Die Malweiber - Katja Behling & Anke Manigold

  • Titel
    Die Malweiber - Unerschrockene Künstlerinnen um 1900
    Kunstgeschichte


    Klappentext
    Hinten
    Großes Selbstbewusstsein und erhebliche Widerstandskraft musste eine junge Frau um 1900 aufbringen, wollte sie ihren künstlerischen Ambitionen folgen. Die Akademien waren ihr verschlossen und private Malschulen kostspielig. Dennoch wählten zahlreiche Frauen den beschwerlichen Weg und hielten, wenn auch oft als »Malweiber« verspottet, unbeirrt an ihren künstlerischen Zielen fest.
    Dieses Buch stellt die großartigen Kunstwerke und mutigen Lebenswege berühmter Künstlerinnen wie Paula Modersohn-Becker, Clara Rilke-Westhoff, Gabriele Münter oder Käthe Kollwitz und vieler anderer, gänzlich unbekannter »Malweiber« vor, die bislang von Kunsthistorikern gerne »übersehen« wurden.


    Innen
    Frauen hatten noch bis in die 1930er Jahre hinein große Hindernisse zu überwinden, wollten sie ihre kunstlerischen Ambitionen verfolgen. Diejenigen, die diesen Weg dennoch gehen wollten, mussten sich zunächste von ihren Familien emanzipieren, um dann als "Malweiber" verspottet zu werden. Da ihnen bis 1919 die Aufnahme in die Akademien verwehrt wurde, blieb ihnen nur die Möglichkeit, aber an privaten Malschulen Unterricht zu nehmen. Doch all das hinderte die leidenschaftlichen Künstlerinnen nicht, bei Wind und Wetter mit Staffelei und Leinwand ins Freie zu ziehen und zu malen. Sie reisten in Scharen nach Paris und erlebten am Montmartre, in Ateliers und in den Salons künstlerische Inspiration und oft eine persönliche Befreiung. Einige wie Paula Modersohn-Becker oder Gabriele Münter erlangen große Bekanntheit, andere, wie Käthe Kollwitz, waren schon zu Lebzeiten hochgeachtet. Die meisten Malerinnen aber sind heute vergessen.
    Dieses Buch widmet sich Leben und Werk berühmter wie gänzlich unbekannter Malerinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.


    Die Autorinnen
    Katja Behling studierte Medizin und Germanistik in Hamburg. Promotion in Medizin. Sie absolvierte eine Weiterbildung in psychoanalytischer Psychotherapie und arbeitete einige Jahre in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Seit 1998 ist sie als Autorin sowie als Medizin- und Kulturjournalistin tätig, u.a. für das Wochenmagazin tachles und das jüdische Monatsmagazin Aufbau. Zahlreiche Publikationen. Katja Behling lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Hamburg.


    Anke Manigold studierte Kunstgeschichte, klassische Archäologie sowie romanische Philologie und promovierte 1986 in Göttingen. Sie arbeitet als Autorin und seit 1987 auch als Kulturjournalistin, u.a. für Die Welt, Zeit und Brigitte. Anke Manigold lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Hamburg.



    Persönliche Meinung
    Ein informatives Buch über Künstlerinnen, die um die Jahrhundertwende (1900) im deutschsprachigen Raum tätig waren.
    Das Buch ist nach Orten strukturiert und bezieht sicht oft auf die damals vorhandenen Künstlerkolonien. Zuerst wird pro Ort die allgemeine Situation der Kunstszene zu dieser Zeit dargestellt, dann werden pro Ort einige Künstlerinnen vorgestellt. Das Buch hat auch entsprechende Bilder der Künstlerinnen mit abgedruckt. Jede Künstlerin hat +/- 5 Seiten Platz in dem Buch, inklusive der Abbildungen einiger Werke.
    Die Vitas der Damen ähneln sich, da sie oft mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Die erste Akademie in Europa, die auch Frauen aufnahm, war die in Paris, weshalb jede, die es sich leisten konnte, dort hinreiste. Das Aktzeichnen war das grösste Hindernis, dass es zu bewältigen gab, denn die unterrichtenden Herren fanden, dass es dem Schamgefühl der Damen widerspricht und somit verboten gehört. Private Malschulen in Deutschland kamen dazu und irgendwann wurden die Frauen auch in den Akademien im deutschsprachigen Raum zugelassen.
    Für jüdische oder sehr moderne Malerinnen war dann in der NS-Zeit Schluss, denn entweder kam das Malverbot aus religiösen Gründen oder die Malerei wurde als entartet bewertet. Sehr wenige von ihnen durften weitermalen.
    Bei manchen endete die Malerei mit der Ehe (die Karriere des Mannes ging vor), bei anderen fing die Karriere als Malerin erst mit der Ehe an, wieder andere waren nicht verheiratet.


    Fazit: Ein interessantes Buch über Malerinnen der Zeit, was zweifellos keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Wer sich für dieses Thema interessiert, sollte ruhig mal einen Blick in das Buch werfen.


    Es scheint gerade diesbezüglich eine Ausstellung in der Nähe von Hamburg zu geben. http://www.edwinscharffmuseum.…-malweiber-von-paris.html