Sojasteak an Vollmondwasser - Markus Barth

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Was ist nochmal der Unterschied zwischen Chia-Samen und Chai Latte? Kann man Granatäpfel pulen, ohne danach die Küche renovieren zu müssen? Gibt es Menschen, die Eisbergsalat am Geschmack erkennen? Und ist Drachenfrucht im Grunde nicht einfach
    Kiwi im Fummel? Markus Barth knöpft sich mal die Trend-Lebensmittel vor, um die in letzter Zeit ein ungeheures Bohei gemacht wird: Ein köstliches Vergnügen für alle - vom Schnitzelfreund bis zur strengen Frutarierin.


    über den Autor (gem. Amazon)
    Markus Barth, geboren 1977 in Bamberg, wuchs auf in Zeil am Main (,,Fachwerk! Frohsinn! Frankenwein!"). 1999 zog er nach Köln (,,Kölsch! Klüngel! Karneval!").
    Dort arbeitete er als Autor und Headwriter für zahlreiche Fernsehshows (von ,,Die Wochenshow" über ,,Ladykracher" bis "Die heute Show") und verschiedene Bühnenkünstler. Seit 2007 steht er auch selbst als Stand-up-Comedian auf der Bühne. Sein aktuelles Soloprogramm heißt ,,Sagt wer?".
    2010 veröffentlichte er sein erstes Buch im Rowohlt Verlag, 2012 folgte das zweite. Außerdem erschienen zahlreiche Texte von ihm in Anthologien und Zeitschriften.
    2016 entstand das erste gemeinsame Buch mit Cartoonist Ralph Ruthe: "Soll das so dunkel? - Das Grillbuch".


    meine Meinung
    Es gibt 3 Themen, die man im Small-Talk vermeiden sollte: Politik, Religion und Fußball. Seit gut 2 Jahren kann man noch ein viertes Thema guten Gewissens hinzufügen: Ernährung. Denn wenn man auch nur einmal kurz erwähnt, dass man sich gern mal ein Steak gönnt, kann man damit ganze Parties sprengen, bekehrt und verurteilt werden. Höchste Zeit also, dass der Branche der hippen Lebensmittel mal auf den Zahn gefühlt wird.


    In „Soja Steak an Vollmondwasser“ beschreibt Markus Barth (nein, nicht verwandt oder verschwägert) auf seine ganz eigene, sehr humorvolle Art und Weise, was ihn an gehypten Lebensmitteln wie Chia-Samen, Rucola oder Ingwer stört.


    Zugegeben, das Buch ist nicht umfangreich, was mich schon traurig gestimmt hat. Denn der Autor hätte bestimmt 300 und mehr Seiten füllen können. Aber auch auf wenigen Seiten macht Markus Barth sehr deutlich, wie gut die Marketing-Maschinerie in der Nahrungsmittelindustrie läuft. Denn ich wusste zum Beispiel nicht, dass Chia-Samen eigentlich nur Leinsamen im Hipster-Gewand sind.


    Schon von Seite 1 an konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Nun, das ist untertrieben. Bereits im Vorwort musste ich schallend lachen. Dabei waren wir noch gar nicht bei Lebensmitteln angekommen. Und daheim geht das Lachen auch wunderbar. Ich las das Buch allerdings auch in der S-Bahn und da guckten die anderen Fahrgäste schon leicht besorgt, als ich laut loslachen musste. Es ist aber auch zu komisch, wenn Markus Barth bildreiche und vor allem sehr genaue Vergleiche anstellt. Zudem trifft er mit seiner spitzen Zunge...äh Feder genau die Schwachstellen eines jeden hippen Früchtchens. Genial!


    Ja, Markus Barth überzeichnet auch gern. Aber Übertreibung macht anschaulich. Und ich habe das Ganze mal an veganen Freunden getestet und ihnen Stellen vorgelesen. Sie haben gelacht, gegrinst und dennoch mit Genuss ihren Chia-Pudding gemampft. Was wieder beweist: wer lachen kann, lebt einfach gesünder.


    Fazit: Ernährung einfach gemacht: wenn es schmeckt, ist es gut. Lesen!