Ein freundschaftlicher Kuss - Juan Madrid

  • OT: Un beso de amigo
    1. Band der Toni Romano-Reihe


    Kurzbeschreibung:
    Ein freundschaftlicher Kuss kann mehr Sprengstoff entwickeln, als der ehemalige Boxer und Gelegenheitsdetektiv Toni Romano ahnen kann. Und wie üblich gerät er bald zwischen die Fronten von korrupten Politikern und gnadenlosen Bauspekulanten.


    Über den Autor:
    Juan Madrid, geboren 1947 in Malaga, studierte in Madrid und Salamanc, bevor er sein Studium der Zeitgenössischen Geschichte mit Promotion abschloss. Seit 1973 arbeitete er als Journalist und ab dieser Zeit etwa auch als Schriftsteller. Seine Kriminalromane um den Ex-Boxer und Ex-Polizisten Toni Romano machten ihn zu einem der bekanntesten spanischen Kriminalschriftsteller.


    Meine Meinung:
    Toni Romano hat den Polizeidienst quittiert und schlägt sich jetzt (im wahrsten Sinn des Wortes) mit Gelegenheitsjobs durch, was ihm als ehemaligen Boxer nicht allzu schwer fallen sollte. Tatsächlich ist der Roman - und wenn man den Beschreibungen des Settings glauben darf, auch das Madrid der 1980er Jahre - durchtränkt von Gewalt und die Straßen der spanischen Hauptstadt voller zwielichtiger Gestalten. Toni Romano gehört dabei noch zu den sympathischeren Gestalten, der auf der Suche nach einem verschwundenen Mann ohne es zu ahnen in ein Wespennest sticht. So weit, so ok. Doch leider baut sich dabei kaum Spannung auf, selbst dann nicht, als sich der Vermisstenfall als Spitze eines kriminellen Eisbergs herausstellt, der weite Kreise zieht. Romano bleibt dabei blass und distanziert, als Leser lässt sich keine Verbindung zu ihm herstellen und so fällt es schwer, mitzufühlen und mitzuleiden. Auch die Auflösung ist wenig spektakulär, hier hätte ich mir eine überraschende Wendung - egal in welche Richtung - gewünscht. Alles in allem ist "Ein freundschaftlicher Kuss" kein Roman, der lange im Gedächtnis verweilen wird, deshalb


    von mir leider nur 4 Punkte.