kreativität in ein gemeinsames Schreibprojekt zu stecken. Der Hypnotiseur, ihr Krimidebüt, war sensationell erfolgreich und wurde in über 30 Sprachen übersetzt.
Amazon-Kurzbeschreibung: Jasmin Pascal-Andersson, Lieutenant in der schwedischen Armee, wird bei einem Kriegseinsatz schwer verwundet. Vierzig Sekunden lang steht ihr Herz still. Nach der Reanimation leidet sie an Halluzinationen, die Ärzte attestieren ihr ein posttraumatisches Stresssyndrom. Eine schwierige Rekonvaleszenzzeit steht ihr bevor, und zurück in Stockholm entscheidet sie sich, aus dem Militärdienst auszutreten, um ein ruhigeres Leben zu führen. Sie findet einen Job als Sekretärin, bringt wenig später ein Kind zur Welt. Alles scheint in bester Ordnung. Doch als Jasmin mit ihrem Sohn in einen furchtbaren Autounfall verwickelt wird, kehren die Halluzinationen zurück...
Meine Meinung: Jasmin Pascal-Anderson ist Schwedin. Sie war Lieutenant der schwedischen Armee und hat bei einem Einsatz eine Nahtoderfahrung. Während andere Menschen, die schon einmal klinisch tot waren, von Verwandten berichten, die sie abholen wollten, von Tunneln und Licht in das sie gehen wollten, landet Jasmin in einer chinesischen Stadt, einer Art Zwischenreich in dem es ganz und gar nicht friedlich zugeht.
Das Erlebnis traumatisiert sie und noch Jahre später, als sie mit ihrem Sohn Dante ein ruhiges Leben führt, kann sie diese Zwischenwelt nicht vergessen. Nach einem Autounfall landet sie erneut dort und trifft auf Ting, einen jungen Mann aus Stockholm, der ihr als Übersetzer hilft, sich zurecht zu finden. Kurze Zeit später muss ihr Sohn operiert werden und für diesen Eingriff muss sein Herz still stehen. Um bei Dante zu sein, wenn er in das gefährliche Zwischenreich gelangt, geht Jasmin erneut dorthin…
Das Buch war ehrlich gesagt absolut nichts für mich. Der Schreibstil ist teilweise holprig, die Story hanebüchen. Die Hauptfiguren Jasmin und Dante, sowie Ting blieben mir die ganze Zeit über fremd. Man merkt der Handlung an, dass sie von zwei Personen geschrieben wurde. Scheinbar hat Alexander Ahndoril den ersten Teil übernommen, in dem Jasmin im Krieg kämpft. Leider hat der gute Alexander alle seine männlichen Vorstellungen und Phantasien von einer Soldatin an Jasmin ausgelassen. Und so wirkt sie im Handeln und in Gedanken nicht wie eine Frau. Natürlich hat sie den Befehl über eine Truppe Soldaten und klar hat sie schon mit einer Reihe von ihnen im Bett gelegen, fehlt nur noch, dass sie sich jeden Morgen rasiert.
Später dann scheint Alexanders Frau sich in die Story einzumischen, denn Jasmin ist weiblicher und wirkt etwas echter, ist aber eine komplett andere Person als am Anfang.
Da niemand weiß, was nach dem Tod passiert, ist die Idee einer Stadt als Zwischenreich für die Komapatienten ganz nett, aber warum wird dort chinesisch gesprochen? Und warum scheinen fast nur Chinesen dort zu wohnen? Schweden sind nur sehr vereinzelt anzutreffen und auch Menschen anderer Länder scheinen kaum im Koma zu liegen. Es gibt eine Art Mafia dort und ein merkwürdiges Rechtssystem in dem man seine Rückkehr eintauschen kann, oder um sie spielen kann. Je mehr ich las, umso abstruser kam mir das Ganze vor.
Zusätzlich passen auch viele Dinge in der echten Welt nicht. Dass ihre Mutter bei dem Autounfall stirbt, interessiert Jasmin und ihre Schwester Diana kaum. Gefühle werden eh wenig beschrieben. Vielleicht wirkt die Geschichte deshalb so unecht.
Diana ist Ärztin und sie besorgt Jasmin ein Mittel mit dem man angeblich einen zeitlich begrenzten Herzstillstand erleidet, obwohl sie ihr die Story von der Zwischenwelt nicht abnimmt. Dann spritzt sie es ihr auch noch und der Psychologe, der sich eigentlich um sie kümmern soll, steht Schmiere. Außerdem bringt sie mal eben telefonisch in Erfahrung, was mit Ting los ist, der in einem Krankenhaus liegt. Klar, als Arzt hat man unbegrenzt Zugriff auf Medikamente und Datenschutz wird sowieso überschätzt. Ein Anruf in einer fremden Klinik und man erfährt sofort etwas über deren Patienten…
Es gibt so viele Punkte, die mir an diesem Buch nicht gefallen haben, aber ich mache es kurz und fasse zusammen:
- Schlechter Schreibstil
- Unecht wirkende Figuren
- Abstruse Story
Das macht zusammen meinen Flop des Jahres aus 1 Pünktchen dafür.